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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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Frage Robert, da gibt's doch nichts zu verstehen“, sagte Jan Hansen.
    „Und..., wie ist das passiert?“
    „Wie soll ich denn das wissen, wir sind doch gerade erst in seiner Wohnung angekommen!“
    „Weißt du schon, etwas Genaueres?“
    „Nee, ich steh hier im Korridor von deinem Mario Micoliç und wollte dich nur gleich informieren, aber warte mal..., ich werd mal nachfragen.“
    Hansen fasste einen vorbeilaufenden in einem grauen Tweed-Anzug bekleideten Mann am Ärmel seiner Jacke: „Hey, Doktorchen“, sagte er, „wisst ihr schon wie's passiert ist?“
    „Höchstwahrscheinlich eine Körperverletzung mit Todesfolge“, antwortete der Doktor: „Hat einen in die Fresse gekriegt und ist dabei mit dem Kopf auf der Kante des Glastisches gelandet. Hat vermutlich danach noch eine Weile gelebt, ist aber dann verblutet.“ Der Pathologe versuchte sich loszureißen, aber dem eisernen Griff von Jan Hansen konnte er nicht entkommen.
    „Aber es war Fremdeinwirken, kein einfacher Unfall?“
    „Ja, Jan, davon kannst du ausgehen, wenn du mehr wissen willst, musst du dich noch gedulden, bis ich mit der Obduktion fertig bin. Den Autopsiebericht schicke ich dir in zwei Tagen. Und nun lass mich bitte gehen, ich kann mit dir hier zwischen Tür und Angel keine tiefschürfende Konversation veranstalten.“
    Jan Hansen wandte sich wieder seinem Freund am Telefon zu: „Hast du's mitgekriegt Robert?, Körperverletzung mit Todesfolge und unser Medizinmann meint, unterlassene Hilfeleistung kommt auch noch dazu.“
    „Kannst du mir trotzdem DNA-Material von ihm schicken?“ fragte Martelli nach, „ich muss das mit den Proben hier abgleichen.“
    „Hab ich doch gesagt! Der Typ macht bestimmt keine Schwierigkeiten, wenn wir ihm die DNA-Probe entnehmen. Ich schick sie dir so bald als möglich, Schade..., nun wird's ja leider nichts mit der Überführung. Also Robert, bis demnächst.“ Er klappte das Telefon zu und murmelte, „wenn uns die Täter immer den Gefallen täten einfach zu sterben, bevor wir sie vor den Kadi bringen, dann würde das unserem Staat eine Menge Geld sparen.“

Kapitel 6
    München 15. September 1995
    Martelli hatte kurzfristig seine Kollegen zu einer Konferenz zusammengerufen. Gabler war nicht erschienen, er hatte bei der Staatsanwaltschaft zu tun, wollte jedoch kommen, wenn er dort fertig war. Auch Weingart konnte so schnell seine Arbeit nicht liegen lassen und so waren nur Sonja Sänger, Peter Wiegand und Toke Brandt erschienen.
    Er erläuterte kurz die Sachlage: „Hansen hat mir die Probe von Mario Micoliç geschickt. Wir haben das DNA-Material mit den gefundenen Spermaspuren verglichen. Nun ist es erwiesen! Mario Micoliç war einer der Täter. Und damit ist auch klar, dass die anderen drei Jungens ebenfalls an der Tat beteiligt waren. Micoliç ist tot. Malte Pieper ist damals unter noch ungeklärten Umständen ums Leben gekommen, bleiben nur noch Franco Manzo und Peter Pavli ç .“
    Er sah seine Mitarbeiter erwartungsvoll an: „Ich hoffe, eure Ermittlungen haben etwas brauchbares zu Tage gefördert!“
    Es war Sonja Sänger, die zuerst berichtete: „Meine Ermittlungen haben nicht allzu viel ergeben, der Fall ist ja auch schon einige Zeit her! Die Verwandtschaft von Maria Wagedorn ist ziemlich dezimiert. Da gibt's noch einen Vater, der befindet sich jedoch seit fast vierzig Jahren in Australien. Er lebt noch! Zusammen mit unseren australischen Kollegen habe ich ihn ausfindig machen können. Ich habe sogar mit ihm telefoniert.“
    Martelli zog die Augenbrauen hoch und Sonja grinste: „Ich weiß, teure Auslandsgespräche.... Aber was soll ich machen? Du kannst ja versuchen bei Weber eine Dienstreise nach Australien durchzubekommen, dann sparen wir die Telefongebühren. Ich fahr gern...!“
    „Is ja schon gut“, erwiderte Martelli und lachte, „mach weiter bitte!“
    „Ja also der Vater“, sagte Sänger. Sie war etwas aus dem Konzept geraten und blätterte in ihren Unterlagen herum: „Der Vater, kann sich nicht einmal mehr daran erinnern, überhaupt eine Tochter zu haben. Das sei alles schon so lange her, sagt er und bei dem Leben das Marias Mutter damals geführt hatte, sei er sich sowieso nicht sicher, ob er überhaupt der Vater ist.“ Wieder blätterte sie in ihren Akten herum, während alle Anwesenden erwartungsvoll ihr zusahen: „Bis vor einigen Jahren war er Stockman, das ist so was wie Cowboy nur auf australisch eben. Der Typ spricht nur noch sehr schlecht Deutsch. Ich hätte nicht

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