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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Jahren auf einem Baggerschiff gewesen, als man eine stark verweste Leiche geborgen hatte, und erinnerte sich an die technischen Anlagen.
    »Ich möchte nicht, dass die Leiche bewegt wird, Ron«, sagte er. Um den Körper herum oder im Saugkopf konnten sich wichtige forensische Beweisstücke befinden. »Sie sollen die Leiche so gut wie möglich sichern und auf der Karte verzeichnen, wo genau sie gefunden wurde.«
    Sobald er das Gespräch beendet hatte, folgten weitere, in denen er sein vorläufiges Team zusammenstellte. Die Leichenbeschauerin musste informiert und ein Pathologe des Innenministeriums hinzugezogen werden. Die meisten Leichen, die aus dem Meer geborgen oder am Strand angeschwemmt wurden, untersuchte ein Polizeiarzt oder Sanitäter vor Ort, um den Tod festzustellen, so offensichtlich dieser auch sein mochte. Dann wurde der Fund ins Leichenschauhaus gebracht, um die Todesursache festzustellen. In diesem Fall jedoch bestand wenig Zweifel daran, dass es sich um einen verdächtigen Todesfall handelte.
    Eine halbe Stunde später fuhr er in seinem Hyundai in Richtung Hafen. Bei ihm befand sich Detective Inspector Lizzie Mantle, mit der er schon häufiger zusammengearbeitet hatte. Sie war eine fähige Ermittlerin und überdies nett anzusehen. Ihr hellbraunes Haar fiel auf die Schultern, sie hatte ein hübsches Gesicht und trug wie immer einen maskulin geschnittenen Hosenanzug. Heute waren es blaue Nadelstreifen zur weißen Bluse. Sie schaffte es, trotzdem weiblich zu wirken.
    Sie fuhren an der Einfahrt der privaten Sackgasse vorbei, in der Heather Mills wohnte.
    Grace wandte den Kopf, als wollte er einen Blick auf die Ex-Frau des Beatles erhaschen, worauf Lizzie fragte: »Haben Sie Paul McCartney schon mal gesehen?«
    »Nein.«
    »Sie hören gern Musik, oder?«
    Er nickte. »Das eine oder andere.«
    »Wären Sie gern ein Rockstar geworden? So wie die Beatles, meine ich.«
    Er überlegte. Darüber hatte er sich noch nie Gedanken gemacht. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil …« Er zögerte und schaute aus dem Fenster, um sich zu orientieren. »Weil ich eine beschissene Stimme habe!«
    Sie grinste.
    »Doch selbst wenn ich singen könnte – ich wollte immer einen Beruf, in dem ich die Welt ein bisschen verändern kann.« Er zuckte die Achseln. »Darum bin ich zur Polizei gegangen. Es mag banal klingen, aber das ist der Grund, warum ich das hier mache.«
    »Meinen Sie, ein Polizist kann die Welt mehr verändern als ein Rockstar?«
    Er lächelte. »Ich glaube, wir verderben die Leute weniger.«
    »Aber machen wir die Welt auch besser ?«
    Sie kamen an einem Holzlager vorbei. Dann entdeckte Grace am Kai den dunkelgrünen Lieferwagen mit dem goldenen Wappen des Leichenschauhauses von Brighton and Hove und parkte unmittelbar dahinter. Bisher war niemand von seinem Team eingetroffen.
    »Ich dachte, das Schiff sei schon da«, sagte er gereizt, weil die Zeit knapp wurde, wenn er am Abend noch auf die Party wollte. Einige hochrangige Leute von der Sussex Police würden da sein, so dass er ein bisschen Vitamin B tanken konnte. Eigentlich musste man bei so etwas pünktlich sein, doch das war nun unmöglich geworden.
    »Vielleicht müssen sie an der Schleuse warten.«
    Grace nickte, stieg aus und ging bis ans Wasser. Er hinkte noch, eine Erinnerung an die Verfolgungsjagd vor einigen Wochen, bei der er seinen geliebten Alfa Romeo zu Schrott gefahren hatte. Er stellte sich neben einen eisernen Poller und ließ sich den eisigen Wind ins Gesicht wehen. Es wurde schnell dunkel, der wolkenlose Himmel verfinsterte sich zusehends. In der Ferne konnte er das geschlossene Schleusentor und dahinter einen orangefarbenen Aufbau sehen, der vermutlich zum Baggerschiff gehörte. Er wickelte sich in seinen Mantel, zog Lederhandschuhe über und vergrub die Hände in den Taschen. Dann warf einen Blick auf die Uhr.
    Zehn vor fünf. Jim Wilkinsons Ausstand begann um sieben, und zwar am anderen Ende von Worthing. Eigentlich hatte er nach Hause fahren, sich umziehen und Cleo abholen wollen. Bis er hier fertig war, konnte er von Glück sagen, wenn er es überhaupt noch zur Party schaffte. Alles hing davon ab, was er vorfand und wie viele Untersuchungen die Pathologin vor Ort durchführen wollte. Zum Glück hatte man ihm Nadiuska de Sancha zugeteilt, die schneller und witziger als ihr Kollege war.
    Auf der anderen Seite des Hafens entfernte sich ein großes Fischerboot mit Positionslichtern tuckernd vom Anleger. Das Wasser war

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