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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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und hohe Standards gesetzt und erwartet werden, aber die Beziehung von Liebe und Respekt bestimmt ist. Das gilt für Kinder aller Altersstufen.
Wenn Ärger die Kommunikation blockiert
    Eine Hauptursache für „Sprachlosigkeit“ zwischen Jugendlichen und ihren Eltern ist die Unfähigkeit, Ärger angemessen zum Ausdruck zu bringen. Sie wissen genau, wie man miteinander redet, Sie haben den besten Willen, diese Grundsätze anzuwenden – und dann passiert etwas, das Sie zur Weißglut bringt, und schon löst sich Ihr gesunder Menschenverstand in Wohlgefallen auf. Wenn Sie sich noch nie so richtig über Ihren Teenager geärgert haben, können Sie dieses Kapitel überschlagen. Und: Wir würden Sie gern kennenlernen. Ärger gehört zum Leben. Die Frage ist nur: Wie gehen wir konstruktiv damit um, sodass wir die Brücke zum anderen nicht zerstören?
Lernen, Ärger zuzulassen
    Harte Worte zerstören die Brückenpfeiler und bevor wir es richtig registrieren, stehen wir auf der anderen Seite des Grabens und sehen keine Möglichkeit, wieder an das gemeinsame Ufer zurückzugelangen. Wenn Ärger also unvermeidlich ist – wie können wir mit ihm umgehen?
    Zunächst einmal durch Verstehen. Ärger ist eine Sekundärreaktion auf Angst oder Frustration. Ärger produziert die Extraportion Adrenalin, die es ermöglichen würde, der Gefahr auszuweichen. Angenommen, Ihre 16-jährige Tochter ist shoppen gegangen, es ist spät und sie hat sich nicht gemeldet. Wie reagieren Sie darauf? Vielleicht haben Sie Angst, es könnte etwas passiert sein. Dann hören Sie, wie Ihre Tochter das Haus betritt. Was geschieht jetzt mit Ihrer Angst? Sie verwandelt sich sofort in Ärger – den Sie dann gegen Ihre Tochter wenden.
    Wenn Sie aber den Grund für Ihren Ärger besser erkennen, können Sie auch besser unterscheiden, wann Ärger berechtigt ist und wann nicht.
Ausdrucksformen von Zorn
    Konstruktiv mit Ärger umzugehen kann man lernen. Je reifer jemand ist, desto erwachsener wird er mit Wut und Zorn umgehen. Aber auch viele Erwachsene haben gerade das nie gelernt und sind ein schlechtes Vorbild für Jugendliche. Trotzdem erwarten sie von ihnen, dass sie ihren Ärger angemessen unter Kontrolle halten oder überhaupt erst keinen zeigen.
    Das folgende Modell stellt verschiedene Möglichkeiten dar, mit Zorn oder Ärger umzugehen. 16
    Stellen Sie sich eine Leiter mit sechs Sprossen vor. Jede Sprosse steht für eine bestimmte Weise, mit Ärger umzugehen. Die unterste Sprosse ist die schlechteste oder ineffzienteste Methode, die oberste Sprosse die beste oder wirksamste. Das Ziel ist, die oberste Sprosse zu erklimmen, indem wir bessere Wege kennenlernen, Ärger, Wut und Zorn zu bewältigen.
    Es war ein großartiges Tennismatch gewesen – bis zum letzten entscheidenden Punkt. Niklas gewann schließlich diesen Punkt und kommentierte dies mit der Bemerkung an Pascal, seinen Bruder, er hätte den Ball, den Pascal verpatzt hatte, mit Leichtigkeit gekriegt. Pascal fand diese Bemerkung nicht besonders freundlich und fing nun seinerseits an, an Niklas’ Spiel herumzumeckern.
    Die Emotionen schlugen hoch, und der Kalte Krieg brach aus. Pascal ist hier unser Beispiel, an dem wir die Stufen des Umgangs mit Zorn erläutern und darstellen, wie Pascal hätte reagieren können.
    1. Stufe: Passiv-aggressives Verhalten
(man sagt nichts, aber man zahlt es dem anderen heim)
    Dies ist die unreifste und schlechteste Art, mit Ärger umzugehen. Pascal hätte seinen Ärger über Niklas runterschlucken können – und vielleicht später Niklas neue CD beschädigen oder seinen Tennisschläger verstecken können oder Ähnliches.
    Dieses Verhalten ist zumeist unbewusst. Deshalb ist es sehr schwer, es zu bearbeiten. Passiv-aggressives Verhalten bei Teenagern boykottiert genau die Punkte, die der Autoritätsperson am wichtigsten sind. Wenn den Eltern die Noten extrem wichtig sind, werden diese in den Keller fallen – obwohl der Teenager sehr begabt ist. Wenn einem Lehrer ein rücksichtsvoller Umgang miteinander sehr wichtig ist, wird der passiv-aggressive Teenager extrem grob und verletzend sein. (Vorsicht: In der Frühpubertät, so ca. zwischen 12 und 14, haben alle Teenager eine passiv-aggressive Phase zu durchlaufen – also keine Panik. Sorgen müssen Sie sich erst, wenn sich das zu einem langfristig durchgängigen Verhaltensmuster verfestigt!)
    2. Stufe: Unkontrollierte Aggression
(Aggression gegen Personen und Gegenstände)
    Pascal hätte einen Wutanfall bekommen und etwas

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