Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
während sie die Arbeit beendeten. »Ich muss es völlig auseinander nehmen.«
»Wo wohnen Sie?«, fragte Meredith, als beide schließlich im Wagen Platz genommen hatten.
Sie erwartete, dass er ihr eine Adresse in Bamford nannte, doch stattdessen sagte er: »Ich dirigiere Sie hin. Es ist einfacher so. Ich hab draußen auf dem Land ein Cottage. Ich hab’s billig gekauft, und es ist mehr oder weniger eine Ruine. Ich renoviere es in meiner Freizeit. Fahren Sie zwei Kilometer geradeaus und biegen Sie dann links ab.«
Nach dem Abbiegen fanden sie sich auf einer dunklen, von Bäumen gesäumten Allee wieder, die schlimmer war als die Straße nach Overvale House. Niemand außer ihm selbst wohnte dort unten, berichtete Ted, was Meredith gerne glaubte, während sie über die schlaglochübersäte Piste rollten. Das Cottage, nachdem sie dort angekommen waren, war ein einstöckiges Gebäude aus Bruchsteinen, dessen eines Ende zu einem Geröllhaufen eingestürzt war. Bäume und Unterholz hatten überall Fuß gefasst, und die Äste streiften bereits die Mauern. Man hätte allzu leicht annehmen können, dass niemand mehr hier wohnte, wäre nicht die andere Seite halbwegs renoviert worden, keine frische Farbe auf der Tür und wären keine Vorhänge vor den Fenstern gewesen. Neben dem Cottage parkte der weiße Lieferwagen von Rusticity.
Meredith half Ted beim Ausladen des Fahrrads aus dem Kofferraum. Er schob es zur Hauswand und lehnte es gegen eine verwilderte Hecke. Mit dem Rücken zu ihr kramte er in der Satteltasche und rief freundlich: »Kommen Sie mit rein, ich mache uns eine Tasse Tee oder was auch immer!«
»Danke, aber ich bin soeben erst zurückgekommen. Ich war ein paar Tage weg. Ich muss meinen Koffer auspacken. Ich fahre gleich wieder, wenn es Ihnen nichts ausmacht.« Sie ging zum Wagen.
Doch Ted hatte sich zu ihr umgedreht und sich ein paar Schritte weit genähert. Auf seinem runden Gartenzwergengesicht stand ein freundliches Grinsen. Automatisch blieb Meredith stehen und wartete.
»Nein, nein«, sagte er. »Sie müssen mit reinkommen. Ich bestehe darauf.«
Das war der Augenblick, in dem sie den scharf zugespitzten Schraubenzieher in seiner Hand bemerkte.
Das Innere des Cottage war wenig einladend. Teds Restaurationsarbeiten waren nicht über die Außenwände und das Dach fortgeschritten. Der Raum, in dem sie sich wiederfanden, diente als Wohnküche. Im Kamin lag ein rostiger gusseiserner Grill, längst nicht mehr in Benutzung. Ein einfacher Gaskocher, gespeist von einer Butangasflasche, erfüllte Teds Bedürfnisse. Elektrizität schien es ebenfalls nicht zu geben. Auf dem wackligen Weichholztisch stand eine Paraffinlampe. Der Eindruck war nicht so sehr, dass er hier wohnte, sondern vielmehr campierte. Allerdings hatte er sich bemüht, den Raum mit ein paar Bildern aufzuhellen. Es war eine Mischung aus Skizzen und Aquarellen, sorgfältig gerahmt und willkürlich über die Wände verteilt.
»Ich bin noch nicht dazu gekommen, hier drin zu renovieren«, sagte Ted immer noch liebenswürdig lächelnd. »Ich will zuerst das Äußere herrichten. Wenn es also nicht ganz wie in Homes and Gardens aussieht, so müssen Sie das entschuldigen.«
»Ja«, antwortete Meredith, die nicht wusste, was sie sonst hätte sagen sollen. Er hielt noch immer den gespitzten Schraubenzieher in ihre Richtung. Sie wollte nicht auf das Werkzeug starren, doch ihr Blick wurde unwiderstehlich von der stumpf glänzenden Spitze angezogen. »Was hat das alles zu bedeuten, Ted?«, fragte sie.
»Oh, ich denke, Sie wissen sehr genau, was das zu bedeuten hat«, erwiderte er. »Weil Sie nämlich von der hellen Sorte sind, und weil Sie mit einem hohen Polizeibeamten befreundet sind. Ein Arbeiter wie ich ist gut mit den Händen. Nicht, dass ich nicht selbst ganz gut denken könnte. Aber wie ich immer gesagt hab – wenn du richtig schlau sein willst, such dir ’ne Frau. Frauen können keinen Nagel in die Wand schlagen und keine elektrische Leitung reparieren, aber gib ihnen ein Problem zum darauf herumkauen, und bevor du dich versiehst, haben sie es gelöst. Warum setzen Sie sich nicht? Der Sessel dort ist der beste.« Der Schraubenzieher bewegte sich unruhig hin und her, als er benutzt wurde, um auf das fragliche Möbelstück zu deuten.
Meredith sank gehorsam in einen abgewetzten Lehnsessel. Er war nicht sonderlich komfortabel. Sie konnte die Federn unter sich spüren. Doch das war die geringste ihrer Sorgen. Ted zog einen Holzstuhl zu sich heran und setzte
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