Und kein Ende (German Edition)
mehr bewerkstelligen. Meine Brüder werden sich jetzt darum kümmern“
„Jetzt auf einmal. All die Jahre hat es keinen Menschen interessiert und Dein Vater hatte die ganze Verantwortung dafür und jetzt setzt man die Mieter dort auf die Straße und will sich das Anwesen und den Nagel reißen“
„Nein, die wollen doch nur ein Ferienhaus daraus machen.“
„Wieso musste man denn gleich alle drei Wohnungen leer räumen lassen. Hätte nicht eine genügt um dort ein Feriendomizil zu haben“
„Die Wohnungen sind doch nicht groß genug. Es ist ja gerade mal Platz für die eine Ferienwohnung. Außerdem ist es nicht gut wenn da fremde Menschen noch mit drinnen wohnen. Wer weiß was die dort alles kaputt machen“
„Aber eine Ferienwohnung leer stehen lassen die dann für fünf Wochen im Jahr bewohnt ist. Das macht wirklich keinen Sinn.“
Ich war wütend und aufgebracht. Wer gab ihren Brüder das Recht gegen den Willen des eigenen Vaters sich das Haus zu Eigen zu machen und dann auch noch die Mieter aus dem Haus zu scheuchen.
„Am Sonntag treffen wir uns alle bei meinen Eltern und sprechen darüber“
Rebecca, sie und ich nahmen im Wohnzimmer platzt. Ihre Brüder waren alle schon da. Ich hatte kaum richtig Platz genommen da erhob der Zahnarzt die Stimme.
„Wir haben mit der Familie etwas zu besprechen. Nur die Familie und das heißt Du kannst mit der Kleinen derweil unten warten“
„Wieso, er kann doch hier bleiben“ sagte sie „Wenn er nicht bleiben kann dann bleibe ich auch nicht“
„Du bleibst hier. Hier ist Deine Familie“ sagte ihre Mutter mit bösem Blick.
„Komm, lass uns gehen, wir sind hier nicht erwünscht“ sagte ich aufmunternd zu ihr.
„Nein, sie bleibt hier bei uns, wo sie auch hingehört“
Sie rührte sich nicht von der Stelle. Ihre Mutter öffnete mir die Türe und ich ging mit Rebecca nach unten. Ich hätte ganz gehen sollen. Aber ich setzte mich im Hof auf die Bank. Rebecca quengelte, weil sie Durst hatte. Es war warm an diesem Junitag. Die Nachbarn schauten zum Hof herein und meinten nur „Ist denn keiner Zuhause? Die müssten doch eigentlich da sein“. Ich sagte, dass wir gerne warten würden. Nach drei Stunden kam sie herunter und wir fuhren nach Hause. Nicht einmal was zu trinken hatte man uns angeboten. Wie Fremde vor die Tür geschickt und dort stehen lassen und sie hatte mit zugesehen und ihre Tochter und mich nicht in Schutz genommen. So waren also die Verhältnisse.
„Bevor Du es von anderen hören solltest“
„Was, denn Joane?“
„Ich bin Zuhause ausgezogen“
„Was? Wieso denn?“
„Ich habe mich von meinem Freund getrennt. Ich wohne jetzt in Wiesbaden bei Pauline Schirmer“
„Schirmer, ist das nicht die Frau unseres ehemaligen Chefs?“
„Ja, ich bin mit ihr befreundet. Ich war auch schon mit ihr befreundet als sie noch mit ihrem Mann zusammen war. Ich habe ihnen sogar schon die Schrankwand zusammen gebaut. Aber nicht was Du denkst, deswegen bin nicht eingestellt worden“
Mir wurde heiß und kalt. Warum hatte Joane sich von ihrem Freund getrennt und warum erzählte sie mir das? Hatte es vielleicht mit dem Erlebnis im letzten Jahr zu tun? Ich war einigermaßen verwirrt.
Zwei Wochen darauf war ich mit Joane wieder einmal seit langem unterwegs. Ein Kunde in der Schweiz hatte unter anderem Probleme mit den Remoteeingängen und ich hatte darin inzwischen die meiste Erfahrung in der Firma. Wir arbeiteten bis spät in den Abend. Joane schien anders als sonst zu sein.
„Ich werde heute Abend noch Bekannte besuchen, die ich hier in der Gegend habe. Falls ich zum Frühstück noch nicht da sein sollte dann geh’ schon alleine zum Kunden.“
„Ja, mach ich“
Ich musste den ganzen Abend an Joane denken. Ich lag bei offenem Fenster auf dem Hotelzimmer. Von der Bar gegenüber drang Musik auf die Straße. Die Luft war stickig und ich kam nicht zur Ruhe. Ich hatte mich in Joane verliebt. Am nächsten Tag fuhren wir gegen Abend zurück nach Deutschland. Wir machten noch Rast in einem kleinen Rasthof in den Bergen. Von der Terrasse hatte man einen traumhaften Blick in die Berge. Joane schien es nicht zu gefallen denn sie war still und in sich gekehrt.
Am Freitag danach kam Joane kurz vor Feierabend in meinem Büro vorbei.
„Hast Du heute Abend schon etwas vor?“
„Nein“
„Wir könnten bei mir in Wiesbaden einen Schluck trinken denn Pauline ist in Hamburg unterwegs.“
„Ja“
Die Wohnung war in einer
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