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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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schlecht über Nadia reden. Und früher oder später würde er seinen Verwandten die ganze Geschichte erzählen. Aber nicht jetzt. Und nicht, bevor er einige Dinge in Erfahrung gebracht hatte. „Du wolltest eine verantwortungsvollere Aufgabe, und jetzt bekommst du sie. Also entweder du übernimmst sie, oder du lässt es sein. Und misch dich nicht in meine Angelegenheiten.“
    „Ist ja schon gut. Soll ich Jefferson mal auf den Zahn fühlen?“
    „Ich werde Terri damit beauftragen. Wenn jemand einer krummen Tour auf die Schliche kommt, dann sie.“ Seine jüngere Schwester Terri führte seit einigen Jahren eine erfolgreiche Detektei und war Lucas’ rechte Hand, wann immer es um Wirtschaftsauskünfte und Überprüfungen von Geschäftspartnern oder leitenden Angestellten ging. Ihr Spürsinn war phänomenal, was möglicherweise mit ihren drei geschiedenen Ehen in Zusammenhang stand. Terri hatte gelernt, dem äußeren Anschein zu misstrauen. Und ich werde auch nie mehr so vertrauensselig sein, dachte Lucas.
    Nadia war in ihren Grundfesten erschüttert. Ihr Vater hatte sie hinters Licht geführt, und sie war auf seine geheuchelten Gefühle hereingefallen! Hatte es wirklich keine Hinweise auf seine Machenschaften gegeben? Und waren ihre Brüder etwa auch in diesen Betrug verwickelt?
    Nadia schmetterte das Backblech auf die Arbeitsplatte aus poliertem Granit, dass es nur so schepperte. Sie musste die Verräter ausfindig machen, bevor sie nach Miami zurückkehrte. Und sie würde sie finden, jeden einzelnen, auch wenn sie hier in ihrem Exil festsaß und keine unbegrenzten finanziellen Mittel hatte. Erschöpft stützte Nadia die Hände auf die kühle, steinerne Tischplatte und ließ den Kopf sinken.
    Plötzlich klingelte es an der Tür. Zeit, an etwas anderes zu denken. Gut.
    Das musste endlich die Lieferung vom Feinkostgeschäft sein. Ohne die Walnüsse und die Flasche Vanille-Essenz kam Nadia mit ihren Brownies, die sie backen wollte, nicht weiter. Sie hätte es nie für möglich gehalten, aber in der Küche zu wirtschaften war tatsächlich eine gute Ablenkung. Backen hielt sie davon ab, seelisch in ein tiefes, dunkles Loch zu fallen.
    Nadia hielt sich nicht damit auf, erst durch den Spion zu sehen. Sie war sicher, dass Dan vor der Tür stehen musste, der Bote aus dem Laden. Weil sie auf ihn wartete, hatte Nadia unten in der Empfangshalle schon Bescheid gesagt, dass der Junge gleich zu ihr geschickt werden sollte.
    Aber es war nicht Dan. Unvermittelt stand Lucas vor ihr. Und er sah umwerfend gut aus. Sie konnte sich nur schwer daran gewöhnen, ihn in einem maßgeschneiderten Anzug zu sehen statt in seinem eng anliegenden T-Shirt und den Khaki-Shorts, die er früher bei der Gartenarbeit getragen hatte. Aber so sah er fast noch attraktiver aus.
    Nadia ärgerte sich über sich, als sie sich bei diesem Gedanken ertappte. „Was willst du?“, fragte sie barsch.
    Lucas musterte sie eingehend mit seinen stahlblauen Augen. Bei diesem Blick lief es ihr heiß und kalt über den Rücken. Jetzt fiel ihr siedend heiß ein, dass sie nach der letzten schlaflosen Nacht Ringe unter den Augen haben musste, kein Makeup trug und dass ihre Jeans ausgebeult war.
    Er hielt ihr am ausgestreckten Zeigefinger die Tüte des Lebensmittelladens vor die Nase. „Das gehört dir, nehme ich an.“
    „Ja.“ Nadia griff danach, aber er zog die Tüte schnell weg.
    „Riecht gut bei dir. Was brutzelt dein Koch denn gerade?“
    „Hier gibt es keinen Koch. Wo ist Dan?“
    „Wenn du den Jungen meinst, der das gebracht hat – der ist schon wieder weg. Ich habe ihm das Geld gegeben.“ Er schob sich an ihr vorbei in die Wohnung.
    Nadia blieb nichts anderes übrig, als ihn passieren zu lassen. Lucas strahlte so viel Selbstbewusstsein aus, dass sie wie selbstverständlich beiseitetrat. Das war schon immer seine Art gewesen. Er ließ sich einfach nicht aufhalten.
    „Ach, komm doch bitte rein“, meinte sie sarkastisch, als er schon im Flur stand. Dann holte sie einen zusammengefalteten Zwanzigdollarschein aus ihrer Tasche, die an der Garderobe hing, und hielt Lucas das Geld hin. „Das müsste einschließlich Trinkgeld wohl reichen.“
    „Ich brauche dein Geld nicht. Was wird denn das? Eine Milanese?“ Er steuerte zielstrebig auf die Küche zu. Offensichtlich kannte er sich in der Wohnung aus, was auch nicht weiter erstaunlich war, da ihm das Haus schließlich gehörte. Dass es ihn dazu berechtigte, in ihrer Wohnung nach Belieben aus und ein zu gehen, fand

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