Und kein Ende (German Edition)
war da nicht die Rede. Wenn Du in diesen drei Wochen mit jemand sprechen möchtest? Pauline Schirmer weiß über den Fall bescheid“
„Was?“
„Na komm, Pauline ist meine beste Freundin“
„Ich glaube das will ich nicht“
Am nächsten Tag brachte ich Joane zum Zug. Zum Abschied küsste Joane mich lange. Ich war verwirrt und glücklich.
Nach einer Woche meldete ich mich bei Pauline Schirmer.
„Kommen sie doch einfach vorbei. Ich glaube es ist besser wir bleiben beim Sie und dem Vornamen. Das schafft die nötige Distanz. Sie wissen ja wo ich wohne“
„Ja, ich komme gegen sieben Uhr“
Als ich dort ankam, war bereits eine Frau bei Pauline Schirmer zum Abendessen. Pauline war eine kleine, zierliche Person. Ich kannte ja ihren Mann und hatte sie mir ganz anders vorgestellt.
„Setzen sie sich zu uns. Greifen sie zu“
Es gab Käse, Weißbrot und Rotwein.
„Nehmen sie keine Butter“
„Nein Danke“
„Oh ich sehe schon, ein echter Purist der den natürlichen Geschmack liebt“
Die beiden Damen unterhielten sich über klassische Musik.
„Mögen sie auch klassische Musik“
„Ja, mir gefällt Verdi ganz gut. Aber ansonsten bleibe ich dann lieber bei Rock“
„Barock gefällt mir auch“ platzte Paulines Freundin heraus. Ich tat nichts um das Missverständnis aufzuklären, das Gespräch erschien mir sowieso zu oberflächlich.
Nach einer halben Stunde machte sich Paulines Freundin auf den Weg. An der Tür blickte beide noch einmal in meine Richtung und erzählten dann noch einmal ein paar Minuten.
„Das war meine Freundin“
„Es war bestimmt kein Zufall, dass sie ausgerechnet heute hier war“
Pauline schaute mich verdutzt an.
„Nein“
„Joane hat mir viel von Ihnen erzählt. Wir können uns dann auch an den Kamin setzen. Ich mag es wenn das Feuer brennt“
Pauline stellte sich umständlich mit den langen Streichhölzern an und schien nicht zu verstehen wohin der Zug des Kamins die Flamme sog. Ich entfachte dann schließlich das Feuer. Pauline konnte noch nicht sooft den Kamin entzündet haben obwohl sie doch das Feuer so liebt.
„Ich habe Joane auch schon geschimpft. Sie sind verheiratet“
„Ja“
„Lieben sie Joane“
„Ja“
„Hat Ihnen Joane erzähl wohin sie fährt“
„Nein“
„Sie fährt nach Hawaii um dort zu heiraten“
Mir blieb fast das Herz stehen.
„Wissen sie, Joane ist ein Zigeuner. Würden sie damit klarkommen?“
„Ich weiß es nicht. Aber ich liebe Joane“
„Warum haben sie Joane in der Firma nie kompromittiert, sind Joane einfach mal um den Hals gefallen, dann hätten sie doch gesehen wie Joane reagiert hätte“
Ich wollte darauf nicht antworten. Das Ergebnis einer solchen Hartnäckigkeit hatte ich bereits einmal gesehen und leide jetzt darunter. Ich glaube immer noch an die gleiche Vision: „ Wir stehen wortlos auf und nehmen uns fest an die Hand. Wir wissen beide genau was wir wollen, jeder für sich aber doch zusammen gehen wir furchtlos dem Horizont entgegen.“
„Sie hatten wohl noch keine Affären oder waren mit anderen Frauen zusammen“
„Nein“
„Ich fahr’ im Moment vielleicht eine heiße Kiste. Sie wissen ja bestimmt von Joane, dass ich im Coaching-Bereich tätig bin. Unter anderem betreue ich gerade den Chef und einen seiner Untergebenen eines großen Konzerns. Und mit beiden habe ich ein Verhältnis und keiner darf von dem anderen etwas wissen. Da erfährt man auch das eine oder andere was sonst nicht ausgesprochen würde. Aber mit Liebe hat das nichts zu tun. Obwohl, der eine könnte mir ganz gut gefallen aber sagt, dass ich zwar ganz gut im Bett bin aber lieben würde er mich nicht. Ich würde meinem Lebensabschnittspartner, so ist heute die wohl korrekte Definition, zum Geburtstag eine Nacht mit einer großen, schlanken Dunkelhäutigen schenken, wenn er das mag. Damit hätte ich überhaupt kein Problem. Eine Beziehung beruht auf etwas anderem. Joane würde immer zu ihrem Mann zurückkommen, egal was passiert. So gut kenne ich sie. Sie hatten vorhin nicht überrascht geschaut. Sie wissen wer ihr Lebensgefährte ist oder?“
Ich antwortete nicht.
„Er schlägt Joane. Er muss wohl furchtbar eifersüchtig sein. Deshalb darf Joane sie nicht mehr treffen.“
„Möchten sie etwas Süßes?“
Pauline reichte mir ein bauchiges Glas mit Süßigkeiten.
„Danke“
„Mein Mann hat mich nach zwanzig Jahren verlassen. Einfach so. Es war Weihnachten. Er stellte sich in die Küche und sagte wie
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