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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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schien er sich nicht mehr zu interessieren. Immer wenn sein Freund ihn darauf ansprach, dann winkte er ab: „Der Fall langweilt mich, ich bin froh, dass ich keine so alten Dinger aufklären muss“, sagte er.
    „Und ich wäre froh, wenn du mir etwas mehr unter die Arme greifen würdest“, sagte Martelli etwas verärgert zu seinem Kollegen Gabler gewandt: „Im Fall Maria Wagedorn bleibt immer alles an mir hängen. Wir müssen beide sowieso bald nach Italien fahren und uns um diesen Franco Manzo kümmern. Er ist der nächste auf meiner Liste. Seit wir wissen, dass das Alibi dieses Mario Micoliç falsch ist, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass Franco Manzo und Peter Pavliç ebenfalls an der Tat beteiligt waren. Wir haben noch zwei unterschiedliche Spermaspuren und ich bin sicher, dass sich die DNA der beiden damit identifizieren lässt.“
    „Warum hat man eigentlich nur drei DNA-Spuren gefunden? Es waren doch vier Verdächtigte?“ Gabler sah seinen Kollegen fragend an.
    „Was weiß ich, was in den notgeilen Köpfen der Jungens damals vorgegangen ist. Ich frage mich sowieso, wie man ein wehrloses Mädchen wie diese Wagedorn derart widerlich vergewaltigen kann. Vielleicht hat einer von denen es nicht mehr fertig gebracht, nachdem er seine Freunde bei ihrem ekelhaften Geschäft beobachtet hatte? Was weiß ich.“
    Gabler nickte nur beipflichtend: „Das glaube ich auch. Der fünfte war wohl nicht so hart gesotten wie die anderen.“
    Martelli horchte auf und sah seinen Kollegen fragend an: „Der fünfte...?, wie kommst du darauf, dass es fünf gewesen sind?“
    Gabler zuckte zusammen und verbesserte sich: „Hast recht, ich hab mich nur versprochen, es waren ja nur vier. Aber einer hat offensichtlich bei der Vergewaltigung nicht mitgemacht, das spricht doch schon mal für ihn, meinst du nicht auch?“
    „Mitgemacht oder nicht, auf jeden Fall werde ich mir die noch überlebenden Täter vorknöpfen und sie alle werden dafür zur Verantwortung gezogen werden, darauf kannst du dich verlassen!“
    „Das glaubst du doch nicht wirklich! Die Vergewaltigung..., wenn es denn überhaupt eine war..., die ist doch schon längst verjährt.“
    „Wenn es eine war...?, wenn es eine war... Bist du denn wirklich der Meinung, dass ein Mädchen mit fünf Jungens in den Wald geht um zu...?“
    „Hast du eine Ahnung was Mädchen in der Pubertät so alles anstellen! Ich kann mir das sehr wohl vorstellen.“
    „Ach und weil das alles so freiwillig war, lässt sie sich am Ende aus lauter Jux und Dollerei erstechen? Muss ja eine spaßige Angelegenheit gewesen sein!“
    Während er das sagte wurde Martelli wütend und seine Stimme hob sich. Sein Gesicht lief rot an und er hatte Mühe nach Luft zu schnappen.
    „Natürlich nicht!“, sagte Gabler, „Aber wenn beispielsweise dieser Micoliç derjenige war der zugestochen hat, dann ist für uns doch der Fall erledigt! Und wenn mein Rechtsverständnis mich nicht vollends täuscht, dürfen wir dann sowieso nichts mehr unternehmen.“
    „Wir wissen doch nicht, ob Mario Micoliç der Täter war und solange das nicht klar ist, kann es immer noch einer der beiden anderen gewesen sein.“
    „Ich frage mich nur, wie du das herausbekommen willst. Selbst wenn die beiden hier vor deinem Schreibtisch sitzen hättest..., wenn die dicht halten, oder noch besser, wenn sie die Schuld auf Mario Micoliç schieben, dann wirst du beide wieder laufen lassen müssen, selbst wenn einer von ihnen der Täter war.“
    Martellis Gesicht färbte sich noch eine Nuance dunkler: „Man könnte ja fast meinen, die beiden tun dir leid. Wenn's nach dir ginge, dann sollte ich wohl die Akte einfach schließen?“
    „Nein..., natürlich nicht“, sagte Gabler, obwohl ihm das am liebsten gewesen wäre: „Ich will dir nur vor Augen führen, wie schwierig die Ermittlungen werden können.“
    „Weißt du was...“, zischte Martelli wütend zurück: „Ich habe vor meine Nachforschungen so zu gestalten, dass die Typen zumindest gesellschaftlich diskreditiert sind und keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.“
    „Du weißt, dass du das nicht darfst! Außerdem hast du selbst dann schlechte Karten. Der eine..., ich glaube Franco Manzo, der ist Fabrikbesitzer. Wenn es darum geht, den Mann gesellschaftlich zu diskreditieren, wie du sagst, dann wirst du kaum Glück damit haben. Der Mann ist Arbeitgeber, er beschäftigt mehr als vierhundert Leute. Glaubst du wirklich, die Stadtverwaltung, die Arbeitnehmer, die

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