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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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war.
»Natürlich bin ich sicher! Stebbings ist unverwechselbar! Was hat das zu bedeuten? Haben sie den alten Harry vielleicht verhaftet?«
»Falls ja, wird Jeremy es wissen«, sagte Meredith, die es noch immer nicht richtig glauben konnte.
Sie kamen beim Tor von Overvale House an und bogen von der Straße ab. Als der Wagen in einem Wirbel von Kieselsteinen vor dem Eingang hielt, kam ihnen Jeremy Jenner zur Begrüßung entgegen. Auf seinem Gesicht stand ein Ausdruck, der Panik nahe kam, und als er sah, wer die Neuankömmlinge waren, wirkte er zunächst verwirrt und dann erleichtert.
»Was geht hier vor?«, fragte Toby und kletterte aus dem Wagen. »Wir haben Stebbings in einem Streifenwagen gesehen, auf dem Weg nach Bamford. Oder besser gesagt, ich habe ihn gesehen. Meredith nicht. Es war definitiv Harry Stebbings!«
Jenner legte eine Hand an die Stirn. »Ja, es war Harry. Ihr könnt es nicht wissen, aber es hat einen weiteren Toten gegeben.«
Sie starrten ihn entsetzt an.
»Wer?«, flüsterte Toby. »Doch nicht … nicht Alison?«
»Alison ist wohlauf. Nein, nicht Alison, Gott sei Dank.« Jenner schüttelte den Kopf, wie um den Nebel aus seinen Gedanken zu vertreiben. »Man sollte nicht dankbar sein, weil man verschont wurde, wenn es bedeutet, dass jemand anders gelitten hat. Trotzdem bin ich es. Der Tote ist Harry Stebbings’ Junge, Darren. Er wurde vermisst, und heute Morgen hat man ihn tot aufgefunden.« Jenner machte eine ausholende Geste in Richtung der ländlichen Umgebung. »Michael Fossett hat ihn gefunden, draußen auf dem Feld. Es ist eine schlimme Geschichte, und sie wird immer schlimmer. Kommt herein, kommt herein …« Er deutete in Richtung der Tür.
»Ich komme lieber nicht mit rein, falls es Ihnen nichts ausmacht, Jeremy«, erwiderte Meredith hastig. »Ich muss nach Hause und auspacken. Ich kann später wiederkommen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
Die Neuigkeit hatte sie zutiefst schockiert. Stebbings war kein liebenswürdiger Bursche, und sein Verhalten war in höchstem Maße hinderlich gewesen, aber wie hatte es zum Tod seines Sohnes kommen können? Was hatte Darren, ausgerechnet Darren, mit der Sache zu tun? Vor ihrem geistigen Auge war ein Bild des Jungen, als er mit dem Sack am Seeufer eingetroffen war, wo sie um Fionas Leichnam herumgestanden hatten. Bleich, hager, aknegesichtig, mit abgewetzten Jeans und einem verwaschenen T-Shirt. Der Anblick der Toten hatte ihm eine Heidenangst eingejagt. Mehr noch, er war niemandem wie eine Bedrohung erschienen und hatte auch nicht ausgesehen, als könne er je zu einer werden. Er war ein Jugendlicher in jenem schwierigen Alter zwischen Knabe und Mann, wo die Hormone tückisch sind und die ganze Welt gegen einen zu sein scheint. Es ist ein Alter voller Selbstbesessenheit. Dass Darren eine Rolle in dieser Geschichte gespielt haben könnte, erschien ihr genauso unwahrscheinlich wie unglaublich.
Sie wollte nach Hause und hören, was Alan zu sagen hatte, auch wenn sie vielleicht bis zum Abend warten musste, bevor sie ihn erreichen konnte. Mit diesem neuen Toten auf der Liste hatte er ohne Zweifel den ganzen Tag über alle Hände voll zu tun.
Toby bedachte sie mit einem vorwurfsvollen Blick, der besagte, dass sie ihn in der Stunde seiner Not im Stich ließ. Sie stählte sich dagegen. Toby konnte Jeremy auch ohne ihre Hilfe von ihren Bemühungen in Cornwall berichten. Offen gestanden hatte die ganze Reise in den Westen im Nachhinein betrachtet einen faden Beigeschmack von Maßlosigkeit. Was hatten sie eigentlich damit zu erreichen geglaubt, sie und Toby auf ihrem Amateurtrip? Hier auf Overvale House lag das Geheimnis verborgen, genau wie die Antwort darauf. Toby blickte missmutig drein. Trotzdem, er musste allein zurechtkommen. Toby braucht mich nicht, dachte sie und machte sich Alans Meinung zu diesem Thema zu eigen. Er ist absolut imstande, allein zurechtzukommen.
Was man wohl kaum von Jeremy Jenner sagen konnte. Der Mann sah krank aus, das Gesicht eingefallen und grau. Er war kaum mehr als ein Schatten des selbstbewussten Mannes, den Meredith erst vor so kurzer Zeit kennen gelernt hatte. War das der allgemeine Stress, oder war es Darrens Tod so kurz nach dem seiner eigenen Tochter? Zwei Leichen, die auf seinem Land gefunden worden waren. Das war nichts, worauf seine Erfahrungen im Beruf ihn hätten vorbereiten können.
Meredith bemerkte eine Bewegung an einem Fenster im ersten Stock und erhaschte einen kurzen Blick auf ein Gesicht, bevor die Person dort oben

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