Und ploetzlich wieder Single
der Hilfe wünschen Sie sich? Sind Sie dazu in der Lage, Ihren
Wunsch auch auszudrücken? Wann genau soll die gewünschte Hilfe einsetzen?
Machen Sie einen Realitätstest. Sprechen Sie die betreffende Person an. Schildern Sie die Situation und bitten Sie um entsprechende Hilfe.
Es ist manchmal schwer, nahestehende Personen um einen Gefallen zu bitten. Üben Sie deshalb Ihre Bitte so lange vor dem Spiegel ein, bis Sie diese gut und überzeugend formulieren können.
ZIEL
Sie lernen Hilfen in Ihrer unmittelbaren Umgebung zu aktivieren und anzunehmen. Das Formulieren eigener Wünsche und Ziele bringt Sie in Kontakt mit neuen Möglichkeiten.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
Es gibt viele Möglichkeiten, sich von anderen emotional unterstützen zu lassen:
› Lassen Sie sich in traurigen Momenten einfach einmal von Freunden einladen und bekochen.
› Bitten Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis, Ihnen eine kleine Geschichte oder ein schönes Gedicht vorzulesen.
› Lassen Sie sich Blumen schenken oder einen Blumenstrauß pflücken.
56 Wortschatzerweiterung
Die Art und Weise, wie Sie über den Expartner und die mit ihm verbrachte Beziehungszeit berichten, lässt erkennen, wie Sie noch zu ihm stehen. Fünf Jahre später würden Sie sicherlich ganz andere Worte benutzen, um die vergangene Beziehungszeit zu beschreiben, als unmittelbar nach einer Trennung. Eine Erzählform, die darauf ausgerichtet ist, von der Beziehung in der Vergangenheitsform zu sprechen, und die Ausdrücke enthält, die darauf hindeuten, dass Sie die Verabschiedung vollzogen haben, erleichtert eine realistische Situationswahrnehmung.
Beobachten Sie sich in Situationen, in denen Sie anderen von ihm/ihr erzählen. Wenn Sie überaus häufig so von der Vergangenheit erzählen, als wollten Sie diese Zeit zur Gegenwart machen, so fühlen Sie sich nach wie vor als Opfer der Umstände. Sie vermitteln sich selbst und anderen dadurch den Eindruck, keine Kontrolle über Ihr Leben und die Folgen der Trennung zu haben. Im Gegensatz zu vergangenheitsbezogenen Schilderungen, die Hilflosigkeitsempfindungen begünstigen, besteht eine auf die Zukunft hin ausgerichtete Handlungssprache aus Worten, die anzeigen, dass Sie die Trennung nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich vollzogen haben.
Die folgende Aufstellung kann als Beispiel für eine Wortwahl gelten, die die Ablösung erschwert beziehungsweise erleichtert.
Ausdrucksweise, die Hilflosigkeits gefühle erzeugt (= vergangenheitsbezogen)
Ausdrucksweise, die Handlungs fähigkeit aktiviert (= zukunftsbezogen)
Warum-Fragen
Bejahungs-Aussagen
Sie denken fortwährend an die möglichen Gründe, die zum Auseinandergehen führten, und fragen sich, warum die Beziehung so und nicht anders abgelaufen ist.
Sie sagen Ja zur Trennung und akzeptieren, dass das Wissen um mögliche Trennungsgründe Ihren Schmerz nicht leichter macht.
Idealisierende Erzählungen
Realistische Erzählungen
Sie beschönigen in Ihren Erzählungen die Beziehung und blend en dabei Negativsituationen aus.
Sie erzählen über den Verlauf der Beziehung und benennen die Schwierigkeiten.
Anklagende Du-bezogene Aussagen
Versöhnliche Ich-Aussagen
Sie erzählen anderen von Ihren gegenwärtigen Gefühlen in der Ich-Form. Sie unterlassen es dabei, Einzelheiten vergangener Situationen, auf die Sie heute keinen Einfluss mehr haben, zu zitieren.
Sie erzählen anderen von den Schwächen und Fehlverhal tensweisen Ihres Expartners und verlieren dabei den Kontakt zu sich selbst.
Hilflosigkeitswortschatz
Handlungswortschatz
Sie benutzen häufig Worte wie »Ohne ihn / sie kann ich nicht«, »Wenn er / ich nur … getan hätte«, »Ich kann alleine … nicht tun, weil …«, »Ich werde nie mehr …« usw.
Sie eignen sich eine lernbezogene Einstellung an. All die Dinge, die Ihnen bisher der Partner abgenommen hat, können Sie selbst erledigen. Dabei können Sie neue Dinge ausprobieren und – falls nötig – andere um Unterstützung bitten. Ihre Worte heißen dann »Ich finde eine Lösung«, »Ich kann … lernen« usw.
ZIEL
Der bewusste Einsatz einer auf die Gegenwart bezogenen Wortwahl erleichtert den Neubeginn.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Überprüfen Sie Ihre Worte auf unzulässige Verallgemeinerungen, wie zum Beispiel: »Ich werde mir nie einen besseren Lebensstandard leisten können.« Diese Wortwahl spricht dafür, dass Sie in Ihrem Denken und Sprechen nicht differenzieren und Situationen zu einseitig im Sinne eines Schwarz-Weiß-Denkens wahrnehmen.
› Entscheiden
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