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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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vertragen und dann stellt er Antrag auf vorzeitigen Ruhestand.“
    Auch Martelli grinste: „Was sollten wir da sagen. Ich zum Beispiel kann seit langem schon die beschissenen Fratzen unserer Kunden nicht mehr ertragen, aber mir hat Weber die Frühpensionierung noch nie angeboten.“ Er biss auf dem Verschluss seines Kugelschreibers herum und machte sich dann einige Notizen: „Ok..., warten wir also bis er wieder zurückkommt“, sagte er, „obwohl er das eigentlich nicht verdient hat.“
    „Warum bist du eigentlich so sicher, dass Pavliç unser Mann ist?“, sagte Gabler.
    „Weil damals vier junge Burschen verhört wurden und alle gaben sich gegenseitig ein Alibi“, erwiderte sein Kollege: „Außerdem haben die DNA-Proben von Micoliç und Manzo eindeutig bewiesen, dass die beiden dabei waren, da müsste es mit dem Teufel zugehen, dass ausgerechnet Peter Pavliçs Alibi korrekt wäre. Glaub mir, der ist einer der Täter und eine DNA-Spur haben wir schließlich noch frei und ich würde meinen Hut darauf wetten, dass die zu Pavliç gehört.“
    Gabler druckste verlegen herum, bis er sich endlich zu fragen traute: „Du..., Robert. Wenn wir in den nächsten Tagen nicht allzu viel zu tun haben, dann würde ich gerne ein paar Tage Urlaub nehmen“, sagte Gabler: „Du weißt doch, dass sich Gabi scheiden lassen will. Ich wollte mit ihr mal wohin fahren, damit wir uns mal aussprechen können.“
    Martelli nickte, nahm sich einen Stuhl und setzte sich seinem Freund gegenüber: „Ich wollte dich schon lange mal fragen, was denn bei dir zu Hause eigentlich los ist. Meine Frau wundert sich schon, dass Gabi bei ihr nicht mehr vorbeikommt.“
    „Ach es sind diese ständigen Überstunden“, seufzte Gabler: „Ist schon so...“, sagte er deprimiert und stierte blicklos vor sich auf den Schreibtisch, „man hat doch nie Zeit sich umeinander zu kümmern. Wann sehe ich Gabi denn schon mal? Meist nicht einmal am Wochenende“, gab er sich selbst die Antwort: „Um alles im Haus muss sie sich kümmern. Die beiden Kinder, die Große hat Schulprobleme, die letzte Mathematikarbeit war eine vier und ich hab nicht mal Zeit ihr dabei zu helfen.“
    Martelli grinste: „Ich glaube du könntest ihr nicht mal dabei helfen, selbst wenn du genügend Zeit hättest“, sagte er und versuchte seinen Freund etwas aufzumuntern.
    Gabler ging auf die letzte Bemerkung seines Freundes nicht ein, sondern lächelte ihn nur unsicher an: „Die Kleine bekommt jetzt eine Zahnspange.“ „da muss Rita ständig zum Einpassen hin und mit ihren acht Jahren kann sie das doch nicht alleine. Um Versicherungen muss sich Gabi auch kümmern. Erst gestern war so ein Typ da, der wollte ihr eine Pflegezusatzversicherung aufschwatzen. Hinausgeschmissen hat sie den, wo sollte sie auch die Zeit für so ein Gedöns hernehmen?“
    Zustimmend nickte Martelli: „Das kenne ich, die Kerle sind schlimmer als die Fliegen, ständig versuchen sie ihren Kunden Angst einzureden. Es könnte einem mitten auf dem Stachus aus heiterem Himmel ein lebendes Kangaroo auf den Kopf fallen und dann drehen sie dir eine Police dafür an.“
    Gabler nickte. Er musste lachen über diesen treffenden Vergleich: „Jetzt gibt's auch noch Probleme am Haus, die Dachrinne müsste erneuert werden, den Einkauf muss sie auch erledigen, Rechnungen..., einfach alles. Und nie habe ich Zeit für sie und die Kinder. Wir schlafen schon getrennt. Nele kann ja schon auf sich selbst aufpassen, aber unsere kleine Nachzüglerin, die würde mir schon fehlen wenn's wirklich zur Scheidung käme.“
    Gabler weinte fast, als er das sagte, aber der eigentliche Grund für seine unterdrückten Tränen war die Tatsache, dass er nur noch eine Galgenfrist von maximal vier Wochen hatte, bis seine berufliche Welt zusammenbrechen würde. Dann hatte er nichts mehr, denn es war abzusehen, dass die Scheidung folgen würde.
    „Du solltest wirklich einige Tage Urlaub nehmen“, sagte Martelli und drückte den Arm seines Freundes: „Wie viele Überstunden hast du denn noch? Langt es denn für drei Tage?“
    Gabler nickte: „Drei Tage...?“, sagte er, „ich bringe glaube ich sogar mehr als eine Woche zusammen. Ach das wäre wunderbar. Gabi und ich! Wir könnten endlich mal wohin fahren.... Endlich mal Ruhe. Sich aussprechen. Vielleicht sogar ohne die Kinder?“
    „Warum denn ohne Kinder?“
    „Hast du eine Ahnung, wie stressig Kinder sein können. Du hast ja keine, da kannst du leicht reden.“ Gabler lächelte seinen Freund

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