Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
Vom Netzwerk:
dem Weg dorthin .“ Man konnte ihm seine Verärgerung über die Störung seiner Mittagsruhe anmerken.
    Martelli sah auf die Uhr über der Tür seines Büros, warf das Telefon in die Schale und murmelte ärgerlich, „ porca miseria , immer diese Italiener, wenn es zwölfe geschlagen hat, dann geht's heim zur Mutti, Pasta essen! Und dann kriegst du sie bis Nachmittag um Vier nicht mehr ans Telefon.“
    Kriminaloberkommissar Gabler grinste nur: „Wieso? Du bist doch selbst Italiener?“
    „Ich bin kein Italiener, meine Vorfahren waren es und das ist lange her“, sagte Martelli mürrisch.
    „Wieso hat's den Manzo eigentlich nach Italien verschlagen?“, fragte Gabler, „und noch dazu in ein solch kleines Kaff?“ Gabler ging um seinen Schreibtisch herum und stellte sich vor seinem Chef auf: „Und ausgerechnet in die Emilia!“
    „Kennst dich ja gut aus“, sagte Martelli und grinste: „Der Manzo will dort eine Firma übernehmen. Jedenfalls hat mir das seine Sekretärin gesagt.“
    „Wenn ich nach Italien umziehen würde, dann ginge ich nach Umbrien oder in die Toscana, aber nicht in so ein Nebelloch wie die Emilia Romagna“, erwiderte Gabler, „außerdem wär's mir so weit im Norden viel zu kalt.“
    „Der ist nicht umgezogen, der hat's nur schlauer gemacht als viele seiner Kollegen. Bevor der eine Firma kauft, schaut er sich die für einige Zeit an, arbeitet mit und begutachtet die Geschäftsunterlagen. Also ich finde das eine ziemlich gute Strategie. Aber das wird ihm auch nichts nützen, denn wenn wir Glück haben, dann ist er der Mörder von Maria Wagedorn und dann wird es schon eine Weile dauern, bis er seiner Firma wieder zur Verfügung steht.“
    Gabler sah auf die Uhr: „In einem haben deine Italiener aber recht, es ist Mittagszeit und wenn wir nicht bald in der Kantine auftauchen, dann werden wir nur noch Reste abbekommen.“
    Brummend erhob sich Martelli und beide trollten sich in Richtung Kantine.
    Im Gehen sagte Gabler: „Du kannst es ja nach dem Essen noch mal probieren, vielleicht ist dein Maresciallo dann zurück.“ Er hatte Mühe mit Martelli mitzuhalten: „Was willst du eigentlich von dem?“, fragte er keuchend und hetzte hinter seinem Kollegen hinterher.
    „Der soll mir DNA-Material von diesem Manzo besorgen, bevor wir nächste Woche nach Vignola fahren. Ich glaube nämlich, dass er einer der Täter ist, die damals vor vierundzwanzig Jahren das Mädchen vergewaltigt und umgebracht haben. Und wenn wir genau wissen, dass er einer der Täter ist, dann gibt mir Weber einen internationalen Haftbefehl mit, dann werden wir ihn in Italien nicht nur verhören, dann werden wir ihn gleich mitnehmen können. Spart Zeit! Ich hab mit den zuständigen Behörden in Italien schon gesprochen, die werden keine Schwierigkeiten machen.“
    ***
    Auf dem Gang zur Kantine gesellte sich Frau Sänger zu ihnen: „Na..., darf ich mich anschließen?“
    Beide Kommissare nickten.
    „Sieh an, die Frau Sänger..., du bist uns immer willkommen“, sagte Martelli und grinste, „dieser Langweiler fragt mir nämlich schon Löcher in den Bauch.“
    „Wieso?, was will er denn wissen?“
    „Ach nichts..., es geht um den Fall von diesem Mädchen, Maria Wagedorn, ich hab da eine Spur, die nach Italien führt.“
    „Nach Italien! Oh wie schön. Wenn du eine Dienstreise machen musst, nimmst du mich dann mit?“ Kollegin Sänger sah ihn schelmisch an und lächelte.
    „Da braucht's vorerst keine Dienstreise, ich will nur DNA-Material haben, aber unsere Kollegen in Vignola pennen oder sind alle beim Essen. Wenn's ums Essen geht, dann ist mit denen nichts anzufangen.“
    „Aber das solltest du doch wissen, bist doch selber Italiener!“
    „Hab ich schon Gabler gesagt, bin kein Italiener, bin in Deutschland geboren“, brummte Martelli ärgerlich.
    „Nun hab dich nicht so, italienisches Blut wirst du doch wohl in deinen Adern haben, oder etwa nicht?“
    Martelli antwortete nicht darauf, sondern stieß die beiden Flügeltüren zur Kantine auf und sah sich um.
    Das Essen war wie immer. Lauwarm und gerade so essbar.
    „Ich versteh nicht, wie man es immer wieder schafft, das verdammte Essen so beschissen zu machen. Kostet denn besseres Futter tatsächlich so viel mehr?“, brummte Gabler, während er mit einem Stück Brot seinen Teller ausputzte.
    Je weiter sie mit dem Fall vorankamen desto gelöster wurde seine Stimmung.
    Martelli grinste und trank den letzten Schluck seiner Coca Cola.
    „Ich habe von deiner Frau gehört,

Weitere Kostenlose Bücher