Und ploetzlich wieder Single
können. Menschen, die sich aufgrund von Überforderungssituationen in Kindheit und Jugend hilflos fühlten, tendieren ganz besonders dazu, die Gegenwart und die Zukunft als unkontrollierbar einzuschätzen. Die Betreffenden verhalten sich so, als ob das Befürchtete tatsächlich eintreten würde. Dies kann sogar dazu führen, dass in vielen Situationen das jeweils Ungünstigste herausgefiltert wird, damit die negative Erwartung Bestätigung findet.
WAHRHEIT
In der Gegenwart gestalten Sie durch Ihre Gedanken die Zukunft.
HEILENDER GEDANKE
Ich bin bereit, Wunder geschehen zu lassen.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Bauen Sie Ihre negativ getönte Erwartungshaltung ab. Sie können Ihr Denken schulen und trainieren. Üben Sie sich darin, positive Zukunftsbilder zu entwerfen.
› Stellen Sie sich vor, fünf Jahre später in einer Situation zu sein, in der sich alles zum Besten gewendet hat. Beschreiben Sie diese Situation in allen Einzelheiten und machen Sie sich dabei immer wieder bewusst, dass Sie durchaus die Wahl haben, Ihren Lebensweg positiv zu gestalten.
Die »Ohne-mich-geht-nichts-Falle«
In Beziehungen übernimmt oft ein Partner mehr Pflichten und Verantwortlichkeiten als der andere. Im Laufe der gemeinsamen Beziehungszeit stellt sich die Überzeugung ein, dass man für den anderen unentbehrlich sei. Diese Annahme führt dazu, dass dem Partner die Lebenstauglichkeit abgesprochen wird und ihm Schwächen und Kompetenzmängel zugeordnet werden. Die Einschätzung, dem Partner helfen zu müssen, weil dieser sonst in bestimmten Lebensbereichen »verloren« sei, kann dazu führen, dass der »Umsorgte« in seinem eigentlichen Potenzial nicht wahrgenommen wird. Wenn die Beziehung dann auseinandergeht, wird dem Partner unterstellt, nicht in der Lage zu sein, ohne die bisher erbrachten Hilfeleistungen weiterzuleben.
Jörn trennt sich von Elvira, weil beide schon lange keine Liebe mehr füreinander empfinden. Elvira glaubt, dass er in seiner neuen Wohnung verwahrlosen werde. Sie glaubt außerdem, dass er ohne ihre Kochkünste selten etwas »Gutes« essen werde.
Eva richtete jeden Morgen die passende Kleidung für ihren Exmann her, der als Bankleiter tätig ist. Seit die Beziehung auseinanderging, denkt sie jeden Tag daran, dass er nicht in der Lage sei, sich angemessen zu kleiden. In Gedanken stellt sie sich vor, dass er sich vor den Kunden blamiere, von der nächsthöheren Dienststelle angesprochen werde und letztlich einen Karriereknick erleben würde, weil sie nicht mehr da sei, um ihn zu unterstützen.
Beide Beispiele zeigen, dass die jeweiligen ehemaligen Partnerinnen sich »unentbehrlich« fühlen. Sie versäumen es dabei, sich mit eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Die Gedanken, die
sich auf den Expartner richten, sind mit der Annahme verbunden, dass dieser nach der Trennung nicht in der Lage sei, sich als Einzelperson zu versorgen. Ebenso werden die daraus resultierenden negativen Konsequenzen für den Partner fantasiert.
Dies kann bei der »Ohne-mich-geht-nichts-Falle« zu zwei ganz unterschiedlichen Gefühlsreaktionen führen. Von Rachefantasien motiviert, wünschen Sie dem früheren Lebenspartner, dass er im weiteren Lebensverlauf scheitern möge, und beziehen aus dieser Vorstellung eine innere Befriedigung. Sie malen sich dann sein Scheitern in den auf Ihre Beziehung folgenden Begegnungen oder im Berufsleben so detailliert wie möglich aus und planen in Gedanken seinen sozialen und beruflichen Abstieg. Oder Sie identifizieren sich mit seiner vermeintlich misslichen Lage und glauben daran, nur Sie könnten ihm Rettung bringen. Ihre Gedanken richten sich dann darauf, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn er/sie wieder zu Ihnen zurückkäme, weil Ihr Partner erlebt und erfahren hat, dass das Leben ohne Sie nicht befriedigend verlaufen kann. In Gedanken an seine Rückkehr beschäftigen Sie sich mit Versöhnungsszenen, stellen sich dabei ganz genau vor, dass er sich bei Ihnen entschuldigt und eingesteht, dass das Leben ohne Sie nicht lebbar ist.
Die genannten Mechanismen lösen Gedankengänge aus, wie sie im folgenden Kasten beschrieben sind.
Gedanken
Beispiele
Gedanken, die den Partner entmündigen
»Er wird schon sehen, dass er ohne mich nicht leben kann.«
»Er/sie kann sich alleine nicht ernähren.«
»Reumütig wird er / sie zu mir zurückkehren.«
»Er/sie wird beim nächsten Partner merken, was er / sie an mir verloren hat.«
»Er/sie wird kein Glück mehr haben.«
»Er/sie wird schon merken, wie
Weitere Kostenlose Bücher