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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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Gesicht knallte. Den Schwanz immer noch in der Hand und die Unterhosen auf den Knöcheln, taumelte ich benommen rückwärts und landete in der Toilettenschüssel.
    Falls ihr euch das gerade fragt: Auf einem nackten Arsch fühlt sich Toilettenwasser außerordentlich kalt an.
    Der Sicherheitstyp stürmte herein: »WAS ZUM TEUFEL TREIBEN SIE HIER?«
    Er hielt die Taschenlampe in die Luft, und wäre das Mädchen nicht da gewesen, wäre sie sicherlich äußerst schmerzhaft auf meinem Schädel gelandet. Aber sie kam gerade rechtzeitig, um mich zu retten:
    »AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!«
    In seinem Eifer, mir eine zu verpassen, hatte er sie wohl gar nicht bemerkt, denn er machte vor Schreck einen Sprung. Ich nutzte die Gelegenheit, mich aus dem Toilettenbecken zu hieven und – immer noch mit nassem Arsch – meine Unterhosen wieder hochzuziehen.
    Ich versuchte wegzurennen, aber ich bezweifle, dass Barry Sanders in seinen besten Zeiten diesen Typen hätte abhängen können. Er war nicht nur groß und athletisch, sondern offensichtlich in Bestform und auch nicht dadurch aufzuhalten, dass er fast auf dem zerrissenen Höschen des Mädchens ausgerutscht wäre, das auf dem Boden lag. Seine einwandfreie Technik hätte eigentlich ein Lob ver dient, aber ich hatte Schwierigkeiten durchzuatmen, und es fühlte sich wie eine gebrochene Rippe und eine kollabierte Lunge an.
    Er packte mich am Hemd und zog mich förmlich über die Tanzfläche. Alles, was ich tun konnte, war, schwach »Hilfe!« zu keuchen, doch glücklicherweise hatten mich SlingBlade und Junior entdeckt und eilten herbei, um mich zu retten. Da sie den Sicherheitstypen nicht davon abhalten konnten, mich aus der Bar zu schleifen, war es eigentlich keine wirkliche Rettung. Es war eher eine »Schauen wir mal zu und hoffen, dass sie Tucker nicht noch schlimmer verhauen«-Rettung. Ich fliege ständig aus Bars raus, aber das hier war das erste Mal, dass ich tatsächlich – und zwar durch die Luft – aus einer Kneipe flog. Von wegen, das alte Las Vegas ist tot.
    Obwohl meine Hose am Arsch noch klatschnass war, gingen wir in ein anderes Casino und tranken etwa eine Stunde ein paar Gläser an der Bar, um das, was wir gerade erlebt hatten, zu verdauen. SlingBlades Darm ist so kräftig wie der eines zu früh geborenen Babys, und er vertrug die Kombination aus Alkohol, »In-N-Out« und Stress nicht sehr gut, also beschlossen wir, in einen diner-artigen Laden im Casino zu gehen, damit er eine Tasse Kaffee bekam.
    Es war jetzt 4 Uhr früh am Samstag, und sie hatten bereits ihr Frühstücksbuffet aufgebaut. Junior und ich schnappten uns sofort Teller und setzten uns. Fettige Eier und über den Tellerrand spritzendes Schweinefett. Als der Geruch bei SlingBlade ankam, zuckte er zusammen und wurde grau. Zunächst fand ich das noch komisch.
    »Das ist nicht gerade der passende Geruch, wenn dir bereits übel ist. Versuch einfach, nicht an fettige Barbecue-Sandwiches zu denken, auf denen Butterklumpen zerschmelzen. Und an einen darüber ausgeleerten Aschenbecher.«
    SlingBlade beugte sich vor und kotzte auf die gesamte Sitzecke.
    Tucker: »OH MIST!«
Junior: »WARUM HAST DU DAS GESAGT?«
Tucker: »ICH WEISS NICHT!«
    Immer noch etwas benommen von dem Ereignis in der Toilette und dem Arschtritt des Sicherheitstypen, saß ich einfach nur da. Junior hat uns schließlich den Tag gerettet. Er setzte sich sofort in Bewegung.
    »Steh auf, SlingBlade, steh auf. Okay, Tucker, hilf ihm hoch. Ich bin gleich wieder da.«
    Er rannte in den Vorderteil des Restaurants und holte die Managerin. Es war eine gut angezogene Frau in ihren späten Dreißigern, die unglücklich guckte, weil sie in ihrem Alter immer noch Spätschichten in einem Restaurant in Vegas schob.
    Managerin: »Hallo. Was kann ich für Sie tun?«
Junior: »Tja, wir wollten uns gerade hinsetzen, und, tja, ich will ja nicht, dass irgendjemand Ärger deswegen bekommt, es ist ja auch keine große Sache, aber auf unserem Platz hat jemand etwas vergessen, und es hat hier scheinbar niemand sauber gemacht, bevor wir den Tisch angewiesen bekamen.«
    Dabei zeigte er auf den Platz, auf dem SlingBlade gesessen hatte.
    Managerin: »Was ist denn das? Großer Gott! Es tut mir so leid. Ich kann das gar nicht glauben. Gehen Sie doch bitte nach vorne, wir geben Ihnen einen neuen Tisch und kümmern uns sofort um alles. JULIO, KOMM DOCH BITTE MAL RÜBER!«
    SlingBlade und ich gingen in den Vorderteil des Restaurants, SlingBlade

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