Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)
ein paarmal um und ließ ihn stehen. Sjöberg erwachte aus seinen Gedanken und eröffnete die Besprechung:
»Alle da? Hadar kann nicht kommen, weil er heute im Gericht ist, aber Bella hat sich die Zeit genommen und auch Kajs vorläufigen Bericht mitgebracht, stimmt doch, oder?«
Gabriella Hansson hielt eine schwarze Mappe in die Höhe und nickte.
»Dann fängst du vielleicht an, Bella. Wenn du möchtest, kannst du anschließend gehen.«
»Okay. Catherine Larsson ist zwischen 21.00 Uhr am Samstag und 3.00 Uhr am Sonntag ermordet worden. Der Mord hat sich im Badezimmer zugetragen, wo sie vor dem Waschbecken stand, als ihr der Hals mit einem einzigen Schnitt durchtrennt wurde, tief genug, dass es nahezu unmittelbar zum Tode führte. Blutergüsse an den Oberarmen und auf dem Brustkorb deuten darauf hin, dass sie von hinten festgehalten wurde. Der Täter war bedeutend größer als das Opfer und Rechtshänder. Er – es könnte auch eine groß gewachsene Frau gewesen sein – konnte sich bei der Tat der Hilfe des Spiegels bedienen, und Catherine Larsson muss alles selbst mit angesehen haben. Anschließend trug er sie zum Bett, wo er sie neben die Kinder legte. Danach machte er, über die Frau hinweggebeugt, dasselbe mit dem Mädchen, das in der Mitte lag. Schließlich ging er auf die andere Seite des Betts und brachte den Jungen um. Beide Kinder haben mit Sicherheit geschlafen, es finden sich keine Blutergüsse auf ihren Körpern, die darauf hindeuten könnten, dass sie Widerstand geleistet hätten. Die Waffe hatte eine lange, gerade Klinge – mindestens zwanzig Zentimeter lang, vermutlich mehr –, wie ein großes Jagdmesser, eine Machete oder ein Schwert.«
»Wie ist er in die Wohnung gekommen?«, fragte Sjöberg.
»Es gab keine Anzeichen für eine Auseinandersetzung. Entweder wurde er eingelassen oder er hat die Tür selbst geöffnet. Er kann einen eigenen Schlüssel besessen haben, er kann das Schloss mit einem Dietrich geöffnet haben, oder die Tür kann unverschlossen gewesen sein. Er hat die Wohnung verlassen, ohne hinter sich abzuschließen. Die Tür kann von innen verschlossen werden, mit oder ohne Schlüssel, sodass die Tatsache, dass die Tür unverschlossen war, darauf hindeutet, dass er keinen Schlüssel besaß.«
»Müssen seine Kleider danach nicht vollkommen blutdurchtränkt gewesen sein?«, wollte Hamad wissen.
»Das ist schwer zu sagen«, antwortete Hansson. »Er dürfte schon einiges abbekommen haben, aber wie viel, kann ich nicht sagen. Sicherlich hatte er Blut an den Armen und Händen, aber er scheint sich am Waschbecken gewaschen zu haben, bevor er ging, allerdings ohne eines der Handtücher benutzt zu haben. Möglicherweise hat er Schutzkleidung getragen, die er auszog, bevor er die Wohnung verließ.«
»Im Flur hing ein Pullover ...«, begann Hamad.
»Wir haben Haare darin gefunden, die wir zum SKL geschickt haben«, entgegnete Hansson schnell. »Er war zu groß, um ihr eigener gewesen zu sein.«
»Marke?«, wollte Sjöberg wissen.
»Åhléns Hausmarke.«
»Ich habe auch einen Schuhabdruck gesehen ...«, setzte Hamad erneut an, aber die effektive Kriminaltechnikerin war ihm einen Schritt voraus.
»Wir haben eine Anzahl Schuhabdrücke gesichert. Sie stammen alle von demselben Paar, einer Art Turnschuhe. Wir haben das Modell noch nicht herausfinden können, aber die ungefähre Größe ist 43–44, was ebenfalls darauf hindeutet, dass es sich bei dem Täter um einen Mann handelt. Wir haben dieselben Abdrücke im Treppenhaus gefunden, aber unten auf dem Hof konnten wir sie natürlich nicht mehr weiterverfolgen.«
»Fingerabdrücke?«
»Natürlich, in der Wohnung haben wir verschiedene Sätze von Fingerabdrücken gefunden. Zuerst natürlich die der Familie, aber auch von anderen Personen. Allerdings nicht auf dem Wasserhahn oder der Klinke der Wohnungstür, wie wir eigentlich gehofft hatten. Ich werde sie mit denen abgleichen, die ich von dir bekommen habe, Conny.«
Sjöberg nickte.
»Was hast du von der Obduktion zu berichten?«, fragte er.
»Tja, es geht ja hier eigentlich um drei Obduktionen, die auch noch nicht abgeschlossen sind. Aber Zetterström sagt, dass keines der Opfer sexuell missbraucht worden sei. Catherine Larsson war während der letzten Tage ihres Lebens sexuell nicht aktiv. Die Rechtsmedizin hat auch keine Anzeichen von Misshandlung feststellen können, weder an den Kindern, noch an der Mutter. Weitere Fragen?«
Hansson begann ihre Sachen einzusammeln.
»Ich würde
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