Und plötzlich gehörst du ihm...
waren. Die Tasche flog auf den Rücksitz,
und wir verließen das Grundstück, ohne noch einmal zurückzublicken.
Im Auto herrschte Stille. Die
Worte meiner Mutter spukten in meinem Kopf herum, aber ich musste versuchen,
das Beste aus all dem zu machen.
Eine Viertelstunde später
fuhren wir auf der Autobahn, und ich beobachtete, dass wir die anderen Autos
mit hundertfünfzig Sachen überholten. Plötzlich hörten wir einen lauten Knall,
sodass Kelly und ich uns aufrecht hinsetzten, um zu sehen, was geschehen war.
Die Motorhaube war aufgeflogen, und Erik konnte nichts mehr sehen. Angespannt
lenkte er das Auto, so gut er konnte, an die Seite.
Als wir standen, begann er mit
Mike zu streiten. »Wie kann man so blöd sein? Du hast die Haube nicht richtig
zugemacht, nachdem du das Kühlwasser aufgefüllt hast.«
Mike antwortete völlig ruhig:
»Dann mach es doch in Zukunft selbst. Ist doch nichts passiert.«
»Nichts passiert?«, schrie
Erik. »Die ganze Haube ist weggerissen! So können wir nicht weiterfahren.«
»Na gut«, antwortete Mike und
stieg aus. Er schob den Sitz nach vorne und reichte mir eine Hand. Während ich
danach griff und ausstieg, sagte Mike: »Wir nehmen denZug.«
Erik und Kelly verließen das
Auto ebenfalls und gingen mit uns. Zu viert liefen wir zum nächsten Bahnhof, um
dort den Zug nach Hause zu nehmen.
Als wir eine Zeit lang im Zug
gesessen hatten, sprach uns ein Schaffner an: »Guten Tag! Dürfte ich bitte Ihre
Fahrausweise sehen?«
Scheiße, dachte ich, wir haben
gar keine Fahrkarten gekauft.
»Wir haben keine«, sagte Mike
ruhig.
»Keiner?«, fragte der
Schaffner.
»Nein«, erwiderte Mike.
»Gibt es einen Grund dafür,
wenn ich fragen darf?«
»Nein, das darfst du nicht«,
sagte Mike drohend.
»Gut, dann werden Sie ein
Verwarnungsgeld zahlen müssen.«
»Nur zu. Du weißt ja doch
nicht, wo ich wohne. Ich gebe einfach eine falsche Adresse an.«
»Dann werde ich die Bahnpolizei
einschalten müssen.«
Erik stieß Mike in die Seite.
»Komm, mach mal halblang!«
»Hat einer von Ihnen einen
Führerschein bei sich?«, fragte der Schaffner.
»Ja«, sagte Erik und gab ihm
seinen Führerschein.
»Gut, ich will mal nicht so
sein. Ich schreibe jetzt vier Fahrscheine aus. Wenn Sie die morgen sofort am
Schalter bezahlen, dann gibt es kein Verwarnungsgeld. Tun Sie es nicht, dann
schicke ich vier Strafzettel an diese Adresse.« Nachdem der Schaffner Erik den
Schein gegeben hatte, verschwand er wieder.
»Was für ein Arschloch!«, sagte
Mike wütend.
Ich machte mir mehr Sorgen
darüber, wie in Gottes Namen wir die Fahrkarten bezahlen sollten. Ich hatte
keinen roten Heller.
Erik sprach während der
gesamten Fahrt kein Wort mehr mit Mike. Vom Bahnhof aus brachte er Kelly
zurück, Mike und ich gingen zusammen nach Hause.
»Willst du auch ein Bier?«,
fragte Mike, als er in die Küche ging.
»Ja, meinetwegen«, sagte ich,
»Ich habe übrigens Hunger. Du nicht?«
Mike setzte sich mit ein paar
Bierflaschen neben mich aufs Sofa. Mit einem Knall löste er den Bügel und
sagte: »Eine Flasche ersetzt zwei Scheiben dunkles Brot, und da ich Bier lieber
mag, halte ich mich daran.«
»Na schön, wenn es den Magen
genauso füllt wie Butterbrote, soll es mir recht sein«, sagte ich und drückte
ebenfalls den Bügel einer Flasche hoch. »Übrigens, du wolltest mir doch
beibringen, wie man eine Flasche in einem Zug austrinkt«, sagte ich verwegen.
Mike setzte eine Flasche an den
Mund und sagte: »Einfach die Kehle öffnen und dann gluckern lassen.«
Ich setzte die Flasche an den
Mund und beugte den Kopf nach hinten. Dann öffnete ich die Kehle, wie Mike
gesagt hatte. Das Bier floss unheimlich schnell aus der Flasche... Reflexartig
schluckte ich. Nur vergaß ich, die Flasche wegzuziehen, was zur Folge hatte,
dass sich das restliche Bier über mich ergoss. Mike musste lachen, als ich zu
prusten begann.
»Ja, lach du nur!«, sagte ich.
»Aber ich schaffe das schon noch.« Wagemutig setzte ich die nächste Flasche an
den Mund und öffnete wieder die Kehle, und wahrhaftig gelang es mir, die Hälfte
mit einem Mal runterzukriegen.
»Gut so! Hier hast du noch
eine«, sagte Mike stolz und gab mir eine neue Flasche. Da ich fast nie Alkohol
trank, spürte ich bereits, wie mein Kopf etwas leichter wurde. Ich nahm die
Flasche und setzte sie gleichzeitig mit Mike an den Mund. Wir öffneten unsere
Kehlen. Diesmal gelang es mir nicht so gut wie vorher, der Inhalt der Flasche
ergoss sich wieder über mich. Mike
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