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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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gleichzeitig aufgefordert, sich Gedanken über Teenager zu machen, die kürzlich verschwunden waren, ohne dass eine Panik ausgelöst wurde.
    Für Grace war dies ein wichtiger Fall. Ein dreifacher Mord im Zuständigkeitsbereich des neuen Chief Constable und das nur wenige Wochen nach dessen Amtsantritt. Zweifellos hatte die Giftspritze Alison Vosper Tom Martinson bereits genauestens dargelegt, was sie von Grace hielt. Sein plumper Konversationsversuch auf Jim Wilkinsons Abschiedsparty hatte die Sache vermutlich nicht besser gemacht. Auf dem Ball am Abend würde er Martinson beiseitenehmen und ihm versichern, dass der Fall bei ihm in guten Händen sei.
    Roy Grace eröffnete die Besprechung. »Samstag, 29. November, 8.30 Uhr. Dies ist die vierte Besprechung der Operation Neptun, der Ermittlung bezüglich des Todes dreier unbekannter Personen, benannt unbekannter Mann 1, unbekannter Mann 2 und unbekannte Frau. Die Operation wird von mir selbst und DI Mantle als meiner Stellvertreterin geleitet.«
    Er deutete auf Lizzie Mantle, da nicht alle Kollegen sie kannten. Anders als die meisten, die wie er in lässiger Freizeitkleidung gekommen waren, trug sie eines ihrer typischen maskulin geschnittenen Kostüme mit braunen Nadelstreifen. Das einzige Zugeständnis ans Wochenende war der braune Rollkragenpullover, den sie statt einer Bluse gewählt hatte.
    »Ich weiß, dass einige von Ihnen heute Abend zum Kripoball gehen«, erklärte Grace, »und am Wochenende werden viele Leute, mit denen wir sprechen müssen, nicht zu Hause sein. Daher brauchen nicht alle am Sonntag zum Dienst zu erscheinen. Für jene, die am Wochenende arbeiten, wird es nur eine Besprechung um die Mittagszeit geben. Bis dahin dürften die, die zum Ball gegangen sind, ihren Kater überstanden haben.« Er grinste. »Am Montagmorgen um 8.30 Uhr kehren wir zum üblichen Zeitplan zurück.«
    Zum Glück verstand Cleo, dass er häufig Überstunden machen und zu Zeiten arbeiten musste, die dem Privatleben abträglich waren, und unterstützte ihn dabei. Das war in seinen Jahren mit Sandy ganz anders gewesen; sie hatte sich immer aufgeregt, wenn er am Wochenende arbeiten musste.
    Er warf einen Blick auf seine Notizen. »Wir warten auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung, die uns womöglich etwas über die Todesursache verraten werden. Allerdings ist erst am Montag damit zu rechnen. Fürs Erste beginne ich mit Berichten über den unbekannten Mann 1 .«
    Er schaute zu Bella Moy, die wie üblich eine Tüte Maltesers vor sich liegen hatte, nach denen sie geradezu süchtig war. Sie nahm eine Kugel heraus und warf sie sich in den Mund.
    »Was haben wir aus zahnärztlicher Sicht?«
    Sie rollte die Schokoladenkugel im Mund herum und antwortete: »Bisher keine Identifizierung für diesen Mann, aber etwas, was dennoch wichtig sein könnte. Zwei der Zahnärzte, bei denen ich gewesen bin, haben erklärt, der junge Mann habe für sein Alter sehr schlechte Zähne. Ein Anzeichen für schlechte Ernährung und mangelnde gesundheitliche Versorgung, vielleicht auch Drogenmissbrauch. Also ist es wahrscheinlich, dass er aus sozial unterprivilegierten Verhältnissen stammt.«
    »Gibt es keine Hinweise auf zahnärztliche Arbeiten, die etwas über seine Nationalität aussagen können?«, erkundigte sich Lizzie Mantle.
    »Nein«, sagte Bella. »Er ist möglicherweise nie in seinem Leben beim Zahnarzt gewesen. In diesem Fall werden wir auch keine passenden Unterlagen finden.«
    »Am Montag können Sie mit drei Abdrücken Ihre Runde machen. Das könnte unsere Chancen verbessern«, sagte Grace.
    »Wenn ich dafür noch einige Kollegen bekomme, hätten wir die Zahnarztpraxen schneller durch.«
    »Okay, ich werde nach der Besprechung sehen, was sich machen lässt.« Er machte sich eine Notiz und wandte sich an Norman Potting. »Sie wollten mit den Transplantationskoordinatoren sprechen, Norman. Etwas gefunden?«
    »Ich arbeite mich gerade durch sämtliche Krankenhäuser in einem Radius von hundertfünfzig Kilometern, Roy«, erklärte Potting. »Bislang habe ich nichts gefunden, aber eines ist interessant!« Er legte eine dramatische Pause ein und grinste selbstzufrieden.
    »Würden Sie Ihr Wissen mit uns teilen?«
    Der DS trug dasselbe Jackett, das er an jedem Wochenende und zu jeder Jahreszeit zu tragen schien. Ein zerknittertes Tweed-Exemplar mit Schulterriegeln und großen Taschen. Aufreizend langsam schob er eine Hand hinein, als wollte er etwas Bedeutungsvolles hervorzaubern, ließ

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