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Und jede Nacht ist Halloween

Und jede Nacht ist Halloween

Titel: Und jede Nacht ist Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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wahrscheinlich. »Ihre Mom?« fragte ich.
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie ließ es in meinem Apartment liegen an dem Abend, an dem sie verschwand. Ich hatte keine Gelegenheit, sie zu fragen, wer die Frau ist.« Er grinste und schob sich das Haar aus dem Gesicht.
    Ich suchte nach Beulen und Kratzern, wie Columbo es machen würde. Ich sagte: »Du mußt gar nicht so verzweifelt versuchen, mich eifersüchtig zu machen, Alex.« Ich prökelte das Foto mit einer Büroklammer heraus. Auf der Rückseite war nichts geschrieben.
    »Mach das nicht, Wanda«, warnte er. »Das ist ein Indiz.«
    Die Bürotür knallte auf. Die staatlichen Schnüffler traten ein. Detective O’Flanehey zwirbelte seinen Schnurrbart und sagte: »Süße, was ist passiert? Hat jemand auf deinem Kopf Schuhe geputzt?« Er kam mit großen Schritten herüber und grabschte sich das Medaillon. »Ich konnte nicht anders, als eure Unterhaltung durch das Schlüsselloch hören, als ich mein Ohr dagegendrückte.«
    »Komisch, wie gut das immer funktioniert«, trug Detective »Bucky« Squirrely dazu bei.
    Alex ließ sich in den Plüschkundenstuhl fallen und murmelte irgend etwas vor sich hin. Er hatte diese Bullen schon mal getroffen.
    »Mach’s dir da nicht zu gemütlich, Bohnenstange«, sagte Dick zu Alex. »Wir haben einige Fragen an dich.«
    »Alex arbeitet für Do It Right«, sagte ich, »und wenn er irgendwelche Fragen beantwortet, wird er das Gesetz zur Vertraulichkeit von Kundenangelegenheiten brechen.«
    »Schnauze, Süße«, sagte Dick. »Also los, Beaudine. Wie unser Starzeuge ausgesagt hast, warst du mit Flush Royale dicker als ’ne Sahnetorte.« Das klang direkt wie ein Spruch von mir. »Sie ist, eine Woche bevor sie umgebracht wurde, mächtig eilig abgehauen. Ich würde mein letztes Hemd verwetten, daß sie vor dir weggelaufen ist.«
    Bucky fügte hinzu: »Wir haben von dem Streit gehört.«
    »Welcher Streit?« fragte ich. Alex wurde blasser als sonst.
    »In derselben Nacht, als sie verschwand«, fing Bucky an, »wurden Beaudine und Flush auf der Straße vor dem Outhouse gesehen, wie sie sich in den Haaren hatten. Er kochte vor Wut und stürmte davon.«
    »Willst du’s uns hier erzählen — oder in Downtown?«
    Dick drohte immer, einen nach Downtown abzuschleppen, und er belegte das Wort immer mit einem drohenden Ton. Er wartete auf eine Antwort. Ich konnte am Ausdruck auf Alex’ Gesicht erkennen, daß er noch eine ganze Weile würde warten müssen, bevor er eine bekäme. Bucky starrte meine Schiene am kleinen Finger an. Dick fummelte mit dem Medaillon in seinen Fingern, als wäre es eine Gebetskette.
    »Bezahlt ihr eigentlich euren Starzeugen?« fragte ich. »Was kriegt man denn heutzutage so für ein selektives Erinnerungsvermögen?«
    »Wir bezahlen unsere Zeugen nicht, Schätzchen. Obwohl die Person, die hier gemeint ist, auf eine Art entschädigt werden wird, über die ich mich nicht äußern darf.«
    »Alex wird nur auf eine beeidete Aussage hin antworten.«
    »Wanda«, sagte Alex. »Genug mit deiner Offiziell-Sprechweise. Sie riecht nach Scheiße, selbst für mich.«
    »Dann kletter doch alleine aus dem Sumpf.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, um Hilfe gebeten zu haben.«
    »Nie bittest du. Du brütest nur den ganzen Tag vor dich hin, bis ich irgend etwas unternehme, um dich da herauszuholen.« Ich wandte mich an Dick. »Er ist passivaggressiv. Das ist dermaßen nervig.«
    Dick und Bucky sahen schweigend zu, wie wir unsere Schmutzwäsche vor ihnen ausbreiteten. Ich bin halt nicht diskret veranlagt. »Könnte ich mal eben unterbrechen?« fragte Dick. »Anscheinend ist eine große Menge Geld aus dem Safe im Outhouse, am Tag bevor Flushs Leiche gefunden wurde, gestohlen worden. Unser Zeuge sagt, daß sie beim Klauen erwischt wurde und nicht nur das Geld sondern auch ihr Leben verlor. Wir suchen nach einem Dieb und nach einem Killer. Unser Zeuge glaubt, daß er sich in diesem Raum befindet.«
    Ich keuchte dramatisch: »Bucky — nein!«
    Alex sagte: »Das ist ein Vorwand, Wanda.«
    »Sie zu überzeugen wird dich nicht aus dem Knast raushalten.« Das war Dick.
    »Dieser Zeuge, ist der auch darin verstrickt?« fragte ich.
    »Netter Versuch, Mallory. Wir hatten kein Geschlecht angegeben«, grinste Bucky höhnisch.
    »Aha, also dann ist es ein Mann.« Meine Augen waren weit offen, um irgendein Zusammenzucken, irgendein Zeichen eines Eingeständnisses zu registrieren. Nichts. Die trainieren diese Arsche wirklich gut auf der Polizeischule. »Ich

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