Und ploetzlich wieder Single
Es ist in dieser Gefühlssituation schwer, nach außen hin selbstsicher und selbstbeherrscht aufzutreten.
Eine erste Erleichterung wird sich einstellen, wenn Tränen fließen können. Die Verzweiflung entlädt sich jetzt und angestaute Energie kann wieder frei werden. Jede Träne heilt das durch die erlebte Kränkung verwundete Herz und wirkt im Zustand der Verzweiflung wie Labsal. Und dann, wenn die Verzweiflung ihren tiefsten Grund und ihre größte Intensität erreicht hat, kommt wie
ein Wunder eine plötzliche Wendung. Es ist, als hätten die Tränen einen inneren Reinigungsprozess eingeleitet, der dazu führt, dass Sie sich danach entspannter und hoffnungsfroher fühlen.
Das Akzeptieren der Trennung und die Suche nach Möglichkeiten, den eigenen Weg positiv zu gestalten, führen nach geraumer Zeit zu einem Abklingen der Verzweiflung und der damit verbundenen Begleiterscheinungen (zum Beispiel das Gefühl, gelähmt und hilflos zu sein). Die Verzweiflung wird sich legen, wenn Sie sich in Ihrem eigenen Interesse für den Aufbau neuer Lebensziele einsetzen .
WAHRHEIT
Die Bejahung der Verzweiflung leitet einen inneren Wandlungsprozess ein.
HEILENDER GEDANKE
Meine Tränen sind wie eine reinigende Quelle.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Vertrauen Sie sich anderen an, die es gut mit Ihnen meinen. Die schwere Zeit der Trennung ist dann leichter auszuhalten.
› Programmieren Sie sich positiv. Erinnern Sie sich an einen Wunsch, den Sie lange hegten. Beschließen Sie, sich diesen Wunsch zu erfüllen.
Wut
Wer über Rache sinnt, hält seine eigenen Wunden offen.
Francis Bacon
Der in einer Trennungssituation erlebten Wut können vielfältige Beweggründe zugrunde liegen. Die Art und Weise, wie der Wut Ausdruck verliehen wird, ist zumeist von den bisherigen Lebenserfahrungen abhängig. Je mehr Sie sich für die Beziehung engagiert haben, desto wahrscheinlicher empfinden Sie nach der Trennung Wut.
Wut beunruhigt und führt zu einem erregten Gemütszustand. Man fühlt sich aufgebracht, entrüstet und verärgert, tendiert im Extremfall sogar zu Hass und Gewalttätigkeit. Diese intensive Empfindung der Wut führt dazu, dass Sie den Kontakt zu der gegenwärtigen Situation verlieren und Ihre Wahrnehmung in diesen Momenten eingeschränkt ist.
Wut kann sich körperlich so anfühlen, als ob Sie unter Strom stünden oder einen Sprengkörper, der jeden Moment explodieren könnte, eingebaut hätten. Das bewusste oder unbewusste Gefühl, bedroht zu sein, wirkt wie ein Alarmsignal, das den Wunsch nach Verteidigung hervorruft und Wut- sowie Zornesausbrüche auslöst. Die durch vermeintliche Bedrohung ausgelöste Anspannung drängt nach Entladung. Das Ausagieren der Wut ist wie ein »Ausder-Haut-Fahren«, das durchaus als angenehm erlebt werden kann, da sich der Ärger reduziert und die Anspannung nachlässt.
Der Partner hat Sie enttäuscht und ist in einer Form mit Ihnen umgegangen, die Sie nicht verkraften können. Sie erleben die Verhaltensweisen Ihres bisherigen Partners als Angriff wie auch als Bedrohung und glauben, darauf reagieren zu müssen. Verständlicherweise setzen Sie die Wut als Mechanismus der Selbstverteidigung
ein, um die als bedrohlich erlebte Abwertung der eigenen Person kompensieren zu können.
Der Ärger steigert sich bei jeder weiteren Interaktion mit dem Partner. Die Wut kann dabei so stark werden, dass Sie dem Partner alles nur vorstellbare Böse wünschen. Das Ausagieren der Wut verändert jedoch selten die als leidvoll erlebte Realität, sondern mündet im Allgemeinen in eine Situation ein, in der Sie wiederum weitere Kränkungen erleben, weil Sie nicht die Wertschätzung und Anerkennung erhalten, die Sie eigentlich bräuchten. Dieses Ausleben der Wut wirkt sich dann sogar selbstschädigend aus, wenn Sie zum hilflosen Opfer Ihrer Wutattacken werden. Andererseits ist das Zurückhalten der Wut ebenso ungesund: Sie lenken die aggressive Energie dann gegen sich selbst, was zu Depressionen führen kann.
Wo liegt nun eine mögliche Lösung? Akzeptieren Sie die Wut-und Hassgefühle so lange als Gegebenheit, bis es Ihnen gelingt, die durch den Partner erlebten Enttäuschungen zu erkennen und anzuerkennen. Machen Sie sich dabei bewusst, dass Sie sich täuschen ließen. Möglicherweise waren Sie mehr in Kontakt mit Ihrem Wunschbild und konnten deshalb Ihren Partner mit seinen Schwächen nicht realistisch einschätzen. Oder Sie haben sich im Laufe der gemeinsamen Beziehungszeit blind und taub gestellt, um die Elemente
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