Und in der Hölle mach ich weiter
Metern sind mir die Boxer bis auf die Knie gerutscht. Ich mache Verrenkungen, um sie festzuhalten.
Nach 50 Metern Lauf bin ich komplett nass, und kleine Teil-chen von was auch immer treffen meinen Hinterkopf und die Ohren.
Als ich an der Toilette ankomme, ist alles vorbei. Ich habe mich komplett eingeschissen. In meine rosafarbenen Boxershorts.
Ich knalle durch die Tür und springe aus den Shorts, der Hosenboden ist voller Kacke. Ich werfe sie weit weg von mir und breche fast die Tür der ersten Kabine auf. Dann klappe ich die Klobrille runter und rutsche von der Schüssel, weil mein Arsch voll schleimiger Fäkalien ist. Mein Hintern spuckt die ganze Zeit über unter Hochdruck Scheiße aus. Endlich sitze ich richtig und verliere in den nächsten zwei Minuten gute sieben Kilo.
Anlässlich einer kurzen Atempause in meinem übermenschlichen Abfallgeschäft stelle ich fest, dass die Schüssel schon fast voll
ist, daher drücke ich die Spülung. Wie vorherzusehen, läuft die Toilette über. Klasse! Also gehe ich in die nächste Kabine und betreibe mein Geschäft engagiert weiter, diesmal drücke ich aber schlauerweise alle paar Sekunden die Spülung.
Als ich fertig bin, bin ich körperlich vollkommen erschöpft, total dehydriert und habe Tränen in den Augen. Ich lache über die Lächerlichkeit des Versuchs, meinen Körper mit Toilettenpapier zu reinigen. Als ich mein T-Shirt ausziehe, merke ich, dass es hinten komplett mit Kackflecken übersät ist, die davon stammen, dass meine Füße bei meinem Durchfallsprint alles Mögliche hochgewirbelt haben. Ich werfe das Shirt in den Mülleimer und blicke in den Spiegel. Ein dicker brauner Streifen führt von oben bis nach unten zu meinen rosafarbenen Boxers, die zusammengeknüllt auf dem Waschbecken liegen. Dort finden sie ihre letzte Ruhe.
Komplett nackt und über und über mit meiner eigenen Scheiße bekleckert, fange ich an zu kichern. Denn wenn ich an so einem Punkt nicht lache, fange ich an zu weinen. Als ich die Tür zur Lobby öffne, denke ich noch: »Wer außer mir könnte einen so schlimmen Abend wie diesen erleben?«
Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten.
Ich entdecke eine Spur von Scheiße, die dort, wo ich stehe, noch ziemlich breit ist, immer schmaler wird und schließlich bei den klobigen weißen Schuhen der kleinen mexikanischen Hausmeisterin endet.
Sie sieht mich an. Mögen auch noch so viele religiöse, sprachliche, kulturelle und sozioökonomische Barrieren zwischen uns liegen – ihr Gesichtsausdruck überwindet alle Unterschiede.
Stellt euch einmal diese Szene vor: Ich stehe mit nacktem, vollgeschissenem Arsch, Füßen, Rücken und Kopf, die mit Scheiße kontaminiert sind, knappe 20 Meter entfernt von der mexikanischen Angestellten, und eine Spur von schwarzer Flüssigkeit führt direkt von ihr zu mir. Was würdet ihr tun? Ich glaube nicht, dass es für derartige Situationen allgemeingültige Benimmregeln gibt.
Ich jedenfalls zucke mit den Achseln und sage: »Hhmm, sorr y … ich mein e … Io siento. Gute Nacht. Buenos noch e … oder was auch imme r …« und gehe in aller Ruhe Richtung Lift.
Da der Aufzug ein gläsernes Fenster hat, sehe ich noch, wie sie anfängt zu heulen. Ein Blick auf die Lobby zeigt mir auch, warum: Meine Füße haben die Scheiße nicht nur auf meinem Hinterkopf und den Ohren verteilt, die Kotflecken sind ÜBERALL zu sehen. Auf den Sofas, den Wänden, überall.
Huuuups. Irgendjemand muss meine Scheiße ja wegwischen, und es ist scheißklar, dass ich es nicht bin.
Als ich in unser Zimmer zurückkam, lag SlingBlade schon im Bett. Er drehte sich um, schaute mich mitleidlos an und begann dann hemmungslos zu lachen. Irgendwann musste er aufhören, um seinen Schließmuskel nicht zu sehr zu belasten. Es dauerte ganze fünf Minuten, bis er wieder reden konnte.
SlingBlade: »W o … wo sind deine verdammten Hosen?«
Tucker: »FICK DICH INS KNIE! Das ist alles deine Schuld, Mr. Elefantenschiss. Wenn du nicht diese Scheiße in unserer Toilette gebaut hättest, wäre ich jetzt nicht mit KACKE PANIERT!«
Er konnte nicht mit dem Lachen aufhören, um mir richtig zu antworten. Also versuchte ich meine Würde wiederzuerlan-
gen, indem ich unter die Dusche ging. Als ich fertig war, lachte
er immer noch, und zwischen zwei Kicheranfällen konnte er japsen:
»Das ist der Beweis, dass Gott lebt – und dass er gerecht ist!«
Tag drei: »Die Gelbe Rose« und der Knast
Ich wachte am nächsten Tag auf, als PWJ gegen zehn Uhr ins
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