Und kein Ende (German Edition)
sie das Geld dann doch für etwas anderes ausgeben konnte.
Mit Berti verstand ich mich von Anfang an. Er zog nur kurze Zeit nach uns in das Haus nebenan. Ich bin so erzogen mich auf ganz wenige Menschen zu konzentrieren. Er hatte bei sieben weiteren Geschwistern es gelernt sich durchzusetzen. Wir ergänzten uns ausgezeichnet. Er konnte sich durchsetzen und ich war immer treu zu Diensten.
So war ich den mit Berti zusammen im Fußballverein, wir wurden Stadtmeister im Doppel Tischtennis und Berti und wir begründeten auch unsere damalige Clique.
Aber nach der Pubertät gingen wir zusehends unsere eigenen Wege. Berti ist heute Tod. Selbstmord.
Unsere Unterhaltungen drehten sich oft um unsere Arbeit. Sie arbeitete als Kinderpflegerin in einem Kinderhort. Das macht mächtig Eindruck auf mich. Sie musste bestimmt kinderlieb sein, immer mit den Kleinen beschäftigt. Ich stellte mir das nicht einfach vor. Sie war auch immer stolz wenn sie einem Drittklässer eine Hausaufgabe anfertigte und dafür eine gute Zensur bekam. Auch wurde mit den Kindern gebastelt – zu Weihnachten, Ostern, eben das was jahreszeitlich passte. Sie arbeitet von eins bis vier und zwischendurch gönnten sich die beiden Betreuerinnen eine Kaffeepause.
Ich spürte wie ich immer mehr aufblühte. Es schien mir nichts auszumachen von acht dreißig bis achtzehn Uhr bei Radio Pranger zu arbeiten, samstags immer bis 14 Uhr. Die eineinhalb Stunden Mittag nutzte ich oft sie zur Arbeit zu fahren. Das war dann ganz schön, weil so ich sie wenigstens einmal am Tag sehen konnte, wenn sie abends keine Zeit hatte weil sie nicht so oft weg durfte, wie sie sagte. Wenn wir dann unterwegs waren fuhren wir oft mit meines Vaters Auto durch die Gegend, das er mir großzügigerweise überlies seit dem ich eine Freundin hatte, und erzählten uns oft bis spät in die Nacht. Die übrige Zeit widmete ich meiner Berufsausbildung. Ich schrieb Berichte mit immer größer werdenden elektronischen Schaltplanzeichnungen und las Fachliteratur.
In der Sommerzeit unternahmen wir auch verschiedene Ausflüge in die umliegenden Städte. Ich präsentierte immer fix und fertig ausgearbeitete Routen und mit viel Überredungskunst konnte ich sie dazu bringen zuzustimmen. Es war nicht befremdliches für mich an diesen Umständen. Eigentlich so wie ich es von Zuhause her kannte. Mein Vater kam auch immer mit vielen Vorschlägen und meine Mutter stoppte die Aktivitäten oft mit nur wenigen Worten. Es musste wahrscheinlich so sein in einer Beziehung.
„Am Sonntag könnten wir nach Bamberg fahren. Das ist eine alte, geschichtsträchtige Domstadt.“
Ich hatte schon alles sorgfältig geplant. Ich wusste genau die Route die ich fahren wollte. Für ein Picknick hatte ich schon die Einkaufsliste erstellt. Belegte Brötchen , Cola, Bonbons, Obst. Es machte mir Spaß so zu planen Ich holte sie Sonntagvormittag ab.
„Nur nicht so früh“ sagte sie.
Ich stand um zehn Uhr vor ihrer Tür. Es war traumhaftes Wetter und die Fahrt durch die Dörfer war abwechslungsreich. Natürlich wäre es über die Autobahn schneller gegangen, aber ich hatte den Führerschein erst seit dem letzten Jahr und war mir noch zu unsicher. Dem alten Käfer meines Vaters schien es so auch lieber zu sein. Nach zwei Stunden Fahrt machten wir Rast. Nein in die Wiese wollte sie sich nicht setzten. So aßen wir unsere Brötchen im Wagen. Nach einer weiteren Stunde waren wir am Ziel.
Ich führte sie kreuz und quer durch die Stadt. Besonders gut gefiel mir Klein Venedig, ein Viertel mit schönen kleinen Häuschen direkt an der Regnitz. Am baumbestandenen Ufer suchte ich eine schöne Bank aus. Aber so richtig lange wollte sie dort auch nicht sitzen. So verging der Nachmittag und ich dachte mir so, dass ich sie zum Abend hin zum Essen in ein schickes Lokal führen wollte.
„Wieso müssen wir was essen?“ fragte sie „Lass uns lieber in eine Diskothek gehen.“
„Wo sollen wir jetzt hier im Stadtzentrum ein Tanzlokal finden?“ erwiderte ich in der Hoffnung, dass sie von ihrer blöden Idee Abstand nehmen würde.
Aber sie blieb hartnäckig. Sie zog auf einmal von einer zur nächsten Straße. Jetzt auf einmal fing sie an agil zu werden. Den ganzen Tag ließ sie sich führen und unterhalten, schien unentschlossen und zögerlich. Jetzt wusste sie ganz genau was sie wollte, nämlich tanzen.
Ich hoffte nur, dass sich in Bamberg die Diskotheken auf dem flachen Land befanden. Auch machte
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