Und ploetzlich wieder Single
sich wandelnder Einzelmomente werden, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr gegenwärtiges Fühlen und Erleben richten und traumatische Zeiten und Erlebnisse hinter sich lassen.
Ebenso ist es mit der gemeinsam verbrachten Beziehungszeit. Das Misslingen Ihrer Beziehung sollte kein Grund sein, ihr unablässig nachzutrauern und auf Dauer entmutigt zu sein. Jeder Tag bietet Ihnen die Möglichkeit, neue Ziele und Lebensperspektiven
aufzubauen. Sie richten Ihren Blick dazu zunächst auf das Hier und Jetzt und werden dadurch bereit, im eigenen Interesse zu handeln.
Der Aufbau erreichbarer kleiner realistischer Ziele wird es Ihnen erleichtern, zukünftige Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten zu erproben. Machen Sie sich dabei bewusst, dass es sinnvoll ist, mit neuen Situationen zu experimentieren und Unbekanntes zu wagen. Ein Experiment darf auch misslingen. Es muss nicht zu irgendeinem gewünschten Ergebnis führen, sondern dient lediglich dazu, herauszufinden, wo mögliche Alternativen für Sie liegen.
Stellen Sie sich nach jedem Schritt, den Sie tun, immer wieder die Frage, wie Ihr Leben nach der erfolgreich bewältigten Trennung aussehen sollte. Diese Frage aktiviert bewusst oder unbewusst bereits vorhandene Ressourcen. Hoffnung auf positive Veränderung entsteht durch Handlungen! Sie werden so zum Regisseur und Akteur Ihrer sich verändernden Lebensgeschichte und lernen neue, bislang unbekannte Rollen einzunehmen.
Die Übungen im Kapitel »Rituale zur Neuorientierung: Neue Sichtweisen aufbauen« unterstützen Sie bei diesem Prozess.
Die Gewinnhaltung: Aktivieren Sie Ihren Inneren Beobachter
Stellen Sie sich vor, einen kleinen Stein in einen See zu werfen. Unmittelbar danach entsteht an der Einwurfstelle eine kreisförmige Wellenbewegung. Die Wellen breiten sich aus, um sich kurz darauf wieder zu verflüchtigen. Ähnlich ist es mit Ihren Gefühlen und Empfindungen. Ein äußeres Ereignis, wie beispielsweise ein Brief des Scheidungsanwaltes, kann heftige Gefühle bei Ihnen auslösen, die aber nach einer kürzeren oder längeren Dauer wieder abklingen werden.
Warten Sie einfach ab, bis die belastenden Gefühle abgeflaut sind. Überdenken Sie dann, wie Sie sich verhalten haben und wie Sie sich idealerweise hätten verhalten können. Sammeln Sie daraus Erkenntnisse und neue Verhaltensideen.
Prüfen Sie, welche sonstigen Bewältigungsmöglichkeiten Ihnen in der betreffenden Situation noch zur Verfügung gestanden hätten. Fragen Sie sich dabei: Wer gestaltet eigentlich mein persönliches Leben – ich selbst oder äußere Umstände?
In Momenten, in denen Sie sich belastet fühlen, sollten Sie sich ganz genau beobachten. Finden Sie heraus, was in Ihnen vorgeht! Beobachten Sie Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und die Umstände, welche die jeweiligen Reaktionen ausgelöst haben. Sie gewinnen dann ein wenig Abstand zur inneren Belastung und können eine wohltuende Distanz zu bisher unangenehmen Situationen herstellen.
Versuchen Sie sich dabei vorzustellen, Sie könnten aus sich selbst heraustreten und Ihre Situation von außen so betrachten,
als ob Sie ein neutraler Beobachter wären. Als Beobachter Ihres Veränderungsprozesses können Sie selbstschädigenden Gedanken Einhalt gebieten. Sie übernehmen die Verantwortung für Ihr inneres Selbstgespräch und bemühen sich darum, in Kontakt mit handlungsfähigen Ich-Anteilen zu treten. Es wird dann sehr viel leichter möglich sein, die aus der Trennung entstandenen – vermeintlichen und tatsächlichen – Verluste aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Das Einnehmen der Haltung eines Inneren Beobachters lässt sich durch Übung erlernen. Manche Rituale der folgenden Kapitel fordern Sie dazu auf, »aus sich selbst herauszutreten«. Dabei bauen Sie quasi eine gedankliche Brücke, die Sie überqueren, um dann nicht mehr wie bisher mit automatisch ablaufenden Reaktionen zu verschmelzen, sondern als Beobachter bewusst wahrzunehmen, was und wie Sie etwas tun .
WAHRHEIT
Abstand hilft und heilt.
HEILENDER GEDANKE
Ich kann in jedem Moment den Inneren Beobachter aktivieren.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Stellen Sie sich vor, in die Gedankenwelt einer Person schlüpfen zu können, die es besonders gut mit Ihnen meint. Was würde Ihnen diese Person in einer bestimmten Situation konkret raten? Was würde sie sagen, wenn sie wüsste, dass Sie zum Beispiel gerade einen Liebesbrief an Ihren Exfreund schreiben? Reservieren Sie täglich ein paar Minuten dafür, um den Inneren Beobachter
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