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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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diagonal zur langen Küstenpromenade von Brighton hinausfuhren. Es war genau der Kurs, den er und Ray Packard berechnet hatten. Allmählich wurde der Fleck zu einem Dreieck aus Markierungsbojen, die die Specialist Search Unit gestern Abend dort platziert hatte.
    PC Steve Hargrave, genannt Gonzo, der am Steuer stand, nahm Gas weg, und ihre Geschwindigkeit sank von achtzehn auf unter fünf Knoten. Glenn klammerte sich an die Reling, als das Boot abrupt abbremste und er nach vorn kippte. Die etwa elf Meter lange Sunseeker war sehr viel luxuriöser als die Scoob-Eee. Sie hatten sie am vergangenen Abend auf die Schnelle von einem örtlichen Nachtclubbesitzer gemietet. Es war ein wahrer Palast mit Ledersesseln, Deck aus Teakholz, geschlossener Brücke und elegantem Salon, den sie leider nur für ihre Ausrüstungsgegenstände verwenden konnten.
    Arf nahm das Mikrophon des Funkgerätes und gab die Koordinaten durch. »Wir befinden uns über unserem Tauchgebiet und fangen jetzt an.«
    Wieder meldete sich die knisternde Stimme. »Wie viele Taucher haben Sie dabei, und wie viele gehen turner?«
    »Sieben Taucher an Bord. Zwei gehen runter.«
    Gonzo schaltete die beiden Gashebel in Leerlauf, während Tania die Kontrollelemente neben dem Bildschirm des Navigationsgerätes einstellte.
    Glenn schaute auf das Display links vom Bildschirm. 30 m. 09.52 Uhr. 5,12 km/h.
    »Glenn, passen Sie gut auf, wir müssten jetzt genau an der richtigen Stelle sein«, sagte Tania und deutete auf etwas, das an eine schwarze Asphaltstraße mit einem weißen Mittelstreifen erinnerte, die senkrecht über den Bildschirm verlief. Zu beiden Seiten war eine bläulich gefärbte Mondlandschaft zu erkennen.
    »Da!«, rief sie aufgeregt.
    Auf der linken Spur war deutlich der Schatten eines Bootes zu erkennen.
    »Meinen Sie, es könnte die Scoob-Eee sein?«
    »Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden«, sagte Arf. »Kommen Sie mit runter?«
    Ein schlaffes, trüb aussehendes Objekt driftete vorbei. Glenn war sich nicht sicher, ob es eine weitere Qualle oder nur eine Plastiktüte war.
    »Nein, ich bleibe lieber an Deck und halte Ausschau nach Piraten. Trotzdem vielen Dank.«
    Arf deutete aufs Meer. »Falls Sie es sich anders überlegen. Da unten ist noch jede Menge Platz.«

85
    »JEMAND HAT MIR ERZÄHLT, dein Vater hätte mal für Sussex Tennis gespielt«, sagte Guy Batchelor zu E-J. »Ich spiele auch, aber nicht in dieser Klasse. Wie heißt er denn?«
    »Nigel. Er hat in der U 16 gespielt, aber das ist natürlich ewig her. Heute könnte er eher im Trinken für Sussex antreten. Oder im Quasseln«, meinte sie grinsend.
    »Ein großer Redner vor dem Herrn?«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Sie fuhren in westlicher Richtung aus dem Dorf Storrington hinaus. Links von ihnen lagen die sanften Hügel der South Downs. Emma-Jane warf einen Blick auf die Landkarte, die sie auf den Knien hielt.
    »Es müsste die nächste rechts sein.«
    Sie bogen mit dem blauen Ford Mondeo in eine schmale, ländliche Straße, kaum breiter als der Wagen und von hohen Hecken gesäumt. Nach einigen hundert Metern lotste ihn Emma-Jane nach links in eine noch schmalere Straße. Polizeiautos waren vermutlich die letzten Wagen auf diesem Planeten, die ohne Navi fuhren, dachte Batchelor, obwohl sie es am dringendsten brauchten. Er wollte gerade eine diesbezügliche Bemerkung machen, als sich das Funkgerät meldete. Er hielt es ans Ohr, aber es war ein Hilfeersuchen aus einer völlig anderen Gegend.
    »Es müsste gleich auf der linken Seite sein«, sagte Emma-Jane.
    Er fuhr langsamer, und kurz darauf tauchte ein imposantes schmiedeeisernes Tor auf, das von zwei Säulen mit steinernen Kugeln darauf flankiert wurde. Auf einer schwarzen Tafel stand in Goldbuchstaben THAKEKAMPARK.
    Sie hielten vor dem Tor, auf dem eine Sicherheitskamera angebracht war. Auf der gegenüberliegenden Säule befand sich ein gelbes Schild mit einem grinsenden Gesicht, unter dem zu lesen war: BITTE LÄCHELN, SIE WERDEN GEFILMT.
    Emma-Jane stieg aus und drückte den Knopf an der Sprechanlage.
    Eine Frauenstimme fragte: »Hallo?«
    »Detective Sergeant Batchelor und Detective Constable Boutwood. Wir sind mit Sir Roger Sirius verabredet.«
    Nach einem lauten Knistern öffneten sich die Tore. Sie fuhren eine lange Auffahrt entlang, die von alten Bäumen gesäumt wurde und fast einen Kilometer weit bergauf führte. Dann kam ein riesiges Herrenhaus im jakobinischen Stil in Sicht. Die kreisförmige Auffahrt umschloss eine

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