Und ploetzlich wieder Single
auf das Unterbewusstsein ein. Die gewählte Form und die verwendeten Farben haben auf Sie, losgelöst von Ihrem verstandesmäßigen Urteil, Tiefenwirkung. Das Unbewusste wird angeregt, Elemente des Bildes, welche Selbstheilungskräfte aktivieren können, in sich aufzunehmen.
Rituale wirken – wie im genannten Beispiel ausgeführt – nicht nur auf der bewussten, sondern auch auf der unbewussten Ebene. Auch in unserem Kulturkreis gibt es zahlreiche Rituale mit jeweils spezifischen Bedeutungsinhalten. Nicht nur bei Festivitäten (zum Beispiel bei einer Heirat und dem mancherorts praktizierten Ritual der Brautentführung), sondern auch im Alltag setzen wir – meist ohne es zu bemerken – Rituale wie magische Handlungen ein. Beispielsweise kann Ihnen jemand »den Daumen drücken« und an Ihrem Scheidungstermin mit guten Wünschen an Sie denken. Es ist so, als wolle man dadurch den guten Ausgang einer Handlung heraufbeschwören. Das Kind in jedem Einzelnen von uns glaubt an Wunder und die Unterstützung der genannten Art kann zu einer innerlichen Beruhigung beitragen.
Der Einsatz von Selbsthilferitualen bei der Trennungs- und Scheidungsbewältigung soll Ihnen helfen, einen veränderten Bezug zu sich selbst, zu Ihrer Situation und zu anderen herzustellen. Die aktive Durchführung dieser Selbsthilferituale wirkt wie eine positive Selbstbeschwörung. Unter Anleitung setzen Sie ritualisierte und sich wiederholende Handlungen mit der Absicht ein, sich aus einer unbefriedigend erlebten Lebenssituation zu lösen .
WAHRHEIT
Die aktive Durchführung von Ritualen beschleunigt den Prozess der Ablösung.
HEILENDER GEDANKE
Ich habe die Fähigkeit, mich positiv zu beeinflussen.
NÜTZLICHE ANREGUNG
Denken Sie an ein persönliches Ritual, das Sie in Ihrem Alltag einsetzen (zum Beispiel im Frühling den Balkon zu bepflanzen oder davon auszugehen, dass Ihr weiterer Tag gut verlaufen wird, wenn Sie einem Kaminkehrer begegnen). In welchen Situationen hilft es Ihnen ganz besonders? Was empfinden Sie dabei? Würde Ihnen etwas fehlen, wenn Sie dieses Ritual künftig aus Ihrem Leben streichen müssten?
Rituale zur Verabschiedung: Akzeptieren und loslassen
Inmitten der Schwierigkeit liegt die Möglichkeit.
Albert Einstein
Verstand und Herz können bei einer Trennung ganz unterschiedliche Standpunkte einnehmen und stimmen selten überein. Ein Konflikt zwischen der Botschaft des Herzens und dem Wissen des Verstandes kann folgendermaßen aussehen: Ein Paar möchte sich aus Vernunftgründen trennen, wie das beispielsweise der Fall ist, wenn einer der beiden Partner eine Familie gründen möchte, der andere Partner sich aber dagegen ausspricht. Das Auseinandergehen wird zu einem schmerzlichen Prozess, wenn einer oder beide Partner gefühlsmäßig noch miteinander verwoben sind. Im Gegensatz hierzu steht das Paar, dessen Gefühle füreinander im Laufe der gemeinsamen Zeit abgestorben sind. Das Auseinandergehen kann hier aus Gründen der Vernunft auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, wie das zum Beispiel der Fall ist, wenn noch nicht erwachsene Kinder im gemeinsamen Haushalt wohnen. Ebenso kann es passieren, dass in einer Beziehung nur ein Partner den Wunsch hegt, den Kontakt abzubrechen, während der andere sich auf die Fortführung der gemeinsamen Zeit eingestellt hat und eine Trennung nur schwer verkraften kann.
Bei den genannten Beispielen wird der realen Trennung ein längerfristiger Entscheidungsprozess vorausgehen. Das Auseinandergehen wird angedacht, gelegentlich mit dem Partner diskutiert
und in einer erneuten Bewegung der Wiederannäherung zurückgestellt, bis ein weiterer, unlösbar erscheinender Konflikt den Trennungsgedanken neu belebt. Irgendwann aber kommt der Tag, an dem die Trennung endgültig vollzogen wird.
Im günstigsten Fall stimmen beide Partner sowohl verstandes- als auch gefühlsmäßig mit der Beendigung der Beziehung überein. Problematischer ist es, wenn nur einer von beiden Partnern den Trennungsschritt als notwendig erachtet. Für den anderen entsteht dann die kränkende und verletzende Situation, verlassen zu werden. Die Vergänglichkeit der Beziehung wird bewusst und macht Trennungs- und Trauerarbeit erforderlich. Erinnerungen an die positiv miteinander verlebte Zeit treten am Anfang der Trennungsphase deutlich in den Vordergrund und erschweren die Ablösung. Es wird nicht nur um den Verlust des Partners, sondern auch darum getrauert, dass die veränderte Lebenssituation zu einer Ausgrenzung
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