Und ploetzlich sind sie 13
können, ist enorm.
Es erfordert schon eine Menge Klarheit über die eigenen Werte, wenn Jugendliche sich nicht diesem anscheinend selbstverständlichen Trend anpassen wollen.
Eine Befragung unter schwangeren Teenagern, warum sie sexuell aktiv geworden seien, ergab mehrheitlich Antworten wie: „Ich hatte Angst, sonst verliere ich ihn“ oder „Ich dachte, es verletzt ihn, wenn ich Nein sage“.
Eine Studie unter 13- bis 16-Jährigen ermittelte kürzlich folgende Zahlen: Fast 3 von 10 Teenagern sind sexuell aktiv; aber nur 4 von 10 (41 Prozent) geben an, dass sie mit ihren Eltern über Sex reden. Mit Freunden reden dagegen 62 Prozent über das Thema. Ältere Teenager (15–16) sagen, sie reden mehr mit ihren Eltern als mit Freunden über das Thema und unter diesen tun Mädchen es mehr als Jungen. Doppelt so viele Eltern wie Teenager (85 Prozent gegenüber 41 Prozent) geben an, dass sie mit ihren Kindern über Sex reden.
70 Prozent geben an, sie haben ihre Information über Sex von den Eltern. 53 Prozent nennen Freunde, die Schule (53 Prozent), Fernsehen und Filme (51 Prozent) und Zeitschriften (34 Prozent) als Quelle. 19
Wir haben noch nie Eltern getroffen, die wollen, dass ihre Kinder ihr Wissen über Sexualität von Freunden oder aus Filmen oder Zeitschriften beziehen. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache. Wenn Sie möchten, dass Ihre Teenager verlässliche und wertgebundene Informationen zum Thema Sex bekommen, dann sollten Sie die Quelle dafür sein.
Wie können Eltern ihrem Kind helfen, das sich dem enormen Druck von Medien und Gleichaltrigen ausgesetzt sieht? Wie können wir unsere Kinder schon vor der Pubertät darauf vorbereiten, was da auf sie wartet?
Auf alle Fälle gilt: Verschließen Sie nicht die Augen vor dem Problem. Reden Sie mit Ihren Kindern über diese Fragen. Stärken Sie ihnen den Rücken. Bücher können eine gute Hilfe sein. Lesen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eines oder mehrere Bücher zu der Frage, wie man zu seinen eigenen Überzeugungen und Werten steht, über Freundschaft, Sexualität und Selbstbestimmung – und sprechen Sie miteinander darüber.
Teenager können den Druck ihrer Altersgenossen viel besser überleben, wenn sie Gelegenheit gehabt haben, sich über ihre eigenen Maßstäbe klar zu werden und entschieden haben, wie weit sie gehen wollen, bevor es so weit kommt.
Über Sex reden
Die Zeiten, wo Mama mit der Tochter und Papa mit dem Sohn das „entscheidende Gespräch“ führte, sind lange vorbei. Die Methode war ohnehin nie zu empfehlen. „Ernste Gespräche“ geben Jugendlichen das Gefühl, man wolle ihnen eine Predigt halten, und damit ist ihre Wirkung bereits sehr fraglich.
Versuchen Sie lieber, „wie nebenbei“ Aspekte des Themas Sexualität anzusprechen. Wenn Sie gemeinsam den Tisch decken oder Plätzchen backen, hat ein solches Gespräch einen viel „normaleren“ Charakter, als wenn Sie das Thema gezielt auf die Tagesordnung setzen. Als eine Freundin der 15-jährigen Anna schwanger wurde, ergab sich das Thema ganz von selbst. Annas Mutter bemerkte nur kurz etwas in dem Sinn, dass die Zukunftsaussichten für diese Freundin doch nun sehr viel eingeschränkter seien.
Unterstützen Sie Ihr Kind in dem Bemühen, seine eigenen Verhaltensstandards zu finden. Jugendliche, die selbst darüber nachgedacht haben, was für sie okay wäre, sind eher in der Lage, dem klassischen „Wenn du mich liebst, dann tust du es“ zu entgegnen: „Ich möchte noch nicht und wenn du mich liebst, dann respektierst du das.“
Es mag unbequem sein, mit Ihrem Kind über dieses Thema zu sprechen. Aber nehmen Sie diese Unbequemlichkeit auf sich. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihr Kind die Dinge über Sex erfährt, von denen Sie wollen, dass es sie weiß. Fragwürdige Informationen aus anderen Quellen bekommt Ihr Kind ohnehin genug und in der Welt des Cybersex vermutlich mehr, als Eltern ahnen.
Lassen Sie sich nicht abschrecken von Reaktionen wie „Das weiß ich doch alles schon! Hast du mir ja immer wieder gesagt!“ Machen Sie deutlich, dass Sie wissen möchten, wie Ihr Kind über diese Fragen denkt. Und auch, dass Ihnen daran liegt, dass Ihr Kind Ihre Sicht kennt und versteht. „Ich möchte einfach, dass wir bei diesem wichtigen Thema miteinander im Gespräch sind. Ich möchte verstehen, was du denkst und erfährst. Und ich möchte dich unterstützen, so gut ich kann. Ich weiß, es ist nicht einfach, im Blick auf Sex einen guten eigenen Weg zu finden.“
Und wenn das
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