Und plötzlich gehörst du ihm...
besorgen«, antwortete er.
»Hast du denn keinen Hunger?«
»Ich nehme ein Bier.« Er
verließ die Küche.
Na ja, dann esse ich bis dahin
eben von dem Brot für den Hund, dachte ich und setzte ich mich wieder auf das
Sofa im Wohnzimmer.
Es wurde ein gemütlicher Abend
mit Job. Er war ein netter Bursche. Kelly kam abends auch noch vorbei. Job
zeigte sich von ihr angetan, das war deutlich zu merken. Als ich Kelly später
in der Küche fragte, wie sie ihn fand, gab sie zu, dass sie sich durch seine
Aufmerksamkeit geschmeichelt fühlte, mehr aber auch nicht. Schließlich war sie
immer noch in Erik verliebt.
Job brachte Kelly nach Hause,
und auf dem Rückweg kaufte er Fritten, die ich mir gierig in den Mund stopfte.
»Siehst du, alles wird gut«,
flüsterte mir Mike ins Ohr. »Wenn dir jemand etwas ausgeben will, darfst du nie
›Nein‹ sagen.«
Satt und zufrieden schlief ich
auf dem Sofa ein.
D er nächste Morgen begann viel
besser als der Tag zuvor. Ich hatte keine Kopfschmerzen mehr, aber das Beste
war, dass mein Magen nicht knurrte. Mike lag noch neben mir auf dem Sofa und
schlief. Ich spürte seinen ruhigen Atem, offensichtlich musste er seinen Rausch
von gestern ausschlafen. Mir war inzwischen klar, dass Bier eine wichtige Rolle
in seinem Leben spielte, aber wenn man davon überzeugt war, dass ein Bier eine
ganze Mahlzeit ersetzte, war man natürlich schnell jeden Tag betrunken.
Ich stand auf, denn heute
wollte ich ihm einen Kaffee ans Bett bringen. Im Flur wurde ich fröhlich vom
Hund begrüßt. Er kam hinter mir her und wartete geduldig auf sein Brot. Ich
warf ihm zwei Schnitten zu und sagte: »Hier, Junge, das muss reichen für
heute.« Ich nahm ebenfalls ein Stück aus der Tüte und musste feststellen, dass
es inzwischen noch trockener war als gestern. Ach, das machte mir nichts aus.
Morgen würde es Geld geben, und dann konnten wir Essen einkaufen.
Als der Kaffee fertig war, ging
ich zurück zum Sofa. Mike lag noch genauso da wie vorher. Ich setzte mich auf
den Sofarand und küsste ihn vorsichtig auf den Mund. Mike hielt mich mit beiden
Händen fest. »Du hast nur gespielt«, sagte ich lachend. Mike antwortete nicht,
aber es dauerte nicht lange, und wir schliefen erneut miteinander.
Viel Zeit blieb uns aber nicht,
denn wir hörten draußen ein Auto mit quietschenden Reifen um die Kurve biegen,
und bevor ich es begriffen hatte, stand Job in der Tür.
»Kommt ihr mit zum Strand?«,
fragte er ausgelassen. »Bei diesem Wetter können wir wunderbar auf der
Strandpromenade spazieren gehen. Linda und Paul habe ich auch schon Bescheid
gesagt.«
Mike schaute mich fragend an.
»Einverstanden«, sagte ich.
Auch Kelly tauchte plötzlich
auf, und Job begrüßte sie überschwänglich. Sie grüßte nur kurz zurück und ging
an ihm vorbei.
»Hallo, wie geht’s?«, fragte
ich. Zusammen gingen wir in die Küche, wo sie sich einen Kaffee eingoss,
während ich an der Anrichte lehnte.
Auch Mike kam in die Küche.
»Schenkst du mir auch einen ein?«, bat er Kelly. Ohne etwas zu sagen, nahm sie
eine zweite Tasse. Mike zündete zwei Zigaretten an, gab mir eine und verließ
die Küche wieder.
»Kommst du auch mit?«, fragte
ich Kelly.
»Wohin?«, fragte sie, ohne
aufzuschauen.
»Sie wollen an den Strand. Wenn
ich es richtig verstanden habe, treffen wir auch Linda und Paul. Vorher wollen
Mike und Job ein bisschen über die Promenade laufen.«
»Ja, nicht schlecht«,
antwortete Kelly. »Vielleicht will Erik ja auch mit.«
»Hast du übrigens noch was von
ihm gehört?«, fragte ich vorsichtig.
Kelly zuckte kurz mit den
Achseln. »Nein, ich werde ihn mal anrufen.« Sie ging ins Wohnzimmer. Ich
beschloss, Mike den Kaffee nach draußen zu bringen. Er stand an sein Auto
gelehnt und schwatzte mit Job. Mike benutzte sein Auto nur nachts, in der
Hoffnung, dann nicht von der Polizei geschnappt zu werden, denn schließlich
hatte er immer noch keinen Führerschein.
Ich gab ihm den Kaffee, setzte
mich neben ihn auf die Motorhaube und beteiligte mich an dem Gespräch. Als
Kelly zu uns nach draußen kam, schauten wir sie alle erwartungsvoll an.
»Ich komme auch mit, wenn ihr
nichts dagegen habt«, sagte sie.
»Natürlich nicht!«, sagte Job
etwas zu laut.
Wir mussten alle furchtbar
lachen.
Zu viert fuhren wir mit der
Straßenbahn zum Strand. Es war herrliches Wetter, und die Promenade war richtig
schön bevölkert, einfach herrlich voller Menschen, und das bei diesem
phantastischen Wetter. Hand in Hand
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