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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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von denen gewesen sein. Aber das ist Sache der Hamburger Polizei, darum kann ich mich nicht auch noch kümmern.“
    Weber wehrte ab: „Nein, nein, da verstehen Sie mich falsch Herr Martelli, ich frage mich nur, ob der Tod dieses Anwalts in einem Zusammenhang mit diesem Fall stehen könnte.“
    „Denkbar wäre es schon, dass seine Freunde von damals einen Mitwisser aus dem Wege räumen wollen. Schließlich könnte er sie alle verpfeifen, aber dann erhebt sich natürlich die Frage, woher sollen die wissen, dass wir den Fall neu aufgerollt haben?“ Martelli sah zu seinem Kollegen Gabler hinüber, der starr an seinem Schreibtisch saß und versuchte aufmerksam der Unterhaltung zu folgen: „Was meinst du...?“, rief er ihm zu. Aber Gabler reagierte nicht und sah ihn nur aus großen Augen an: „Hallo..., Gerd..., aufwachen! Was denkst du, könnten es seine Freunde gewesen sein?“
    Als ob er aus einer tiefen Trance erwachen würde, ging ein Ruck durch Gablers Körper. Irritiert schüttelte er den Kopf und sagte eine Nuance zu laut: „Wie...? Tut mir leid Robert, ich hab dir nicht zugehört..., was hast du gerade gesagt?“
    „Unser Chef möchte gerne wissen, welche Meinung du zu dem Fall hast und speziell, ob du dir vorstellen kannst, dass die Freunde dieses Micoliç für seinen Tod verantwortlich sein können.“
    Gabler hatte sich wieder gefangen und rutschte auf seinem Stuhl etwas mehr in die Senkrechte. Langsam erhob er sich, ging hinüber zu Martellis Schreibtisch und blieb in gebührendem Abstand neben Weber stehen. Etwas verstört blickte er in die Runde: „Also das kann ich mir nicht vorstellen, wie sollten die denn erfahren haben, dass wir den Fall wieder aufgenommen haben? Nein, nein..., das halte ich für ausgeschlossen.“ Eine Spur zu nachdenklich legte er das Kinn in die Hand: „Sein Tod wird wohl doch eher mit einem seiner Fälle vor Ort zu tun haben. Außerdem, was hätten die beiden übrig gebliebenen denn damit gewonnen? Es könnte doch immer noch jeder von ihnen den anderen verraten. Ja wenn nur noch einer von ihnen lebte, dann könnte man sich so was schon vorstellen, aber so...!?“ Er schüttelte den Kopf was von Weber wohlwollend mit einem kräftigen Nicken bestätigt wurde.
    „Na warten wir ab, was die Nachforschungen der Hamburger Kollegen ergeben werden. Wenn's wirklich nötig ist, dann können wir ja immer noch in dieser Richtung ermitteln“, sagte Martelli, klappte die Akte zu, stand auf und beendete damit das Gespräch.
    Verlegen sahen sich die drei an. Weber stand immer noch am Schreibtisch und Gabler wagte es nicht den freien Stuhl zu benutzen solange sein Chef sich nicht setzte.
    Um die Situation etwas zu entspannen, fragte Martelli, „was würdest du denn tun, wenn du einer von den Vieren wärst?“ Er sah seinen Freund listig an und grinste. Auch Weber warf erwartungsvoll lächelnd einen Blick zu seinem Mitarbeiter hinüber.
    Der reagierte jedoch völlig anders, als die beiden es erwartet hatten. Fast schlagartig wich das Blut aus seinem Gesicht und er wurde blass. Mit fahrigen Handbewegungen fuchtelte er unkontrolliert in der Luft herum: „Wieso ich...?“, schrie er mit spitzer Stimme, „was hab ich denn damit zu tun? Ich würde gar nichts tun, gar nichts würde ich tun... Was willst du überhaupt von mir?, es ist doch dein Fall!“
    Im Hinausrennen schrie er: „Ach lasst mich doch zufrieden..., lasst mich doch einfach nur zufrieden!“ Und mit einem lauten Krachen knallte die Bürotür hinter ihm zu.
    Martelli und Weber sahen sich völlig verblüfft an.
    „Was ist denn in Ihren Kollegen gefahren“, fragte Weber und sah Martelli verständnislos an.
    „Das dürfen Sie nicht so ernst nehmen, ich glaube er hat familiäre Probleme“, sagte er, „Gerd ist schon seit ein paar Wochen etwas nervös... Scheidungsgerüchte wissen Sie...!“, sagte Martelli und zog die Augenbrauen hoch, „ich glaube er hat Probleme mit seiner Frau. Wir sollten ihn in Frieden lassen, dann wird er sich schon wieder beruhigen.“
    Weber nickte: „Gut“, sagte er und sah auf seine Armbanduhr, „dann überlasse ich Sie wieder Ihrer Arbeit.“
    Die Reaktion Gablers war bald vergessen und seit er erfahren hatte, dass Mario Micoliç tot in seinem Appartement aufgefunden worden war, änderte sich das Verhältnis zu seinem Freund wieder. Er suchte seine Gesellschaft, ging zum Essen in die Kantine mit ihm und abends manchmal auf ein Bier, wenn die Arbeit es erlaubte. Nur für den Fall Maria Wagedorn

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