Und ploetzlich wieder Single
wollen, können und sollen.
Der Zusammenbruch bisheriger Zukunftsideen, die an die Zweisamkeit gebunden waren, kann in eine Sinnkrise einmünden. Gefühl und Seele sind betroffen. Die Trennung ist ein einschneidendes
Erlebnis, das bekannte Abläufe stört und viele neue Fragen aufwirft: Wie soll es weitergehen? Weshalb ist es so gekommen? Worin liegen der Sinn und die Bedeutung des Erlebten? Sollen Sie kämpfen oder nachgeben? Anpacken oder aufgeben? Welche Vorstellungen müssen Sie aufgeben und welche dürfen Sie beibehalten?
Diese und andere Fragen führen letztlich zu einer Konfrontation mit der eigenen Person und der tiefgründigen Frage: Wer bin ich? Aus dem »Wir« wird ein »Ich« und eine Begegnung mit sich selbst. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Persönlichkeitsteilen, die in Ihnen spürbar lebendig geworden sind, steht an. Was ist zu tun, um Ihr Leben wieder in eine positive Richtung zu lenken? Welche Möglichkeiten gibt es, ein befriedigendes Leben allein als Single oder allein ohne Partner mit den Kindern aufzubauen?
Als AutorIn Ihres eigenen Lebensbuchs sollten Sie nun ein neues Kapitel beginnen. Wenn Sie die Sinnhaftigkeit Ihrer bisherigen Erfahrungen anzweifeln, erscheint auch das Leben nach der Trennung als sinnlos. Die Sinnlosigkeit ist eine Befindlichkeit, in der nichts mehr machbar erscheint und keine bewusste Bewegung mehr möglich ist. Der Lebensmut hat nachgelassen und das Leben scheint stillzustehen, während Sie sich mit der Frage »Wozu das alles?« auseinandersetzen.
Anstatt aufzugeben sind Sie dazu aufgefordert, Ihr Schicksal anzunehmen. Die Trennungssituation stellt Sie auf die Probe und fordert Sie dazu heraus, die Suche nach dem Sinn aktiv zu betreiben. Jeder Mensch hat die Fähigkeit, sich wieder für das Leben zu öffnen und dadurch zu finden, was er sucht. Das Gefühl der Sinnlosigkeit regt dazu an, eine neue innere und äußere Heimat zu suchen und neue Werte und Lebensideen zu entwickeln. Sie sind dazu aufgefordert, all Ihre Energie und Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken, um wieder klar sehen zu können, wer dieses
»Ich« eigentlich ist, wo Ihre Stärken und Fähigkeiten, aber auch Ihre Schwächen und Grenzen liegen.
Vertrauen Sie darauf, dass es bei den Gefühlen der Sinnlosigkeit eine wirkungsvolle Zauberformel gibt. Ihre vielen Fragen aktivieren eine heilende Kraft in Ihrem Inneren. So wie bei einem Puzzle, das Form annimmt, wenn verschiedene Legemöglichkeiten ausprobiert werden, arbeitet es in Ihren unbewussten inneren Schichten. Jede Frage nimmt Einfluss auf Ihr Unterbewusstsein und stimuliert es, Antworten zu suchen und zu finden, die es Ihnen ermöglichen, das Steuer Ihres Lebens wieder selbst in die Hand zu nehmen .
WAHRHEIT
Die Auseinandersetzung mit sich selbst kann dem Leben neuen Sinn und neue Hoffnung geben.
HEILENDER GEDANKE
Ich öffne mich für die inneren und äußeren Botschaften.
NÜTZLICHE ANREGUNG
Schreiben Sie wichtige Fragen auf ein Blatt Papier. Schließen Sie die Augen und bitten Sie Ihr Unterbewusstsein, Ihnen bald eine Antwort zu schicken. Vertrauen Sie darauf, dass Ihnen die Antwort in Form eines Gedankens, einer Information von außen oder in einem Traum zufließen kann.
Verzweiflung
Erinnern Sie sich an eine Situation, in der einmal Ihr Fuß eingeschlafen ist? Es fühlte sich wie kleine, feine Nadelstiche an, als wieder Leben in Ihr Bein kam. Auf der emotionalen Ebene ist das Gefühl der Verzweiflung durchaus vergleichbar mit dem genannten Beispiel. Verzweiflung ist kein apathisches, sondern ein »lautes« Gefühl, das sich nicht verdrängen lässt, sondern schmerzlich fühl- und spürbar ist.
Das Gefühl der Verzweiflung kann als »dunkle Nacht der Seele« bezeichnet werden. Wir empfinden extreme Trauer und glauben, an der Grenze der Belastbarkeit angekommen zu sein. Die uns umgebenden Äußerlichkeiten verlieren an Bedeutung und der innere Schmerz kann sich anfühlen wie ein im Körper sitzender schwerer Klumpen, der die Atmung, das Denken und die geplanten Aktivitäten behindert. Der Eindruck von Schwere macht sich breit.
Der Wunsch, den als unerträglich erlebten Verzweiflungszustand zu beenden, wird gleichzeitig drängender. Sämtliche Versuche, das Gefühl wegzuschieben, werden aber meist scheitern, denn die Verzweiflung ist ein hartnäckiger Geselle. Sie begleitet uns auf allen unseren Wegen und kommt immer wieder zum Vorschein. Der Eindruck, diesem Gefühl gegenüber hilflos ausgeliefert zu sein, setzt sich fest.
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