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Und nie sollst du vergessen sein

Und nie sollst du vergessen sein

Titel: Und nie sollst du vergessen sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Boehm
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Aber sie traute sich nicht so richtig, wusste sie doch nicht, wie Markus auf diese unerwartete Nähe reagieren würde. Daher wechselte sie, wenn auch etwas uncharmant, wie sie fand, das Thema.
    â€žUnd du bist dir sicher, dass du diesen Anhänger bei der Leiche gefunden hast?“
    â€žNein, nicht direkt bei der Leiche, sondern an der Stelle, wo der Kiesweg, auf dem das Polizeiauto stand, aufhört. Ich bin da so rumgelaufen und auf einmal, als die Sonne kurz hinter den Wolken hervorkam, glänzte etwas im Matsch. Und als ich es aufgehoben und saubergeputzt hatte, kam diese Rose zum Vorschein. Richtiger Mädchenkram. Vielleicht ist das ja was für meine kleine Schwester Michelle.“
    â€žWas hat denn die Polizei zu diesem Hinweis gesagt?“
    â€žGar nichts.“
    â€žWie, gar nichts?“, fragte Emma verdutzt.
    â€žNa, weil ich es ihr nicht gezeigt habe. Das hat bestimmt nicht dem alten Bauern gehört.“
    â€žAber vielleicht dem Mörder ...“
    Markus schaute Emma mit seinen großen, grün-braunen Augen ganz ungläubig an: „Und du glaubst also, dass es Mord und der Mörder eine Frau war?“
    â€žMan soll nichts ausschließen. Gerade wenn die Polizei bereits mit den Ermittlungen begonnen hat.“
    Sie betrachtete das Medaillon erneut und fuhr vorsichtig mit dem Zeigefinger über das Relief der Rose. Sie wusste nicht genau, warum, aber sie hatte das Gefühl, dass dieses Schmuckstück ihr irgendetwas sagen wollte. Aber was?
    â€žHast du eigentlich mit der Polizei über dieses Medaillon gesprochen?“
    â€žNein, irgendwie bin ich in dem ganzen Trubel da wohl nicht wirklich aufgefallen.“ Markus hatte mittlerweile sein Eis ausgepackt und lutschte genüsslich daran.
    â€žPass auf. Vielleicht bekomme ich ja heraus, wem dieses Medaillon gehört hat. Sollte sich zeigen, dass dieses Schmuckstück nichts mit dem Mord zu tun hat, gebe ich es dir wieder – ansonsten übergebe ich den Rosenanhänger als Hinweis der Polizei, okay?“
    â€žOkay“, antwortete Markus, packte seine Sachen, wünschte Emma eine gute Nacht und stieg langsam die Treppe zur Wohnung seiner Eltern hinauf.
    Emma war sich sicher, dass dieses Medaillon mehr war als nur ein Hinweis. Nur wusste sie nicht, für was es stand. Und vor allem, was sollten die Buchstaben ‚C’ und ‚L’ bedeuten? Waren es die Kürzel des Schmuckherstellers, Angaben zum Material oder gar die Initialen eines Namens?

achtunddreißig
    Es war schon nach 20 Uhr, als Stefan Alt endlich bei Familie Oktay klingelte. Der Schneefall hatte aufgehört und die Straßen in Lauchringen waren mittlerweile geräumt.
    Er wäre fast auf einer Spur festgetretenen Schnees ausgerutscht, nur weil er sich so beeilt hatte, ja nicht zu spät zu kommen. Der Montagabend war ihm heilig, das wusste auch sein Chef, und so gab es nie Probleme, wenn Stefan pünktlich um 18 Uhr die Polizeidirektion verließ. Doch durch den zweiten Mordfall in Nöggenschwiel binnen 48 Stunden und der wichtigen Vernehmung von Gerald Nägele war der heutige Montag völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Zwar mussten alle Kollegen Überstunden und Sonderschichten einlegen, aber auch die Ermittler mussten irgendwann einmal neue Energie tanken. Und für Stefan Alt war es die türkische Großfamilie, die ihn für zwei Stunden alle Sorgen, Nöte und Ängste vergessen ließ und ihm das vermittelte, wonach er sich am meisten sehnte: endlich eine Familie zu haben.
    So schaute er ständig auf die Uhr, während Karl Strittmatter und er Gerald Nägele in die Mangel nahmen. Doch die Vernehmung des mittlerweile Hauptverdächtigen wollte anscheinend kein Ende nehmen, und so versuchte er, die verlorene Zeit mit dem Auto wieder gut zu machen. Doch der Schnee und vor allem die langsamen Fahrzeuge vor ihnen hatten dieses Vorhaben schon kurz nach dem Nöggenschwieler Ortsausgangsschild zunichte gemacht.
    So brauchten Strittmatter und er für die Rückfahrt fast doppelt so lange wie für die Hinfahrt. Nachdem er noch seinen fußballbegeisterten Kollegen, der sich auf das Topspiel der 2. Bundesliga im Fernsehen freute, endlich in Tiengen abgesetzt hatte, war Stefan so schnell wie möglich nach Hause gefahren, um in bequemere und vor allem trockene Sachen zu schlüpfen.
    Nun stand er also mit hochrotem Kopf an der Tür und merkte, wie ihm der Schweiß den Rücken

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