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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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ewig wie irre scheißen musst? In dem Stadium befand ich mich. Ich hatte meine Hose schon so gut wie ausgezogen, da schlängelte sich SlingBlade an mir vorbei und war als Erster auf der Toilette. Na gut, ich zog meine Ausgehklamotten aus und schlüpfte in ein T-Shirt und rosafarbene Gap-Boxershorts. Dann wartete ich geduldig drei Minuten, schließlich fing ich an, gegen die Tür zu hämmern und zu rufen, dass ich auf sein Bett scheißen würde, wenn er nicht sofort herauskäme.
    Kurz darauf kam er raus, schüttete sich aus vor Lachen und meinte: »Das war echt der unglaublichste Schiss aller Zeiten. Dieses Scheißhaus muss jetzt in Therapie!«
    Ich warf einen Blick ins Badezimmer. Es war eine Offenbarung. Die Kloschüssel lief über, das ganze Bad war voll braunem Scheißwasser, und die Spülung gab dämonisch rülpsende Geräusche von sich.
    DER ARSCHFICKER HAT DIE HOTELTOILETTE ZUGESCHISSEN!
    Hoteltoiletten haben ein Standardmaß, sie sind großzügig genug angelegt, dass sich ein Elefantenarsch auf ihnen wohlfühlt, und die Strahltriebwerksspülungen entwickeln genug Druck, um ein Kind runterzuspülen. Der dünnärschige, 70 und ein paar zer quetschte Kilo schwere SlingBlade hatte unsere total matt gesetzt.
    Ich drehe fast durch und überschütte SlingBlade mit unverständlichen Flüchen, die gekrönt werden von der Aussage: »WAS ZUM TEUFEL IST EIGENTLICH LOS MIT DIR?!« Bei meiner Flucht aus dem Zimmer stoße ich sogar noch eine Lampe um. Die Schildkröte streckt schon ihren Kopf heraus und will jetzt ans Licht, Toilette hin oder her.
    Da ich davon ausgehe, dass irgendwo in der Lobby eine Toilette zu finden sein müsste, schieße ich den Flur runter und springe in den Lift. In der Halle ist weit und breit keine Toilette zu entdecken. Also rase ich um die Ecke zur von der Lobby abgewandten Rezeption. Da es etwa vier Uhr früh ist, ist kein Mensch zu sehen. Wie besessen drücke ich mindestens eine Minute lang auf die Klingel – RIIIING, RRRIIIINNNGGG, RRIINNGG, RRIINNGG –, bis schließlich eine Frau total verschlafen auftaucht und mir verrät, dass die Toilette in der Lobby in der Ecke ist.
    Da das nicht einfach zu beschreiben ist, hier eine Zeichnung von dieser Lobby:

    Als ich um die Rezeption herum in die Lobby komme, wird mir klar, dass ich nicht weiß, von welcher Seite der dreieckigen Lobby sie gesprochen hat. Da ich aber keine Zeit mehr habe, zurückzugehen und sie zu fragen, und eine weiße Tür auf der linken Seite entdecke, watschele ich möglichst schnell auf sie zu. Warum ich watschele? Weil ich meine Arschbacken gewaltig zusammenkneifen muss, um zu vermeiden, dass ich mir die rosafarbenen Boxershorts bis oben hin vollscheiße. Ich presse die Arschbacken sogar mit den Händen zusammen. Es ist einer der besseren Momente in meinem Leben.
    Als ich durch die Tür donnere, hebe ich sie fast aus den Angeln. Dann höre ich ein lautes »AYYYYY!«, sodass ich mir fast vor Schreck in die Hose scheiße. Nachdem ich einen Schritt zurückgetreten bin, sehe ich, dass ich im Hausmeisterschrank gelandet bin, der sogar mit einer kleinen mexikanischen Hausmeisterin aus gestattet ist. Ich erwäge kurz, einfach in den Hausmeistereimer zu scheißen, verabschiede mich aber schnell von dem Gedanken, hauptsächlich wegen der Präsenz der erwähnten Hausmeisterin.
    In Anbetracht der Tatsache, dass ich mir gleich in die Hose scheiße, versuche ich so diplomatisch wie möglich zu sein.
    Tucker: »WO IST DIE TOILETTE?«
Hausmeisterin: »No, no hablo ingles.«
Tucker: »Was?!? Ähhh, ö h … DONDE ESTA FUCKING BANO?«
Hausmeisterin: »AYA, AYA!«
    Sie zeigt ans andere Ende der Lobby. Gute 50 Meter von meinem Standort entfernt, genau am anderen Ende der Lobby, sind ein paar Türen mit einem großen › Restroom ‹ -Schild. Genau dort, wo die Rezeptionsdame auch gesagt hat, dass sie sind, nur eben auf der anderen Seite der Lobby.
    Mir bleibt gerade mal eine halbe Sekunde, um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen: Ich kann hinrennen und hoffen, dass ich da bin, bevor ich mir in die Hose geschissen hab, oder ich stecke mir den Daumen in den Arsch und latsche die 50 Meter in die sanitäre Freiheit. Die Entscheidung ist einfach. Ich lege einen Sprint hin.
    Bedauerlicherweise bin ich nicht schnell genug. Das Ganze verläuft ungefähr so:

Nach ungefähr 20 Metern spüre ich, dass meine Shorts rutschen.
Nach 25 Metern, ungefähr auf halber Strecke, gibt der Schließmuskel nach, und meine Beine werden spürbar feucht.
Nach 40

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