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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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Künstlern, die all die wunderbaren Skulpturen und Bilder geschaffen hatten, bereits jetzt schon die Hände schütteln konnte.
    Sein letzter Gedanke bevor er starb galt Maria Wagedorn. Er hatte die Tat nie vergessen. Sie raste wie im Zeitraffer an seinem inneren Auge vorbei. Er sah wie Mario sich triumphierend über sie beugte. Seine wiegenden Bewegungen. Die Gürtelschnalle, die rhythmisch klatschend auf Marias Schenkel schlug. Sogar das leise „ting..., ting...“-Geräusch von Bügel und Schließe, die Metall auf Metall schlagend, hell klingende Töne von sich gaben... Im Augenblick seines Todes konnte er es wieder hören. Alles das hatte ihn damals so geil gemacht. So geil, dass er nicht mehr klar denken konnte. Dass es jetzt sein Blut war und nicht der Speichel, der ihm damals bei dem Gedanken an Maria im Munde zusammen lief, machte für ihn keinen großen Unterschied mehr.
    Immer wenn er eines dieser jungen Dinger an die Tafel holte, damit sie wieder mal eine Mathematikaufgabe versauen konnten, dann sah er Maria Wagedorn, wie sie da stand, am Pooltisch im Golden Apple , ihm freundlich lächelnd die Hand zwischen die Schenkel steckte und ihm eindeutig zuzwinkerte. Oh wie hatte er ihr damals entgegengefiebert. Er wäre mit ihr fortgegangen, hätte sie geheiratet, wenn sie nur einmal mit ihm ins Gras gegangen wäre. Aber sie spielte nur mit ihm, reagierte nicht auf seine plumpen und pubertären Annäherungsversuche. Als dann Franco Manzo ihm zuflüsterte, dass draußen auf der Lichtung, dort wo sie als Kinder ihre Grashäuser aus den Ruten der Goldregen bauten, dass dort die große Sause stattfinden sollte, da konnte er es kaum erwarten, bis die Reihe an ihm war.
    ***
    Sein Tod dauerte nur wenige Sekunden, aber für ihn war es ein ganzes Leben das an ihm vorüberzog, um dann, mit einem letzten Seufzer, auf der gepflasterten Plaça de Catalunya zu sterben.
    Der Mann in den kurzen Khaki Hosen und dem geblümten Hemd ließ sich mit dem Taxi zu seiner kleinen Pension chauffieren. Dort ließ er sich den Schlüssel für sein Zimmer geben und teilte dem Portier mit, dass er gedachte sofort abzureisen. Sein Gehalt reichte nicht, um sich in einem teuren Hotel wie das Plaza es war ein Zimmer zu nehmen, das konnten nur solche Leute wie Peter Pavliç, der frühzeitig in Pension gegangen war.
    Sein Mörder dagegen musste sofort abreisen, damit er den bereits gebuchten Rückflug nach Deutschland nicht verpasste. Die Stornogebühren und die Neubuchung hätten sonst ein arges Loch in seine Kasse gerissen. Das Messer hatte er in einen der Kanäle Barcelonas geworfen. Man würde es nicht finden. Mit dieser Tat war seine Arbeit fast erledigt. Nur eines noch blieb zu tun, aber das würde wie von selbst geschehen. Er würde nicht sonderlich viel dazu beitragen müssen. Er hatte erwartet, Freude und Genugtuung zu spüren, aber außer einem schalen Geschmack im Mund und einem flauen Gefühl in der Magengegend hatte sich nichts verändert.
    Das heißt, etwas hatte sich schon verändert, den sein Leben hatte eine andere Wendung genommen und er wusste nicht, ob er auf die Dauer damit leben könnte. Aber nun war es zu spät, er würde versuchen müssen die ganze Sache zu vergessen. Vielleicht gelang es ihm ja! Wenigstens hatte er nun seine Ruhe und er hatte die Hoffnung, dass sich ab jetzt sogar sein Familienleben wieder einrenken würde.
    Es hatte ihm keine Mühe bereitet sein Opfer ausfindig zu machen. Er kannte das Hotel in dem Pavliç abgestiegen war, auch ein neueres Foto hatte er von ihm. So wie er jetzt aussah, alt, verbraucht, niedergedrückt von der Last der Jahre als Oberstudienrat. Der Mann an der Rezeption hatte nicht nach ihm gefragt, er hatte nur in der Lobby auf ihn warten müssen. Hinter einer Zeitung verborgen wartete er bis Pavliç herunterkam. Es war nicht schwer ihm zu folgen. Im Bus saß er drei Reihen hinter ihm, sah, wie er eine deutsche Zeitung aufschlug und darin las. Peter Pavliç war langsam, bewegte sich schnaufend in der Hitze Spaniens. In der großen Kathedrale stellte er sich dicht hinter sein Opfer. Und als Pavliç sich für einen Moment umdrehte stieg der seinem Mörder fast auf die Zehen. Er murmelte eine Entschuldigung und zückte wieder seinen Fotoapparat. Schoss einige Fotos. Er selbst würde sie nicht mehr betrachten können, denn es waren die letzten, die er in seinem Leben machen würde.
    Für einen Moment hatte der Mann überlegt sein Opfer in der Kirchen niederzustrecken, hatte sich dann jedoch

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