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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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I’VE GOT FRIENDS IN LOW PLACES, WHERE THE WHISKEY DROWNS AND THE BEER CHASE S … MY BLUES AWA Y … UND TUCKER IS’N GA Y …«
    Der Gitarrenmann hörte auf zu spielen und wollte El Bing einen Rat geben.
    Gitarrenmann: »Du solltest das Bier verschwinden lassen, offene Trinkgefäße sind in Texas in der Öffentlichkeit verboten.«
El Bing: »DU WILLST ES WOHL WISSEN?«
Tucker: »EL BING – HÖR AUF! Er will dir nur helfen.«
El Bing: »UND DU WILLST AUCH ÄRGER? Komm doch, feiger Hund. Ich mach keinen Spaß, ich schlag dir die Fresse ein. ICH TU’S!«
Gitarrenmann: »Ihr solltet euern Freund besser wegschaffen.«
    Wenn ich fünf Cent für jedes Mal bekommen hätte, dass ich das über mich oder einen meiner Freunde gehört hab, würde ich einen Bugatti fahren.
    Währenddessen hatte SlingBlade mit einem der vielen obdachlosen Bewohner von Austin Freundschaft geschlossen. Mit einem Bettler entstand folgender Dialog:
    Bettler: »He, wenn du so freundlich wärs t … bisschen Kleingeld.«
SlingBlade: »Hahahahahaha. Der redet ja wie du, El Bingeroso. Bin sicher, der war mal ein vielversprechender Jurastudent, bevor der ganze Ärger anfing. Komm mal her, El Bing, hier kannst du einen Blick in deine Zukunft werfen.«
Bettler: »Hast du nicht ein bisschen Kleingeld?«
SlingBlade: »Pass auf. Du kriegst mein ganzes Kleingeld für die Büchse Bier in deiner Tasche.«
Bettler: »Aber die ist alles, was ich habe. Mann, ich leb auf der Straße!«
SlingBlade: »ER AKZEPTIERT DEN DEAL, ODER ER BEKOMMT KEIN KLEINGELD!«
Bettler: »Okay, da, nimm.«
SlingBlade: »Sehr nett. Kleingeld hab ich keins, aber danke für das Bier.«
Bettler: »He, Mann, das Bier war alles, was ich habe. Ich leb auf der Straße …«
SlingBlade: »Könnte das vielleicht an deiner schlechten Verhandlungstaktik liegen? Hhhhm?«
Bettler: »Ach was, meine Exfrau hat mich rausgeworfen, ich kann nirgendwo hin.«
SlingBlade: »Jetzt hast du das Zauberwort gesagt. Hier hast du dein Bier zurück.«
Bettler: »Und ein bisschen Kleingeld?«
SlingBlade: »Übertreib’s nicht. Du hast Glück. Ich hab darauf verzichtet, dir einen Zahn auszuschlagen.«
    Danach beschlossen wir, in einen Stripclub zu gehen – »Die Gelbe Rose«. Ich könnte noch heute kichern, wenn ich daran denke, was der Grund dafür war: El Bingeroso war zu besoffen und zu gewalttätig, um durch die Straßen zu laufen, also schafften wir ihn an einen Ort, an dem es nackte Frauen und starke Sicherheitstypen gab. Großartig. Die perfekte Idylle.
    Da wir zu sechst waren, teilten wir uns auf zwei Taxis auf. Das erste war für mich, Mermaid und Dirty. Das zweite für PWJ, SlingBlade und El Bingeroso. Die Fahrt dauerte nur ungefähr zehn Minuten, und Taxi eins kam als erstes an.
    Wir drei gingen rein, und Mermaid sagte sofort zu mir: »Das ist Gomorrha.«
    Wenn man öfter ausgeht, weiß man, dass man eine gute Party nicht erzwingen kann. Man muss sich treiben lassen und sehen, was die Nacht so bringt. Wenn man das oft genug tut, stolpert man über kurz oder lang immer wieder mal in eine absolut perfekte Situation, in der einfach alles stimmt und zusammenpasst. So ein Abend war der in der »Gelben Rose«.
    Es war Sonntag, und der Laden war nicht sehr voll, trotzdem waren viele Tänzerinnen im Dienst. Da wir gut angezogen waren und genug Geld dabeihatten, hatten wir alle drei ein leichtes Spiel. Ehe wir’s uns versahen, saßen wir mit fünf oder sechs Mädels am Tisch.
    Dirty checkt kurz die Situation ab, schaut mich an, schenkt mir ein listiges Grinsen und startet ein typisches Dirty-Manöver: »Meine Damen, wissen Sie eigentlich, wer dieser Herr hier ist?« Er zeigt auf mich. »Das ist Tucker Max. Aussehen tut er zwar wie ein Hampelmann, aber in Wirklichkeit ist er einer der Erfinder und der viertgrößte Teilhaber von Yahoo. Ich muss den Damen sicher nicht erklären, was Yahoo ist, oder?« Zwei von ihnen wollen es tatsächlich erklärt haben, die anderen vier wissen Bescheid, und eine sagt, sie hätte sogar Yahoo-Aktien.
    Selbstverständlich ist das nicht im Entferntesten wahr. Ich bin bitterarm, und mir gehört nicht einmal das Auto, mit dem ich rumfahre. Aber Dirty ist auf die PT Barnum Wirtschaftsakademie gegangen und hat die wichtigste Lektion begriffen: je dicker die Lüge, desto größer die Chance, dass sie geglaubt wird.
    Ich tue ganz bescheiden und gelassen, und schon zappeln die sechs wehrlos im Netz wie Fische am Haken. Am tollsten ist die Stripperin, die Yahoo-Aktien besitzt. Da sie ein

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