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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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brauch ein beschissenes Bet t … ich kipp gleich um.«
    Junior lachte mich aus, bat den aufsichtführenden Kartengeber, ein Auge auf mich zu haben, gab mir 20 Fünf-Dollar-Chips und machte sich aus dem Staub. Meine Verwandlung vom »Spaß-Tucker« zum »Koma-Tucker« dauerte nur fünf Minuten. Was in der nächsten halben Stunde alles passierte, weiß ich nicht mehr, aber als Junior zurückkam, lag ich mit dem Kopf auf dem Tisch, schob nach dem Zufallsprinzip Chips nach vorne, und der Kartengeber spielte quasi für mich. Die Leute gafften mich an und lachten, als würde ich eine Art Straßentheater aufführen. Aber das Beste war: Ich lag 20 Dollar in Führung.
    Junior: »Wir kriegen kein Zimmer, die sind komplett ausgebucht, aber ich hab gerade ein Mädchen kennengelernt, das dich in seinem Zimmer schlafen lässt. Tucker – das ist (Charlene).«
    Junior hatte wirklich Erfolg bei Frauen, aber das hier war sogar für ihn außergewöhnlich. Nicht nur, dass er in Vegas innerhalb von 20 Minuten ein Mädchen aufgegabelt hatte – sogar ein ziemlich scharfes –, er hat sie auch noch dazu gebracht, einen komplett Fremden, nämlich mich, ohnmächtig in ihrem Zimmer liegen zu lassen, während er mit ihr spielte. Respekt, Junior!
    Zu besoffen, um diese Heldentat in dem Moment richtig würdigen zu können, brummte ich eine Antwort, nahm ihren Zimmerschlüssel und ging nach oben. Ich erinnere mich weder an den Weg zu ihrem Zimmer noch daran, meine Hosen ausgezogen zu haben oder auf den Badezimmerboden statt in die Toilette gepisst zu haben, noch daran, dass ich über einen Beistelltisch gefallen bin, oder an irgendwas anderes, was passiert sein soll. Ich lehne die Verantwortung für diese Vorfälle bis heute kategorisch ab. Das ist das Schöne am Alkohol: Was du nicht mehr weißt, das ist nicht passiert.
    Das Nächste, woran ich mich erinnere, war das Geräusch von Fleisch, das auf Fleisch klatscht. Ich war so fertig, dass ich nicht mal die Augenlider hochkriegte. Also rieb ich mir erst mal die Augen und sah dann, wie Junior das Mädchen im anderen Bett so hart durchbumste, dass ich mit meiner vernebelten Optik glaubte, er würde versuchen, sich bis nach China durchzubuddeln. Ein wirklich schönes Bild. Dann wurde ich wieder ohnmächtig.
    Als ich aufwachte, hatten sie bereits geduscht und den anstößigen Geruch von Sex mit Fremden abgewaschen. Junior und ich verließen das Zimmer, um weiterzuspielen, aber erst hatte Junior ihr noch eine falsche Handynummer gegeben, weil er ein durch und durch schlechter Mensch ist. Zwei Stunden später fiel mir auf, dass ich meine Brille in ihrem Zimmer vergessen hatte.
    Junior: »Wie konntest du nur deine Brille vergessen? Bist du so besoffen, dass dir nicht aufgefallen ist, dass du nichts siehst?«
    Also ging ich zurück zu ihrem Zimmer und klopfte. Wahrscheinlich dachte sie, Junior käme zurück, um weiter zu vögeln, denn sie trug nur ein Handtuch und zeigte ein verführerisches Lächeln, als sie mir die Tür aufmachte. Als sie mich sah, änderte sich ihr Gesichtsausdruck gleich zweimal: erst in Richtung verwirrt, anschließend in Richtung durchtrieben.
    Charlene: »Was kann ich für dich tun?«
Tucker (verwirrt von der spürbaren sexuellen Atmosphäre): »Ääh h … ich hab meine Brille hier liegen lassen.«
Charlene: »Komm rein.«
    Ich sah mich um und fand meine Brille unter dem Bett. Dann wurde das Ganze plötzlich seltsam. Sie lehnte zwischen mir
und der Tür an der Wand und hatte diesen Gesichtsausdruck, den ich in Wirklichkeit noch nie zuvor gesehen hatte. Bisher kannte ich ihn nur aus Pornofilmen, in denen die einsame Frau den mus kulösen Klempner in den ausgefransten Jeansshorts fickt. Das würde aber hier doch nicht etwa gleich passieren, oder etwa doch?
    Das hier war schließlich das echte Leben, und im echten Leben geht’s doch nicht zu wie in einem Pornofilm!? Frauen schlafen doch nicht ständig mit wildfremden Männern, die ihnen gerade über den Weg gelaufen sind, oder?
    Zur Erklärung, ich war damals gerade 23 und wusste bei Weitem nicht so viel, wie ich heute weiß: Auf der einen Seite ist die Welt voller wunderbarer Frauen, die mit größtem Respekt behandelt werden sollten – und es gibt ein paar schmutzige Huren. Trotz meiner Unerfahrenheit verließ ich mich auf meinen sechsten Sinn und beschloss, die Sache ins Rollen zu bringen. Was sollte denn Schlimmes passieren? Sie könnte mich lediglich rauswerfen. Irgendwann würde ich sowieso gehen.
    Tucker: »Bist du noch

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