Und kein Ende (German Edition)
kann man nur ohne Bücher auskommen?“
„Ich weiß auch nicht. Ich habe es oft versucht, aber nach drei, vier Zeilen war ich mit meinen Gedanken dann woanders und nach einer Seite war ich dann müde und konnte so kaum den Zusammenhang und den Anschluss an die Geschichte finden. Mein erster Buch das ich zügig gelesen hatte war von Hemingway ‚Wem die Stunde schlägt’. Er malt faszinierende Bilder mit Worten. Irgendwann habe ich dann noch Papillon gelesen“.
„Ich könnte mir nicht vorstellen ohne Bücher zu leben. Bücher sind mein ständiger Begleiter“
„Na ja, vielleicht habe ich ja jetzt daran gefallen gefunden. Jedenfalls habe ich bei diesem nicht aufhören können zu lesen bis es zu Ende war. Ich habe uns etwas Käse und Weißbrot zum Abendbrot besorgt“
„Das ist lieb von Dir. Ich habe nämlich großen Hunger. Ich glaube Pauline hat noch ein paar Tomaten im Kühlschrank. Da können wir uns noch einen Salat dazu machen“
Wir deckten Zusammen den Tisch auf und saßen dann bei Kerzenschein, aßen und erzählten. Dann gingen wir ins Bett. Wir zogen uns aus und streichelten uns. Als ich nach dem Vorspiel in sie eindringen wollte zog ich vor Schmerz mein Glied zurück.
„Was hast Du?“ wollte Joane von mir wissen.
„Du hast mir gestern mit Deinem Ring wohl ein Stückchen Fleisch aus der Eichel gerissen und das tut jetzt ganz schön weh.“
„Och der Ärmste. Zeig mal her den Kleinen“ lachte sie.
Wir streichelten uns noch lange und schliefen dann eng umschlungen ein.
„Du weißt, dass ich eine Beziehung habe?“
„Aber ich dachte, Du bist von Zuhause ausgezogen und ich dachte es war wegen mir“
Joane lachte. „Wie kommst Du denn darauf? Ich bin mit einem ganz lieben Menschen zusammen der mich sehr braucht. Und ich brauche ihn auch. Was wir hier miteinander haben ist nur Vergnügen und weil ich Dich wenn ich ehrlich bin auch ein klein wenig gern habe. Aber nicht mehr. Verstehst Du das?“
„Ja, es ist nur der Augenblick der zählt. Wir sollten diesen Moment nicht zerstören.“
Das war natürlich alles gelogen. Hätte ich Joane sagen sollen, dass ich geglaubt habe in ihr einen Menschen gefunden zu haben den ich lieben und verstehen kann. Joane wusste nichts über meine unglückliche Beziehung. Wenn ich über einmal über die Familie gesprochen hatte, dann nur voll des Lobes. Über das zwiespältige Verhältnis zu meinem Bruder hatte ich mich bei ihr ausgelassen. Doch das waren alles nur Scheinattacken um den angestauten Gefühlen Raum zu austoben zu geben, den Kern trafen sie aber nicht. Genauso wie ich mir vor einem halben Jahr eine Katze gekauft hatte, damals als ich die Gefühle noch gar nicht einordnen konnte, nur weil Joane ständiger Weise von ihrem Kater erzählt hatte und ich in Jugenderinnerung an meine Katze ‚Mischa’ auch hier die Gefühle versuchte zu kanalisieren.
Wenn die Gefühle erst einmal in Gang gesetzt sind gibt es kaum eine Chance ihnen zu entfliehen. Egal, ob es eine Vorhersehung der Natur oder einfach nur eine persönliche Charakterschwäche ist, aber die daraus resultierende Wehrlosigkeit ist die gleiche.
An dem kommenden Wochenende hielt ich es Zuhause nicht mehr aus. Ich machte mich auf den Weg Richtung Wiesbaden obwohl ich mit Joane nicht verabredet war. Auch wollte ich nicht an ihrer Tür klingeln, denn in Verlegenheit bringen wollte ich Joane nicht. Ich wollte einfach nur in ihrer Nähe sein. Ich bog gerade in das vornehme Villenviertel ab, als ich in dem vor mir fahrenden roten Sportwagen Joane auf dem Beifahrersitz erkannte. Der Fahrer war der Projektleiter unseres Schweizer Kunden. Mir stockte der Atem. Deshalb war Joane an diesem Abend in der Schweiz nochmals unterwegs. Ich hatte diesen Mann kennen und schätzen gelernt, als ich damals von der Firma den verlängerten Urlaub in der Schweiz zugesprochen bekam. Den Urlaub, als Rebecca den ganzen Wagen voll kotzte und sie sich nicht nach hinten setzten wollte. Ich fuhr wieder nach Hause.
„Ich wollte Dich nicht in Verlegenheit bringen“
„Ich verstehe Dich nicht.“
„Ach, Du hattest mich gar nicht gesehen, als ich gestern plötzlich hinter euch war“
„Nein, mir ist nichts aufgefallen. Warst Du in Wiesbaden.“
„Ja“
„Wir müssen uns heute Abend noch einmal unterhalten.“
„Ja“
Der Tag auf der Arbeit zog sich nur schleichend dahin.
„Nicht, dass Du meinst ich werde heute mit Dir schlafen. Ich kann nicht Gestern mit A und dann Heute mit B“
„Ich
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