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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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angezündet.
    Leute, denkt an meine Worte, dieses Zeug ist eine Zeitbombe im Pint-Glas. Erst wirkt es ganz harmlos und nicht wirklich stark, aber das Nächste, woran du dich erinnern kannst, ist, dass du eine Stunde später mit runtergelassenen Hosen und fünf Mädels in der Toilette stehst und deine Boxershorts für einen Junggesellinnenabschied spendest, weil eines der Mädels nett ist und gesagt hat, du hättest einen hübschen Arsch. Also aufgepasst!
    Nach diesem kleinen Fiasko gingen wir in eine studentische Pianobar auf der anderen Straßenseite. Dort fiel uns auf, dass einer der beiden Klavierspieler blind war. Da wir im Grunde nichts anderes sind als Schakale auf zwei Beinen, richteten wir natürlich unser Augenmerk sofort auf den Schwächeren.
    Wir geben ihm mindestens 20 Zettel mit Songtiteln drauf, bis der blinde Pianist endlich aufhört zu spielen und sagt: »HEY, IHR IDIOTEN! Hört endlich auf, mir Musikwünsche aufzuschreiben. ICH BIN BLIND. ICH KANN NICHT LESEN.«
    Einer der Helfer kommt rüber und bringt die Musikwünsche zu dem sehenden Klavierspieler. Der muss so lachen, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Also hört er auf zu klimpern und sagt in sein Mikro:
    »Tja, wir würden die Songs ja gerne spielen, aber bedauerlicherweise kenne ich nicht einen davon. Kennst du die, Phil? Sie heißen:

Bitte töte dich
Sollte Ray Charles nicht schwarz sein?
Ich klau dir deine Brieftasche, weil du mich nicht sehen kannst
Hast du je versehentlich eine Ziege gefickt?
Du bist blind, weil du als Kind zu viel onaniert hast
Ich zünd dir deine Frisur an
Komm mit aufs Klo, wir machen Fellatio
Ich wette, du fickst die hässlichsten Mädchen, weil du ihre Gesichter nicht siehst
An der Pissrinne hab ich dir auf die Schuhe gepinkelt
    Und so weiter. Phil, kennst du einen von denen? Ich steh echt aufm Schlauch.«
    Einfach klasse. Das Absurde dabei ist, dass der Großteil des Publikums peinlich berührt scheint, während sich der Blinde mit uns zusammen einen Ast ablacht. Manchmal sind anscheinend sogar Behinderte nützlich.
    Ein paar Bier später gingen wir in die nächste Bar, dann in die nächste, dann in die nächst e … ad infinitum. Der Abend war echt lusti g … für un s … weil wir eben keine netten Menschen sind. Hier eine kleine Auswahl unserer diversen Darbietungen in der 6. Straße an diesem Abend:

Irgendwann mische ich mich zwischen ein paar taube Typen, die sich gegenseitig Zeichen geben, und mache auch Zeichen. Ich beherrsche die Zeichensprache tatsächlich, da ich sie an der Universität von Chicago als Pflichtfremdsprache belegt hatte. Also frage ich sie, wo hier die heißesten Schlampen zu finden sind. Da kommt PWJ zu mir rüber und meint: »He, Tucker, ich wusste gar nicht, dass du taub sprichst.«
Während wir von einer Bar in die nächste gehen, entdeckt PWJ einen tiefer gelegten EL-Camino mit Hydraulikfederung, der auf der 6. Straße auf und ab hüpft. Also rennt er zu dem Wagen, hüpft in dessen Rhythmus mit auf und ab und brüllt dem Fahrer zu: »KLASSE AUTO, MANN.« Der Fahrer, ein Mann von offenbar hispanischer Abstammung, sieht ihn nur verächtlich an und ruft: »Bleib von meinem Auto weg, oder ich verpass dir zwei Radkappen als Ohrwärmer.«
Natürlich sind da auch Frauen. Zahllose Frauen. Tausende, scheint es, die meisten ziemlich heiße Feger und alle breit. Ein paar Dialoge habe ich mit meinem Voicerekorder festgehalten:
Tucker: »Hi, wie heißt du denn?« Mädchen: »Ich heiße Pocahontas.« Tucker: »Na gut, du Schlampe, dann ist mein beschissener Name John Smith.« SlingBlade (im Barflüsterton): »Tucker, das geht nicht gut.« Tucker: »Bist du verheiratet?« Mädchen: »Ja.« Tucker: »Wie läuft die Ehe?« Mädchen: »Sehr gut!« Tucker: »Dann besteht also keine Chance, dass wir miteinander rummachen?« Mädchen: »Nein.« Tucker: »Hast du irgendwelche scharfen Freundinnen, die nicht so scheißprüde sind? Hey, wo willst du hin? Ich hab doch nur Spaß gemacht. Ich respektiere den heiligen Status der monogamen Beziehung. Du NUTTE!«
Irgendwann muss ich dann PWJ Feuerschutz geben, aber die Freundin des Mädchens, an dem er dran ist, ist eine unglaub lich hässliche, fette Kuh. Daher versuche ich, sie möglichst schnell loszuwerden, und zwar, indem ich sage: »Du willst sicher nicht wirklich mit mir quatschen. Ich hab eiternde Bläschen am Sack.« Da sie das komisch findet, muss ich schwerere Geschütze auffahren: »Dieser Rettungsring, den du trägst, ist der für einen Frachter

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