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Und plötzlich gehörst du ihm...

Und plötzlich gehörst du ihm...

Titel: Und plötzlich gehörst du ihm... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merel von Groningen
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spazierten Mike und ich an den Terrassen
der Cafés entlang.
    Job machte lautstark auf sich
aufmerksam. Er legte es darauf an, Passanten zu ärgern. Man konnte deutlich
sehen, dass sie ihm aus dem Weg zu gehen versuchten. Ich war nur froh, dass
Mike dem keine Beachtung schenkte, sonst würde die angenehme Atmosphäre schnell
Umschlagen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass Mike diese zwei Gesichter
hatte. Auf der einen Seite war er lieb, zärtlich und beschützend, dann wieder
aggressiv. Wenn er seine freundliche Seite zeigte, vergaß ich schnell den
beängstigenden Teil.
    Plötzlich schnappte sich Job
Kelly, warf sie sich über die Schulter und schrie den Leuten, die
herüberschauten, zu: »Das hier ist mein Mädchen! Alles herschauen, denn ich
nehme sie mir hier mitten auf der Promenade!« Er legte sie auf die Erde und
ließ sich auf sie fallen. Dann machte er wippende Bewegungen auf ihr und
stöhnte laut.
    Kelly bekam einen feuerroten
Kopf. Sie konnte sich nirgends verstecken! Dennoch schien sie die
Aufmerksamkeit auch zu genießen. Die Leute wendeten voller Abscheu den Blick ab
und liefen weiter, als sei nichts geschehen.
    »Ich würde mich niemals zu so
etwas erniedrigen«, sagte ich missbilligend zu Mike.
    »Wirklich nicht?«, fragte er
neckisch.
    »Nein!«, sagte ich bestimmt und
ließ ihn meinen Ärger deutlich spüren.
     
    Nachdem wir lange genug auf der
Promenade herumspaziert waren, nahmen wir die Straßenbahn zu einem anderen Teil
des Strands. Dort waren wir mit Paul und Linda verabredet. Inzwischen war es
ungefähr acht Uhr. Die untergehende Sonne hatte eine wunderschöne Farbe
angenommen und stand am Rand des Horizonts. Ich konnte meinen Blick nicht davon
abwenden, so phantastisch sah es aus.
    Mittlerweile war fast niemand
mehr am Strand. Die Besitzer der Strandbuden begannen ihre Geschäfte zu
schließen. Ein Stückchen weiter sahen wir Paul und Linda, die sich bemühten,
ein Feuer anzuzünden. Als sie uns erkannten, winkten sie heftig, und wir liefen
zu ihnen. Kelly, Job und Mike ließen sich in den noch warmen Sand fallen. Ich
zog es vor, zur Brandungslinie zu gehen und mich auf den nassen Sand zu setzen.
    Voller Bewunderung betrachtete
ich den Horizont, an dem Möwen ihre Bahnen zogen. Gegen die untergehende Sonne
schienen sie rot zu glühen. Es war ein gewaltiger Anblick.
    Ich spürte, wie sich zwei Hände
von hinten unter mein Hemd schoben. Als ich mich umschaute, sah ich, dass Mike
sich hinter mich gesetzt hatte.
    »Wonach hältst du Ausschau?«
fragte er, während er mich festhielt.
    »Nach allem, was vor mir
liegt«, antwortete ich.
    »Soll ich mich dann vor dich
setzen?«
    »Nein, bleib ruhig, wo du bist.
So sitzt es sich schön.« Ich lehnte mich an seine Brust. Im Hintergrund hörten
wir, wie Kelly, Job, Linda und Paul ihren Spaß hatten. Für einen Moment schien
es, als hätten sämtliche Sorgen sich in nichts aufgelöst, ein Gefühl, das mir
große Ruhe verlieh. Mikes Hände wanderten zum Reißverschluss an meiner Hose.
Ich schrak aus meinen Gedanken auf. Als er vorsichtig den Reißverschluss
öffnete, schob ich seine Hand weg.
    »Was ist denn jetzt los?«,
fragte er pikiert.
    »Was glaubst du? Du erwartest
doch wohl nicht, dass ich es hier am Strand mache!«
    »Warum nicht?«
    »Weil es jeder sehen kann, und
das mag ich nicht.«
    »Dann machen wir es eben im
Wasser!«, drängte Mike.
    »Nein, auch im Wasser mache ich
es nicht. Weißt du, wie kalt es ist?«
    Mike stand auf und lief weg.
Ich schaute mich um und sah, dass er mit großen Schritten auf die anderen
zuging. Ich zuckte mit den Achseln und dachte: Dann fühlt er sich eben
abgewiesen, daran kann ich auch nichts ändern. Er hätte doch auch einfach bei
mir sitzen bleiben können. Also genoss ich weiter die herrliche Aussicht, auch
wenn es schnell dunkel wurde. Aber das machte mir nichts aus, denn schon allein
das Geräusch der Wellen war schön.
    Ich beschloss, ins Wasser zu
laufen. Ich zog die Schuhe aus, ließ sie dort, wo ich gesessen hatte, und ging
auf das Wasser zu. Es war verdammt kalt an den Füßen, und ich beobachtete, wie
sie unter dem Wasser im Sand verschwanden. Hinter mir hörte ich ein Auto.
Neugierig blickte ich mich um und sah, dass es ein Polizeibus war, der direkt
auf die anderen zufuhr. Das Lagerfeuer loderte inzwischen meterhoch. Kelly kam
zu mir, während die anderen mit der Polizei redeten.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Sie haben die Holzpaletten ins
Feuer geworfen, und jetzt ist es zu hoch geworden.

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