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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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Lösung ein. Vielleicht könnte ja Michael, der Leiter von Marks Jugendgruppe, mit den Jungen mitfahren. Er war dreiundzwanzig.
    ‚Ihn würden sie akzeptieren‘, meinte mein Mann. ‚Sie mögen ihn und man kann sich auf ihn verlassen.‘
    Wie lange die folgenden ‚Verhandlungen‘ wohl gedauert haben, werden Sie sich fragen. Eine ganze Weile! Bei einem dieser Gespräche verdrehte Mark die Augen und seufzte: ‚O Gott, sie sind wirklich super Eltern, aber manchmal wünschte ich mir welche von der Sorte, die sich nicht um alles kümmert.‘
    Schließlich fuhr Mark mit Michael und den anderen Jungs an die See. Mark hätte es nie zugegeben, aber die Tatsache, dass Michael dabei war, gab dem Unternehmen gerade den Extrakick.“
    Diese Eltern haben den Schlüssel gefunden, mit konfliktträchtigen Situationen umzugehen: die Fähigkeit, zu erspüren, welche Anliegen und Empfindungen hinter den Worten unserer Kinder stehen und was sie uns eigentlich sagen wollen.
Auf Gefühle achten
    Auf Gefühle achten bedeutet: nicht beurteilen, keinen Rat geben, nicht analysieren oder jede Menge Fragen stellen. (Zugegeben – es ist schwer!)
    Jugendliche reagieren bekanntlich meist sehr emotional. Aber nur die wenigsten sind in der Lage, ihre Gefühle deutlich wahrzunehmen oder gar klar zu benennen. Das zu können gehört zur „emotionalen Intelligenz“ und Jugendliche, die diese Fähigkeit haben, sind in vielen Bereichen im Vorteil. 11 Hören Sie deshalb gut zu – mit offenem Herzen und geschlossenem Mund!
    Anschließend geben Sie einen Kommentar, dem Ihr Sohn, Ihre Tochter entnehmen kann, dass Sie sich bemühen, zu verstehen, wie er/sie sich fühlt. Ein Beispiel:
    Jugendliche: „Melanie ist voll mies. Sie verstellt sich und sie lügt.“
    Mutter (spontane Reaktion): „Woher willst du wissen, dass Melanie lügt und sich verstellt? Wie würdest du es denn finden, wenn jemand sagt, du bist voll mies? Außerdem soll man andere nicht verurteilen.“
    Wenn diese Mutter sich die Mühe machte, auf die Gefühle ihrer Tochter zu achten, würde sie vielleicht Folgendes entgegnen:
    „Hört sich an, als ob ihr beide euch nicht mehr so gut versteht. Es ist keine schöne Erfahrung, wenn Freunde sich gegen einen stellen, hm?“
    Solch eine Aussage lädt die Tochter ein, das, was für sie daran nicht stimmt, zu korrigieren. Vielleicht sagt sie dann etwa: „Sie hat sich nicht gegen mich gestellt. Sie sagte nur was total Gemeines!“ Jugendliche haben zwar oft Mühe, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und zu benennen. Aber sie sind fast immer sehr gut in der Lage zu sagen, ob ein Gefühl auf sie zutrifft oder nicht. Wenn wir die Gefühlssituation richtig erfasst und benannt haben, fühlt sich der Jugendliche verstanden. Wenn nicht, korrigiert er uns und fühlt sich dann auch verstanden, weil er klar ausdrücken konnte, wie er es wirklich sieht. Ein solches Vorgehen führt oft zu unerwartet guten Gesprächen mit Jugendlichen, weil sie ihre Erfahrungen auswerten und ihre Wahrnehmungen ausdrücken können und dabei nicht nur gehört, sondern auch begleitet werden.
    Spüren Sie den beiden unterschiedlichen Antworten einen Moment nach. Finden Sie es nicht auch schön, wenn jemand wirklich versteht, wie Sie sich fühlen, und es ihm nicht egal ist? Wir werden eher mit Schwierigkeiten fertig, wenn wir wissen, dass es jemanden gibt, der uns versteht. Wir können dieser „Jemand“ für unsere Kinder sein, wenn wir bereit sind zuzuhören – nicht zu belehren, zu reagieren oder Ratschläge zu erteilen – und uns mit ihren Gefühlen zu identifizieren.
Abstand ist lebenswichtig
    Es gibt nicht nur Eltern, die Naturtalente im Belehren und Ungebetene-Ratschläge-Erteilen sind, sondern auch viele, die groß darin sind, sich in die Angelegenheiten anderer zu mischen, ganz besonders in die von Familienmitgliedern. Das ist gefährliches Terrain!
    Zähmen Sie Ihren Drang, möglichst alles über Ihr Kind erfahren zu wollen. Wer ein gutes Verhältnis zu seinem Kind haben möchte, darf eben nicht das Tagebuch der Tochter lesen, auch nicht ihre Briefe und Notizen, und ebenso wenig in der geheimen Schublade oder verschlossenen Kiste des Sohnes herumwühlen, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist. Sie bekämen dadurch vielleicht die eine oder andere Information, aber den Verlust des Vertrauens wiegt das niemals auf.
    Vielleicht sollten Sie die Zimmer Ihrer Kinder, ihre Schreibtische, Tagebücher und die Hosentaschen von schmutzigen Jeans mit einem imaginären

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