Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
männliche Stimme.
Sie blickten auf und sahen Ted Pritchard neben sich am Tisch stehen. Er trug ein ausgewaschenes T-Shirt mit einem verblassten Werbeaufdruck einer beliebten Biermarke, wahrscheinlich ein Geschenk der Brauerei. Sein lockiges Haar war übersät mit Sägemehl, und es sah aus wie ein schlimmer Fall von Schuppen.
»Ich mach gerade Mittagspause«, erklärte er seine Anwesenheit. »Wir wechseln uns mittags ab und gehen nacheinander essen, Steve und ich.« Er warf einen Blick auf Toby. »Der andere Gentleman ist heute nicht bei Ihnen, Ma’am?«
»Ich glaub das nicht«, flüsterte Toby.
»Nein, Ted, er arbeitet. Wir machen beide das Beste aus den Osterfeiertagen.«
»Da hat manch einer Glück, eh?«, sagte Ted Pritchard liebenswürdig und wanderte zur Bar davon.
»Erzähl mir bloß nicht …«, sagte Toby leidenschaftlich, »… erzähl mir bloß nicht, dass die Leute auf dem Land nicht ihre ganze Zeit damit verbringen, ihre Nasen in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken! Wer war dieser Typ?«
»Er baut Gartenmöbel. Alan und ich möchten, dass er ein paar für uns anfertigt, für den Garten des alten Vikariats, sobald wir dazu kommen, ihn ein wenig auf Vordermann zu bringen.«
»Ich habe nie verstanden, wie besessen manche Leute von ihren Gärten sein können«, sagte Toby düster.
»Wegen Fiona … hat Jeremy ihr viel Geld gegeben?«, fragte Meredith nach einigen Sekunden des Schweigens.
Toby zuckte die Schultern. »Als sie jünger war schon, denke ich. Aber als sie achtzehn wurde, hatte sie ihr eigenes Geld, von ihrem Großvater. Seitdem war sie unabhängig.«
Das überraschte Meredith. Außerdem untergrub es ihre Theorie, dass Fiona aus Geldmangel die Schreiberin der Drohbriefe gewesen sein könnte. Bestimmt keine gute Idee, überlegte sie, Toby gegenüber anzudeuten, dass Fiona bei diesen Briefen die Hand im Spiel gehabt haben könnte. Zumindest im Augenblick noch nicht.
Eine Hand mit einer geöffneten Weinflasche senkte sich von hinten zwischen sie. »Der Rotwein!«, verkündete Dolores, setzte die Flasche auf dem Tisch ab und verschwand wieder.
»Wir kriegen offensichtlich keine Gelegenheit, ihn vorher zu kosten«, murmelte Toby und nahm die Flasche zur Hand. Fast im gleichen Augenblick ließ er sie mit einem leisen Schreckenslaut wieder los. »Wo zur Hölle hat sie die gehabt? Sie ist warm!«
Meredith betastete die Flasche. Sie war tatsächlich alarmierend warm. »Auf der Heizung oder auf einem Ofen?«, vermutete sie. »Oder unter einer elektrischen Glühbirne über dem Tresen, die ständig brennt. Da oben stehen noch mehr Flaschen wie diese hier.«
»Richtig«, sagte Toby grimmig und packte die Flasche am Hals. »Diese hier werde ich jedenfalls nicht bezahlen. Ich bin gerne bereit, einen zu hohen Preis für eine Pulle Fusel zu zahlen, aber nicht für eine Pulle heißen Fusel!« Er stapfte mitsamt der Flasche in Richtung Tresen.
Meredith beobachtete interessiert die lebhafte Konversation, die sich am Tresen entwickelte. Dolores warf die wasserstoffblonden Haare in den Nacken und stemmte die Hände in die Hüften. Tobys Gesten wurden von Minute zu Minute südländischer. Ted, der mit Zigarettenrauch um den Kopf an der Bar stand und ein offensichtlich vollkommen flüssiges Mittagsmahl zu sich nahm, beobachtete das Geschehen interessiert. Als Meredith soeben aufspringen und intervenieren wollte, bevor es zu Gewalttätigkeiten kam, packte Dolores die Weinflasche, riss sie Toby aus der Hand und rauschte wie eine Galionsfigur durch die Küchentür aus dem Schankraum.
Toby kehrte an den Tisch zurück. Sein Gesicht war gerötet, und er wirkte perplex und verstört.
»Nun?«, fragte Meredith.
»Ich habe gesagt, der Wein wäre warm«, informierte Toby sie. »Und sie sagte, er hätte Raumtemperatur, genau wie es sein soll. Ich sagte, aber nur, wenn der Raum eine Sauna ist, und dass ich eine andere Flasche wollte. Sie sagte, die Flaschen wären alle gleich. Ich sagte, ich würde nicht für eine Flasche warmen Weins bezahlen und dass ich bereit wäre, meinen Standpunkt notfalls vor der Schlichtungsstelle vorzutragen. Sie bot an, die Flasche für ein paar Minuten ins Eisfach zu stellen.«
Meredith hatte inzwischen die Hände vor das Gesicht geschlagen und lachte Tränen.
»Der Wein wird ungenießbar«, grollte Toby seiner sich schüttelnden Begleiterin zu. »Aber mit dieser Frau zu argumentieren ist, als würde man mit einem Panzer reden wollen.«
Meredith wischte sich die Tränen aus den Augen. »So ist

Weitere Kostenlose Bücher