Und kein Ende (German Edition)
gefasst“
„Nein“
„Ich überlass Dir die Wahl.“
„Wie wäre es mit dem Restaurant am Kurpark“
„Ja, sehr gerne. Wann treffen wir uns“
„Um acht, wenn es recht ist“
Das Essen war ausgezeichnet und die Zeit verging wie im Flug. Wir teilten uns die Rechnung.
„Sollen wir noch ein Getränk an der Bar nehmen?“ fragte ich Joane.
„Ich wollte Dich gerade fragen ob wir bei mir noch einen Tee trinken sollen“
„Tee? Wie kommst Du an heißes Wasser?“
„Ich habe immer meine Utensilien mit auf Reisen. Ich fahre nie ohne“
Joane setzte das Teewasser auf und Griff zum Telefon.
„Es dauert nicht lange. Ich muss mich nur kurz bei meinen Lieben melden“
Zuerst telefonierte Joane mit ihrem Freund der sich gerade in London aufhielt. Dann sprach sie wohl mit ihrem Bruder, so wie ich vermutete, weil sie das Gespräch in Englisch führte. Als das Wasser kochte war sie auch schon fertig. Wir saßen uns an dem kleinen Tisch, der wohl in jedem Hotelzimmer steht, gegenüber.
„Was sollen wir zwei jetzt noch machen?“ fragte Joane mich unverhohlen.
„Ich weiß auch nicht so recht“
„Ich werde so langsam müde“
„Soll ich lieber gehen?“
„Nein“
Sie war aufgestanden und hatte sich auf die Bettkante gekniet.
„In so einem Bett kann man auch schöne Dinge tun“
„Ich weiß“ sagte ich gelassen.
„Was soll ich für Dich tun? Soll ich Dir etwas vorlesen?“
„Ja“
Joane setzte sich zurück an den Tisch und nahm den Stadtführer zur Hand und las über die Tradition des Kurstädtchens in der Schweiz. Ich trank dabei meinen Tee. Ich hörte ihre Stimme gern. Als ich ausgetrunken hatte bedankte ich mich für das Getränk und den netten Abend.
„Das glaubt uns kein Mensch“ sagte Joane als ich das Zimmer verließ.
„Danke. Es war ein sehr schöner Abend“
Ich ging glücklich und zufrieden auf mein Zimmer.
Die Weihnachtsfeiern in der Firma waren so abwechslungsreich wie die Arbeit selbst. Jedes Jahr wurde an anderer Stelle gefeiert aber immer mit freier Taxiheimfahrt. Unserem Chef war der Führerschein seiner Mitarbeiter wichtig.
Joane und ich saßen nebeneinander an der langen Tafel. Sie versuchte mir das Prinzip ihrer Uhr zu erklären, die mittels eines farbigen Ringes die Minuten und die Stunden repräsentierte. Ich hatte das Prinzip verstanden doch erklärte ich es für unlogisch, was sie zu immer neuen Erklärungsversuchen hinriss. Ich hatte an dem albernen Spielchen Gefallen gefunden.
„Na was ist mit euch zwei hübschen“ es war einer dieser Verkäufer die meiner Meinung eh nur dumme Sprüche von sich geben konnten.
„Was soll schon sein“ antwortete ich bissig.
„Lass doch. Nicht“ Joane wollte nicht, dass ich mich von dem Typen provozieren ließ.
„Ich kann gar nicht verstehen was die auf einmal alle mit diesem Haus in Thüringen wollen. Die ganzen Jahre hat sich Dein Vater alleine darum gekümmert, ist jedes Jahr einmal hingefahren und hat dabei noch seine Verwandten besucht und niemanden hat es interessiert“
„Die wollen doch nur das Beste daraus machen. Wenn das Haus erst einmal zur Ferienwohnung umgebaut ist dann können wir alle dort Urlaub machen. Es geht halt nach Plan, weil es nur für eine Familie Platz ist. Aber Oberhof ist eine Urlaubsgegend“
„Und all die Menschen die in dem Haus gewohnt haben? Es waren doch drei Wohnungen, nicht wahr? Wo sind die alle hin. Sind die alle auf einmal ausgezogen“
„Das weiß ich nicht was mit den Leuten dort ist“
„Wieso, habt ihr die rausgeschmissen?“
„Die werden wohl von selbst gegangen sein“
„Das glaub ich nicht“
„Doch, so hat man es mir gesagt. Und außerdem ist das Haus nicht mehr bewohnbar. Es soll wohl einen Wasserschaden gegeben haben. Mein Bruder war …“
„Ja, ich weiß, der Herr Zahnarzt“
„War drüben und hat sich alles genau angeschaut. Das muss von Grund auf saniert werden. Dort ist ja alles marode. Jeder von uns soll was dazugeben und dafür können wir dann alle dort Urlaub machen“
„Du glaubst doch nicht im ernst, dass wir dann alle Jahre nach Zella-Mehlis fahren. Warum kann man das Haus nicht einfach wieder vermieten so wie Dein Vater es die ganzen Jahre über gemacht hatte“
„Die haben doch nichts bezahlt dafür. Das war doch kein Geld“
„Ich glaube nicht, dass das der Wille Deines Vaters ist. Ich weiß doch, dass er dagegen ist“
„Der ist nur zu starrsinnig und kann das auch nicht
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