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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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Verdächtiger überhaupt nicht vor, niemand wollte etwas von ihm wissen, warum hätte er schlafende Hunde wecken sollen? Und schließlich gab es auch noch die Drohung durch Mario Micoliç. Niemand von seinen Freunden wusste, was mit Malte Pieper geschehen war, aber jeder ahnte, dass damals etwas schreckliches passiert sein musste, das Micoliç die Ursache dafür war und Mario hatte immer versucht diesen Eindruck aufrechtzuerhalten. Und jeder der drei hatte Angst, es würde ihm genau so ergehen, wie ihrem Freund Malte Pieper Nein..., Gerd Gabler fühlte sich nicht schuldig am Tod von Wagedorn! Wenn man es recht betrachtete, dann war er eigentlich unschuldig wie ein neugeborenes Lamm auf der Weide.
    ***
    Mittlerweile regnete es in Strömen. Am Busbahnhof von Vignola war natürlich kein Taxi zu bekommen und so mussten sie sich bis zur Polizeistation in der Stadtmitte durchfragen.
    „Türkische Bürgersteige“, sagte Gabler, während sie durch den starken Regen in Richtung Zentrum marschierten.
    „Richtig“, antwortete ihm sein Kollege: „Die sind so schmal, man kann darauf nur hintereinander gehen.“
    „Kannst mir ja ein Kopftuch geben und zwei Plastiktragetaschen, dann renne ich drei Meter hinter dir her und jeder hält uns für Mann und Frau.“
    „Komm“, brummte Martelli, „nimm dich zusammen und beherrsche mal deine Vorurteile. Nicht alle Türken lassen ihre Frauen hinter sich herlatschen.“
    Nach fast fünfzehn Minuten Fußmarsch auf zerbröckelnden Betonplatten, mit bis zu zwanzig Zentimeter tiefen Stolperfallen, erreichten sie den schön gepflasterten Marktplatz der Stadt. Das Polizeirevier war sofort zu erkennen. Ein blaues beleuchtetes Schild „Polizia“ zeigte ihnen den Weg.
    Klatschnass öffneten sie die Tür und traten ein. Gabler tat einen Blick auf die große Uhr an der gegenüberliegenden Wand: „Zwei Uhr durch“, sagte er leise zu seinem Kollegen, „ich hoffe, dass wir Signor Dini noch antreffen.“
    Ein Polizeibeamter klapperte auf einer uralten Schreibmaschine. Er kümmerte sich nicht um die beiden Deutschen. Ungerührt riss er mit einem Ruck ein Blatt Papier aus der Maschine, legte es beiseite und spannte umständlich ein neues ein. Dabei entrang sich ihm ein Fluch, der sogar von Gabler verstanden wurde.
    „Porca miseria, maledetta carta. Ti butto...!“
    Martelli räusperte sich. Aber der Beamte in seiner schwarzen Uniform reagierte nicht.
    Martelli klopfte mit der Faust auf den Tisch.
    „Senta Signore...“
    Er wartete einen Moment und klopfte wieder. Aber der Mann rührte sich nicht, würdigte sie keines Blickes.
    „Maresciallo, Generale, Presidente..., senta...! Veniamo dalla Germania...!“
    Keine Reaktion, der Mann blieb taub.
    „Siamo della polizia tedescha, siamo qui per vedere il Sottotenente Dini!“
    Endlich horchte der Mann auf. Er bequemte sich seinen Kopf in Richtung seiner Gäste zu drehen, erhob sich bedächtig und schlenderte langsam in die Richtung der beiden.
    Noch ein zwei Schritte entfernt, bellte er ihnen unwirsch ein „Cosa volete!“ entgegen.
    Martelli blickte an sich hinunter und hob resignierend beide Hände. So durchnässt wie sie waren, konnte der Polizist die beiden gut für abgerissene Tramper halten, aber dennoch ärgerte er sich darüber, wie die Staatsgewalt in diesem Land mit den Bürgern umging.
    Auch wenn ihr Aussehen nicht sehr vertrauenerweckend wirkte, so hatten sie doch ein Anrecht auf eine anständige Behandlung. Er zückte seinen Dienstausweis und schob ihn über die Barriere, die das einfache Volk von der allgewaltigen Staatsmacht trennte.
    „Ich möchte gern Kommissario Dini sprechen“, sagte Martelli in seinem harten nur mangelhaften Italienisch und sah den Mann energisch fordernd an.
    Der nahm die in Plastik eingeschweißte Karte, betrachtete sie misstrauisch von beiden Seiten, legte sie zögernd wieder auf den Tisch und schob sie zurück in Martellis Richtung. Nach einem Moment der Irritation huschte ein Lächeln über das Gesicht des Beamten. Er setzte seine Dienstmütze auf und sagte in stark gebrochenem Deutsch.
    „Ahh..., sie sind bestimmt die beiden Kommissare aus Deutschland! Buon Giorno, signori, buon giorno! Entschuldigen Sie bitte meine scortesia.“ Er deutete auf die alte, fast dreißig Zentimeter hohe Schreibmaschine: „Diese Macchina macht mich noch completamente pazzo. Wir haben auch Computer, aber die alten Formulare lassen sich eben mit diesen alten Dingern leichter ausfüllen.“
    Es war zu spät, Martelli

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