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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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bisschen was über den Aktienmarkt weiß, will sie mich testen und fragt, wer denn der CEO ist. Da ich im Sommer bei Fenwick & West gearbeitet habe und Yahoo einer der größten Kunden ist, weiß ich sogar ein bisschen was über ihn. Ihr Gesichtsausdruck, als ich sage: »Machst du Witze? Ich habe Tim Koogle [20] mit eingestellt!«, ist einfach unnachahmlich. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie mir gleich am Tisch einen geblasen hätte.
    Ich spiele meine Rolle bestens und bestelle Flaschenservice für unseren Tisch. Ehe wir uns versehen, bekommen wir kostenlosen Lap-Dance, und Fummeln ist auch gratis. Einfach herrlich! Eine der Stripperin hat früher ein paar Pornos gedreht, daher kann ich sie etwas fragen, was ich schon immer wissen wollte.
    Tucker: »Ich kann mir vorstellen, wie weibliche Pornodarsteller gecastet werden, aber wenn man ein Mann ist und nicht gerade einen Riesenpimmel hat oder Sperma kubikmeterweise verschießt, wie kommt man dann ins Pornogeschäft?«
    Mermaid: »Networking, Junge, Networking.«
Stripperin: »Keine Ahnung. Ich hab einfach mit jedem geschlafen, mit dem ich schlafen sollte. Wird gut bezahlt.«
Tucker: »Is ja toll. Schätze, deine Eltern sind echt stolz auf dich.«
    Wir haben die sechs gerade überredet, mit uns ins Hotel zu kommen, als Mermaid aufschaut und ruft: »Verflucht noch mal, wo ist El Bingeroso?«
    Da wir so ins Anbaggern der Stripperinnen vertieft waren, haben wir die anderen drei komplett vergessen. Ich schaue auf mein Handy – vier eingegangene Anrufe, alle von PWJ. Und ich hatte mich schon gewundert, was da in meiner Tasche dauernd so vibriert.
    Mermaid schnappt sich mein Telefon und geht zum Telefonieren vor die Tür. Fünf Minuten später kommt er ziemlich geschockt wieder zurück: »Jungs, El Bingeroso ist im Knast. Wir müssen unsere Zelte hier abbrechen.«
    Also verabschieden wir uns von den Stripperinnen und dem Gedanken an eine Nacht voller Fleischeslust, die Caligula hätte erblassen lassen, und machen uns auf den Weg zum »Embassy Suites«. PWJ erzählt uns die Geschichte von Taxi Nummer zwei:
    Sowie sie im Taxi sitzen, merken PWJ und SlingBlade, dass es El Bing nicht besonders gut geht. Denn er hat das gewalttätige Stadium der Trunkenheit hinter sich und steuert jetzt direkt auf das komatöse zu. Um ihn wach zu halten, stellen sie ihm lauter Fragen.
    PWJ: »Sach ma, El Bingeroso, wie hast du Kristy (seine Verlobte) eigentlich kennengelernt?«
El Bingeroso: »Junge, die hab ich in einer Bar getroffen. Während der Collegezeit. Ich hab da gearbeitet.«
PWJ: »War sie in einer Studentinnenverbindung?«
El Bingeroso: »Klar, Mann, ich hab sie inner Bar getroffen.«
PWJ: »Weiß ich. Hast du schon erzählt. Was habt ihr an euerm ersten Date gemacht? Was Besonderes?«
El Bingeroso: »Ich hab sie inner Bar getroffen, Mann. Inner Bar.«
    So geht’s weiter, bis er praktisch auf SlingBlades Knien kollabiert. Zwei Minuten später und nur drei Blocks vom Stripclub entfernt setzt sich El Bing plötzlich auf und ruft: »Wir müssen rechts ranfahren!«
    Da er vermutet, dass El Bing gleich kotzen muss, fährt der Taxifahrer sofort rechts ran und hält auf dem Parkplatz eines Ladens. El Bingeroso steigt aus, torkelt ein bisschen herum, macht die Hose auf und fängt an zu pissen. Mitten auf den Parkplatz.
    Weil er so herumtorkelt und PWJ nicht will, dass er sich auf die Hose schifft, stellt er sich hinter ihn, legt die Arme um seinen Oberkörper und hält ihn fest, während er pinkelt.
    Stellt euch diese Szene mal vor: Sonntagnacht in Texas, und mitten auf dem Parkplatz eines Gemischtwarenladens steht ein Typ, dem die Hose auf den Fersen hängt, und hinter ihm einer, der die Arme um ihn gelegt hat. Was würdet ihr denken?
    Ich auch. Genau wie der Bulle, der in diesem Moment gerade vorbeifährt.
    PWJ meint, alles, was er gehört hat, war Reifenquietschen, dann steht er plötzlich einem großen Austiner Stadtpolizisten gegenüber, der aus dem Wagen gesprungen ist und im besten texanischen Akzent bellt:
    »WAS ZUM TEUFEL MACHT IHR ZWEI DA?«
    Als SlingBlade aus dem Taxi steigen will, um die Situation zu erklä ren, legt der Bulle die Hand ans Gewehr und brüllt nur: »ZURÜCK INS TAXI!« SlingBlade gehorcht sofort – da sieht man mal wieder, was für einen Mann eine risikoscheue Kindheit hervorbringt.
    PWJ stellt sich vor El Bingeroso: »Officer, es tut mir lei d … lassen Sie mich erklären. Mein Freund ist heute Abend total betrunken, und wir sind rechts rangefahren,

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