Und jetzt geht's mal um mich
profitieren?
Beachten Sie bitte während dieser Verabredung mit sich selbst all Ihre Gefühle: Fällt diese Zeit Ihnen leicht oder tauchen Schuldgefühle und kreisende negative Gedanken auf? Machen Sie sich diese inneren Regungen einfach nur bewusst und
klopfen Sie dabei. Ihr Energiesystem darf sich die Zeit nehmen, die es braucht, um sich an ein neues Verhalten, an eine neue Art des »Da-Seins« zu gewöhnen, und Ihr Unterbewusstsein könnte dem zunächst ablehnend gegenüberstehen.
Viele Menschen sind so gefangen in ihrer ruhelosen Geschäftigkeit, dass ein Innehalten als bedrohlich empfunden werden kann, obwohl immer wieder beteuert wird: »Ich möchte endlich mal wieder Zeit für mich haben.« Wir haben uns an die eingefahrenen Verhaltensweisen gewöhnt. Daher kann sich ein Loslassen zunächst anfühlen, als würde etwas weggenommen werden. Wenn ein Gefühl der Leere entsteht, tendieren wir dazu, diese mit Geschäftigkeit zu überdecken. Tun Sie das diesmal bitte ganz bewusst nicht, begegnen Sie mit Offenheit allem, was passiert, und nehmen Sie sich an. Darin liegt die wirkliche Chance für Veränderung.
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Sie können die negativen Emotionen als einzelnes Thema beklopfen oder das beständige Klopfen aus Kapitel 5 anwenden. Auch positive Affirmationen, die sich für Sie stimmig anfühlen, sind hilfreich, beklopfen Sie dabei Ihre Handkante:
»Ich gönne mir diese Zeit, sie ist wertvoll und wichtig für mich. Damit tue ich mir und meinen Lieben etwas Gutes.«
»Ich erlaube mir diesen Freiraum, um in die Mitte zu kommen und zu mir zu finden. Wenn ich in meine Kraft komme, bin ich allen anderen eine bessere Unterstützung. Ich kann mich ihnen mit frischer Energie zuwenden und das wird ihnen guttun.«
»Es ist völlig in Ordnung, mir diese kurze Auszeit zu nehmen, sie fördert mein Wohl und das Wohl der Menschen, die mir am Herzen liegen.«
Lassen Sie dabei Ihren Atem kommen und gehen, wie er möchte. Das Klopfen unterstützt Sie zusätzlich darin, den Atem frei flieÃen zu lassen.
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Indem Sie sich selbst mehr beachten, steigen Sie in Ihrer eigenen Achtung, in Ihrer Selbstachtung. Die Energie, die Ihnen
vorher durch Schuldgefühle und Selbstanklagen verloren gegangen ist, steht Ihnen nun für andere Aufgaben zur Verfügung. Sie werden die Erfahrung machen, dass es mit der Zeit immer leichter wird, sich die Zeit freizuhalten, es darf für Sie zu einem Ritual werden, das Sie liebgewinnen. Und bleiben Sie bitte beharrlich dran, anfängliche Schwierigkeiten zeigen nur umso mehr, wie wichtig diese Zeit für Sie ist. Wenn Sie die Verabredung mit sich selbst in Ihren Tagesablauf integrieren, gewinnen Sie das Gefühl der Kontrolle über sich und den Alltag wieder.
Stille erlauben â In der Stille gegenwärtig sein
Wenn Sie die tägliche Verabredung mit sich selbst eine Weile praktiziert haben, ohne dabei ein schlechtes Gewissen oder andere negative Gefühle und Gedanken zu haben, dann gönnen Sie sich einen weiteren Schritt:
Nun nehmen Sie während Ihrer Auszeit die Gelegenheit wahr, in die Stille zu gehen. Sie verbringen die zwanzig Minuten nicht mehr mit entspannenden Aktivitäten, sondern erlauben sich eine Zeit der stillen inneren Einkehr.
Dies fällt uns oft schwer, da Aktivität in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Wert einnimmt. Dabei wird kaum unterschieden zwischen positiver, gerichteter Aktivität und nervöser, ungerichteter Geschäftigkeit. Damit meine ich dieses ruhelose Aktivsein um seiner selbst willen, das uns daran hindert, Ruhephasen für unseren Körper und unsere Seele einzuräumen. Bei vielen Menschen läuft den ganzen Tag das Radio oder sogar der Fernseher. Die Musik wird angeschaltet, sobald man ins Auto steigt, und der MP3-Player läuft beim Spazierengehen im Wald oder beim Sport die ganze Zeit mit. Es gibt kaum mehr Zeiten, in denen wir wirkliche Stille erleben können. Daher mag es anfänglich schwierig sein, diese überhaupt auszuhalten.
Bei meinen Seminarbesuchen im Stadtkloster der Benediktinermönche in Würzburg wurde vereinbart, während der Mahlzeiten
nicht zu sprechen. Das war auch für mich anfangs ungewohnt, bietet doch das gemeinsame Essen eine Gelegenheit, sich auszutauschen und gegenseitig näher kennenzulernen. Beim ersten Mal beschlich mich ein regelrechtes Unbehagen, obgleich ich Zeiten der Ruhe
und
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