Und ploetzlich sind sie 13
rund um die Uhr bewachen. Sie können versuchen, eine Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen, die eine schützende Mauer zwischen ihm und der Bedrohung durch Drogen aufrichtet. Ich sage nicht, dass Ihnen das immer gelingen wird. Sie mögen vielleicht trotz der größten Anstrengungen versagen. Aber Sie werden wissen, dass Sie es versucht haben – und glauben Sie mir, dieses Wissen kann Sie davor bewahren, den Verstand zu verlieren.
Versäumen Sie es nicht, mit Ihren Kindern zu reden und ihnen zuzuhören. Jugendliche sind darauf angewiesen zu wissen, dass Sie an ihnen interessiert sind, dass Sie ihnen vertrauen und das Beste von ihnen erwarten. Und geben Sie sich nicht zu früh der Überzeugung hin, dass alles in bester Ordnung ist.“ 21
Die meisten Experten auf diesem Gebiet stimmen darin überein, dass ein geringes Selbstwertgefühl eine entscheidende Rolle dabei spielt, ob jemand süchtig wird. Eine Möglichkeit, mit dem Empfinden der eigenen Wertlosigkeit fertig zu werden, ist die Angewohnheit, sich in eine andere Gefühlswelt zu versetzen. 22 Weitere Faktoren, die beim Entstehen einer Sucht eine Rolle spielen und zum Drogenmissbrauch führen können, sind:
1. Mangelnde soziale Einbindung
2. Unklare Wertvorstellungen
3. Die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen
4. Die Unfähigkeit, sich Ziele zu setzen und sie zu erreichen
5. Das Fehlen eines klaren Wertesystems und persönlicher Überzeugungen
6. Das Fehlen von Erfolgserlebnissen in der Arbeit
7. Das Fehlen guter Vorbilder
8. Überbetonung von Materiellem – Vernachlässigung gesunder menschlicher Beziehungen.
Weitere Berichte führen aus, dass das Stigma der Diagnose „drogenabhängig“ das Selbstwertgefühl des Jugendlichen noch mehr verringert und ihn (oder sie) geradezu in Verhaltensmuster hineindrängt, die von der Gesellschaft geächtet sind. Forschungen haben ergeben, dass 60–80 Prozent aller Suchtkranken, die einen Entzug versucht haben, innerhalb von sechs Monaten rückfällig werden.
Anstatt sich von diesen Zahlen gänzlich handlungsunfähig machen zu lassen, ist es entscheidend, dass Eltern die Beziehung aufrechterhalten, wenn ihr Kind Drogen genommen hat.
Das kann so aussehen wie in diesem Fall: Der Vater erhielt einen Anruf von der Polizei mit der Aufforderung, seinen unter Drogeneinfluss stehenden Sohn dort abzuholen, und man fügte hinzu: „Der ist jetzt Ihr Problem!“
„Nein, er ist nicht mein Problem!“, entgegnete der Vater. „Er ist mein Sohn und ich liebe ihn!“ Dieser Vater war auf der richtigen Spur. Er erkannte die Probleme seines Sohnes und bemühte sich deswegen auch um fachkundige Hilfe, aber er kündigte ihm nicht seine Liebe auf.
Es gibt einige Kennzeichen, die darauf hinweisen, dass ein Jugendlicher möglicherweise Drogen nimmt:
1. Nachlassen des Appetits, speziell bei Jungen
2. Geringe Konzentrationsfähigkeit
3. Trägheit, Apathie
4. Benommenheit
5. Der Eindruck, jemand sei betrunken
6. Gedächtnislücken
7. Beeinträchtigtes Urteilsvermögen
8. Längeres Fortbleiben von zu Hause ohne plausible Erklärungen. 23
„Es ist eine gute Faustregel“, sagt Linkletter, „alarmiert zu sein, wenn sich bei jemandem eine plötzliche Veränderung zeigt, die gar nicht zu seinem/ihrem sonstigen Wesen passt.“ Wenn es irgendeinen Anhaltspunkt gibt, Ihr Kind könnte in Drogenprobleme verstrickt sein, nehmen Sie unbedingt fachliche Hilfe in Anspruch.
Wenn wir unsere heranwachsenden Kinder in den kommenden Jahren durch all diese Auseinandersetzungen begleiten, sollten wir uns ab und zu bewusst machen, dass der Mammutbaum von heute einmal als winziger Schössling begann, der dem Sturm standhielt.
Machen Sie Ihre Kinder stark gegen Gruppendruck
Wir können unsere Kinder nicht vor Situationen bewahren, in denen sie unter starken sozialen Druck geraten. Wir können ihnen aber helfen, auf solche Situationen vorbereitet zu sein und sich für Fälle zu wappnen, in denen sie versucht sein könnten, etwas zu tun, was sie später bereuen. Einige Hinweise:
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Vermitteln Sie Werte und Grundhaltungen möglichst früh
. Ein Jugendlicher, der Selbstvertrauen und persönliche Überzeugungen entwickelt hat, ist eher gegen Gruppendruck gewappnet. Es ist nie zu früh, mit Kindern darüber zu reden, wie man gute Entscheidungen trifft und Standards für das eigene Handeln entwickelt.
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Nehmen Sie Anteil am Leben Ihres Kindes
. Achten Sie auf plötzliche Stimmungswechsel. Fragen Sie, was Ihr Kind in der Schule erlebt, und seien
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