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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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unmöglich. Aber weißt du was? Keine Summe ist unmöglich, es ist nur eine Frage der Herangehensweise. Es gibt immer irgendeinen Weg. Ich bin nicht gekommen, um von dir zu hören, dass du Caitlin sterben lässt, weil wir nicht diese lausigen 250000 Pfund auftreiben können. Ich will, dass du mir hilfst, das Geld zu beschaffen.«
    »Selbst wenn es uns gelingt, wer garantiert uns, dass diese Frau auch liefern wird? Und dass die Operation erfolgreich ist? Und dass wir in sechs Monaten nicht wieder in der gleichen Lage sind?«
    »Niemand«, erwiderte sie knapp.
    Er schaute sie schweigend an.
    »Es gibt nur eins, das ich dir mit Sicherheit sagen kann, Mal. Wenn wir dieses Geld nicht aufbringen, wird Caitlin Weihnachten nicht mehr erleben.«
    Seine breiten Schultern sackten in sich zusammen. »Ich habe etwas über fünfzigtausend. Vor einigen Jahren habe ich die Hypothek erhöht, um Geld für einen Anbau freizumachen. Aber es gab Probleme bei der Planung.« Jane würde im Dreieck springen, wenn sie hörte, dass er Lynn das Geld gab, aber das sagte er natürlich nicht. »Du kannst es haben, wenn es hilft.«
    Lynn warf sich über den Tisch, wobei sie fast die Getränke umgestoßen hätte, und küsste ihn unbeholfen auf die Wange.
    Nur noch 175000! , dachte sie.

70
    DIE ARCHITEKTONISCHEN Sehenswürdigkeiten von Brighton and Hove hatten schon immer viele Besucher angelockt. Obwohl die Stadt zum Teil durch funktionelle und trostlose moderne Bauten verunstaltet worden war, konnte man plötzlich in einer Straße oder Gasse landen, in der Reihenhäuser oder Villen aus der georgianischen, viktorianischen oder edwardianischen Zeit zu finden waren.
    Die Silwood Road, die allerdings schon bessere Zeiten erlebt hatte, war eines dieser Schmuckstücke. Besucher mit einem Blick für Architektur, die vom nichtssagenden Einkaufsviertel um die Western Road nach Süden zur Strandpromenade gingen, blieben hier stehen und schauten sich um. Allerdings nicht, um den hübschen Anblick zu genießen, sondern weil sie entsetzt waren, dass eine so vollkommene Anordnung von viktorianischen Reihenhäusern in einer derart schäbigen Nachbarschaft stand.
    Der Gehweg wurde von einem Wald aus Verkaufsschildern gesäumt, und die Gegend war nach wie vor auf dem absteigenden Ast. Die Tatsache, dass sie sich in den letzten Jahren auch noch zum Rotlichtbezirk entwickelt hatte, war nicht gerade hilfreich.
    Um fünf Uhr nachmittags, als es schon stockdunkel war, bogen Bella Moy und Nick Nicholas in die Straße ein. Bella sagte zu ihrem Kollegen, der am Steuer saß: »Halt mal irgendwo an.«
    Er lenkte den grauen Ford Focus Kombi in eine Parkbucht, neben der ein Anwohnerschild stand, und schaltete den Motor aus.
    »Warst du schon mal im Bordell?«, fragte sie.
    Das House of Babes war ihre erste Anlaufstelle.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte er errötend.
    »Sie haben einen ganz eigenen Geruch.«
    »Was denn für einen Geruch?«
    »Du wirst es schon merken. Man könnte mir die Augen verbinden, und ich wüsste trotzdem, dass ich in einem Bordell bin.«
    Sie stiegen aus und gingen im böigen Wind die Straße entlang. Nicholas folgte Bella zu einer Haustür und blieb unter dem Auge der Überwachungskamera stehen, während seine Kollegin klingelte.
    »Hallo?«, meldete sich eine piepsige Frauenstimme durch die Sprechanlage.
    »Detective Sergeant Moy und DC Nicholas von der Kripo Sussex.«
    Der Türdrücker summte, dann war ein lautes Klicken zu hören. Bella stieß die Tür auf, und Nick folgte ihr ins Haus. Er schnupperte, doch es roch nur nach Zigaretten und Imbissbude.
    Die schäbige Diele wurde von einer matten roten Glühbirne beleuchtet. Der rosa Teppichboden war verschlissen und die Wände mit einer magentaroten Flocktapete dekoriert. An der Wand hing ein Plasmabildschirm, auf dem eine schwarze Frau einen tätowierten, muskulösen Weißen, dessen Penis größer war, als Nick Nicholas es sich in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können, oral befriedigte.
    Dann erschien eine Frau. Sie war klein, um die fünfzig und trug eine Jogginghose und eine Bluse mit riesigem Ausschnitt. Ihr Gesicht unter dem braunen Pony musste einmal hübsch gewesen sein, als sie jünger und sechzig Kilo leichter gewesen war.
    »DS Moy, wie schön, Sie zu sehen«, sagte sie mit Kleinmädchenstimme und Yorkshire-Akzent. »Ich freue mich immer, Sie zu sehen.«
    »Guten Abend, Joey. Das ist mein Kollege, DC Nicholas«, sagte Bella, ein wenig barsch für Nicks Empfinden.
    »Sehr

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