Und ploetzlich sind sie 13
weiterhin fürsorgliche und liebevolle Eltern sein zu können.
Mit dem Nahen der Teenagerzeit wird es noch wichtiger, dass wir uns verändern, um dieselben zu bleiben. Wenn wir alles schleifen lassen oder aber die Dinge zu schnell vorantreiben, können wir die Beziehung zu unserem Kind langfristig trüben. Wenn nun also die Teenagerjahre vor der Tür stehen, ist es an der Zeit, unsere Sichtweise neu zu überdenken und unsere „Jobbeschreibung“ als Eltern auf den aktuellsten Stand zu bringen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt im Familienleben ist es dringend erforderlich, einen Plan zu haben. Beginnen Sie damit, sich selbst, den Jugendlichen und auch die Beziehung zwischen Ihnen ganz ehrlich anzuschauen.
Begleiten und loslassen
Die Teenagerzeit ist der Einstieg in den Prozess des Erwachsenwerdens. Die Adoleszenz wird definiert als „Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein“. Wir müssen unsere Kinder darauf vorbereiten, eigene Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet, dass wir ihnen allmählich mehr und mehr Entscheidungsfreiheit übertragen. Wenn sie achtzehn sind, sollten unsere Kinder in der Lage sein, eigenverantwortlich zu handeln, und dies können sie in der Zeit, in der sie noch zu Hause sind, üben und lernen.
Ein Vater formulierte rückblickend: „Was bei uns schiefgelaufen ist, war Folgendes: Als die Kinder dreizehn waren, habe ich versäumt, ihnen klarzumachen, dass wir sie nicht kontrollieren, sondern anleiten wollten, damit sie sich entfalten können.“
Die Herausforderung für uns Eltern besteht darin zu lernen, unsere Kinder loszulassen, damit sie allmählich erwachsen werden können. Wir selbst haben für diesen Prozess vor allem zwei „Instrumente“ als Hilfen empfunden: Unser Projekt „Teen Prep“ und die „Jahresbox“. Wir werden auf beides noch ausführlich eingehen.
Ein wichtiger Aspekt des Loslassens betrifft die eigene innere Haltung. Viele Eltern (und die guten oft ganz besonders) haben große Mühe, ihre Kinder emotional loszulassen. Sie empfinden ihre Kinder als eine Art externen Teil von sich selbst. Wenn die Teenager tun, was die Eltern wollen, fühlen sich die Eltern erfolgreich. Wenn nicht, dann nicht. In dieser Situation wird es für die Eltern fast unmöglich, im besten Interesse des Kindes zu denken, zu fühlen, zu handeln und zu sprechen. Es geht ihnen dann mehr darum, das Kind dazu zu bringen, ihren Erwartungen zu entsprechen, als es in seiner Entwicklung möglichst optimal zu unterstützen. Seien Sie an diesem Punkt besonders wachsam. Fragen Sie sich gelegentlich: Geht es mir jetzt um das Wohlergehen des Kindes oder um mein eigenes?
Beziehung bauen
Wenn der „Ablösungsplan“ ausgearbeitet ist, sollten Sie einen prüfenden Blick auf die größten Hindernisse werfen, die die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Teenager blockieren. Was erschüttert den Hausfrieden und lässt die Funken fliegen? Handy, Computerspiele, Facebook, das Internet, Frisur, Make-up, Kleidung, Musik, Zimmer, Hausaufgaben, Zeit mit Familie und Freunden? Sie werden sich fragen müssen: „Welche Bereiche sind
wirklich
wichtig? Wie mein Kind sich anzieht? Die Musik, die es hört? Die inneren Grundhaltungen und Überzeugungen? Die Fähigkeit, nicht alles mitzumachen, was die Klassenkameraden tun? Sich von Drogen fernzuhalten? Sich nicht zu früh auf sexuelle Abenteuer einzulassen?“ Eltern investieren so viel Zeit in die Bemühungen, das äußere Erscheinungsbild ihrer Kinder zu perfektionieren. Wir müssen uns entscheiden, wo für uns die Prioritäten liegen. Denn man kann nicht alles zur Staatsangelegenheit erklären. Wir müssen das Primäre beachten, damit das Sekundäre nicht plötzlich primär wird!
Wir werden einige reale Begebenheiten schildern und ein paar Grundsätze weitergeben, die Ihnen helfen, die wichtige Frage zu beantworten: „Worauf kommt es mir in unserer Familie wirklich an? Was ist primär und was ist sekundär?“ Schließlich werden Sie auch noch eine andere Frage zu beantworten haben: „Entspricht die Art und Weise, wie ich täglich mit meinen Kindern umgehe, diesen Hauptanliegen? Oder nörgle ich ständig wegen der zweitrangigen Dinge herum – und mache diese Dinge so für meine Kinder zum Wichtigsten?“ Wenn jede zweite Aussage mein Kind zurechtweist oder ihm sagt, was es
noch
besser machen könnte, ist es unmöglich, meine wichtigste Botschaft (nämlich dass ich es liebe) zu vermitteln.
Entspannen
Entspannt zu bleiben, wenn man sich für etwas
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