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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Eingangshalle gewartet hatte, war im Hintergrund ungeduldig zu vernehmen: »Was hat das zu bedeuten, Harry Stebbings?«
Doch Stebbings war nicht bereit, mehr zu sagen. Er wandte sich einfach ab und stapfte nach draußen. Sie folgten ihm und warteten ungeduldig, während er seine Stiefel in der Küche wieder anzog. Jeremy Jenner wurde von Sekunde zu Sekunde wütender.
»Reden Sie, Mann! Was ist passiert? Wo ist meine Tochter?«
Stebbings antwortete nicht, sondern stapfte aus dem Haus, und sie eilten hinter ihm her.
Sie marschierten geradewegs über den Rasen in Richtung des Sees. Nach drei wunderbaren sonnigen Frühlingstagen hatte der Wind gedreht und letzte Echos des ausklingenden Winters über das Land gebracht. Der Himmel war bedeckt, und unten, über dem See, lag eine graue Dunstschicht, die alles Licht absorbierte. Als sie näher kamen, hörten sie wütendes Flügelflattern, und die Graugans stieg von der Wasserfläche auf. Sie flog wütend schnatternd über das Land in Richtung Pferdekoppel. Sie umkreiste die Koppel einmal, wendete, segelte zurück und landete auf der kleinen Insel mitten im See.
»Spike ist ganz aufgeregt!«, rief Alison aus. »Ist Fiona verletzt, Harry? Warum sagen Sie nichts?«
»Herrgott im Himmel!«, schnappte Jenner. »Was ist mit meiner Tochter, Stebbings? Sind Sie taub, Mann?«
Doch Toby hatte ein Stück weit voraus etwas bemerkt und rannte nun am Gärtner vorbei nach vorn. Stebbings starrte ihm hinterher und murmelte leise in seinen Bart. Jenner und seine Frau rannten ebenfalls los. Die alte Labradorhündin Betsy, die ihnen gefolgt war, trottete hinter Alison her. Sie erreichten das Ufer und sahen Toby auf den Knien neben Stebbings’ gewachster Jacke, die neben dem Landesteg auf dem Boden lag und etwas bedeckte.
Jenner blieb stehen, streckte den Arm aus und packte seine Frau am Ellbogen. »Nein, Ally, du bleibst hier. Bitte. Halt den Hund fest.« Die Worte kamen gebellt, wie ein Befehl.
Alison, mit verängstigtem Gesicht, gehorchte. Sie packte Betsy am Halsband. Jenner stapfte zu der Jacke und dem, was darunter verborgen lag. Stebbings war stehen geblieben und beobachtete ihn. Jenner ging sehr aufrecht, sein Verhalten ganz das eines Mannes, der wusste, dass etwas höchst Unangenehmes auf ihn wartete, und der entschlossen war, es anständig hinter sich zu bringen.
Toby schlug die Jacke zurück. Sie sahen lange blonde Haare und ein durchnässtes rotes Sweatshirt. Toby blickte zu Jenner auf. Sein Gesicht war aschfahl. »Fi… Fiona«, stammelte er. »Sie ist …«
Stebbings’ raue Stimme unterbrach ihn. »Sie trieb im Wasser, Sir. Ich bin in den See gewatet und hab sie rausgezogen. Ich hab sie mit der Jacke zugedeckt, weil der verdammte Vogel an ihr rumgepickt hat. Ich hab meinen Jungen auf dem Mobiltelefon angerufen und ihm gesagt, er soll einen Sack herbringen, damit ich das Biest einfangen kann. Er müsste längst hier sein …«, fügte er missmutig hinzu und starrte finster in die Ferne.
»Sie haben Ihren Sohn angerufen!?« Jenner war neben seiner Tochter auf die Knie gesunken. Er zerrte die Jacke ganz beiseite. Fiona lag auf dem Bauch. Ihr Kopf war zur Seite gedreht, von ihnen abgewandt, und ihre offenen Augen starrten leblos auf die Grassoden. »Warum haben Sie keine Ambulanz gerufen?«, brüllte er außer sich vor Wut, bevor er mit verzweifelter Stimme fortfuhr: »Toby, kennst du dich mit Erster Hilfe aus? Wiederbelebungstechniken?«
»Dazu ist es zu spät, Sir«, sagte Stebbings tonlos. »Sie ist tot. Sie trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser.« Unerwartet streckte er die Hand aus und legte sie seinem Arbeitgeber in einer Geste des Mitgefühls auf die Schulter. »Ich habe versucht, sie wieder zu Bewusstsein zu bringen, Sir, das Wasser aus ihr zu bekommen. Aber es nutzte nichts. Erst danach bin ich nach oben zum Haus gekommen, um es Ihnen zu sagen.«
»Aber Sie haben nichts gesagt, oder?«, schnappte Toby. »Sie haben lediglich gesagt, dass es einen Unfall gegeben hätte. Wir dachten, sie wäre vielleicht verletzt, hätte sich das Bein gebrochen oder was weiß ich! Das hier haben wir nicht erwartet!«
»Dad?«
Sie hatten nicht bemerkt, dass eine weitere Person hinzugekommen war. Ein junger Mann hatte sich genähert und stand nun nervös einige Meter abseits. »Ich hab den Sack gebracht, den du haben wolltest.« Er hielt einen derben Leinensack hoch.
»Ja«, sagte sein Vater kurz. »Hat lange genug gedauert. Setz dich in das Boot und rudere rüber zur Insel und versuch

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