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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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und Kochgeschirr.
»Ich dachte, ich fange schon mal an, meinen Kram einzupacken, damit ich ausziehen kann und Sie und Alan mit den Farbtöpfen ins Haus können. Das neue Vikariat ist fertig und wartet auf mich.«
»Wollen Sie all das hier mitnehmen? Wo wollen Sie es unterbringen? Das neue Vikariat ist nur halb so groß wie dieses hier, und die Küche hat höchstens für ein Zehntel von all diesem Zeug Platz.« Sie blickte sich ungläubig um. »Woher haben Sie diesen Kram überhaupt?«
»Übernommen«, antwortete James ein wenig verlegen. »Mein Vorgänger starb hier in diesem Haus in Amt und Würden. Seine persönlichen Dinge wurden entfernt, aber niemand kam auf die Idee, seine Einrichtungsgegenstände mitzunehmen. Ich habe auch seine Haushälterin übernommen, Mrs Harman. Sie mochte es, mit dem Geschirr zu kochen, das sie kannte, und so beließen wir es dabei. Wir machten einfach weiter. Wenn Sie etwas sehen, was Ihnen gefällt, fühlen Sie sich frei. Nehmen Sie, was Sie brauchen können.« James hob eine geschwärzte Pfanne hoch, deren Fuß unerklärlich rund geworden war, sodass sie auf keiner flachen Oberfläche mehr bündig stand. Er betrachtete die Pfanne nachdenklich.
»Danke, aber ich glaube nicht«, sagte Meredith. Sie nahm eine Teekanne mit abgeplatzter Nase, hob den Deckel hoch und blickte hinein. »Die wurde seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Es liegt ein alter Busfahrschein drin.« Sie stellte die Kanne ab. »James, ehrlich – haben Sie überlegt, alles einfach auf den Flohmarkt zu geben?«
»Vielleicht mache ich das irgendwann. Verraten Sie mir eins, Meredith – diese Sache, die Alan dazu zwingt, über Ostern zu arbeiten … es geht doch wohl nicht um den Tod von Jeremy Jenners Tochter?«
»Doch. Das alles tut mir wirklich ziemlich Leid. Ich meine, die Jenners tun mir Leid und natürlich auch das Mädchen selbst. Aber … na ja, es ist schwierig zu erklären. Genaugenommen darf ich gar nicht darüber reden, das alles ist vertraulich. Es ist eine schreckliche Geschichte, James. Im Moment hat niemand eine Idee, warum sie ermordet wurde, das macht alles noch schlimmer. Alan ist nicht an seinem Schreibtisch. Er ist zu den Jenners rausgefahren. Er hat mich gefragt, ob ich mitkommen wollte, aber ich habe Nein gesagt. Ich wollte nicht kneifen – okay, in gewisser Hinsicht habe ich genau das getan. Aber Alan meint, Jeremy Jenner würde ihm vielleicht Dinge sagen, die er anderen Ermittlungsbeamten nicht anvertrauen würde.«
»Ich möchte nicht auf Einzelheiten drängen, Meredith, keine Sorge. Ich wage zu behaupten, der Grund für ihren Tod wird irgendwann ans Licht kommen. Die Dinge haben eine Art, sich selbst an die Oberfläche vorzuarbeiten. Andererseits, seit ich hierher nach Bamford gekommen bin, habe ich immer wieder gedacht, dass die Leute in dieser Gegend äußerst geschickt darin sind, Geheimnisse für sich zu behalten. An der Oberfläche sieht alles ruhig und gelassen und alltäglich aus. Aber die Geschichten, die mir manchmal zu Ohren kommen, sind kaum zu glauben.«
»Alan verbringt ebenfalls seine Zeit damit, die Geheimnisse der Leute herauszufinden«, sagte Meredith.
»In der Tat. Das Erstaunliche daran ist«, sagte James und wurde plötzlich ernst, »wie lange die Erinnerungen zurückreichen. Irgendetwas passiert heute, und die Wurzeln gehen Jahre zurück. Es ist eine traurige Tatsache, dass viele Leute das sind, was Robert Louis Stevenson als ›wunderbar geduldige Hasser‹ beschreibt.«
    Markby war erleichtert, als er bei Overvale House ankam und feststellte, dass Alison Jenner mit dem alten Hund nach draußen gegangen war. Jeremy, in einer alten, ausgebeulten Kordhose und einem schäbigen Pullover, empfing ihn mit einer Art resignierter Höflichkeit. Sie verriet dem Besucher, dass Jenner mehr als genug hatte von Polizeibeamten aller Dienstgrade und beider Geschlechter, die in seinen privaten Angelegenheiten herumschnüffelten, und dass er Markbys Besuch als unangenehme Notwendigkeit hinnahm. Jenner hatte in seiner beruflichen Karriere gelernt, Menschen zu führen, sich zu beherrschen und in einem Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren. Das alles kam ihm jetzt gelegen. Markby verglich ihn mit einem einstigen großen Sänger, der nicht mehr imstande war, die schwierigen Töne zu halten, und der sich auf seine Erfahrung und seine Ausbildung verließ, um ein Stück zu vollenden.
    »Ich bin fest überzeugt, dass Sie nach dem Mistkerl suchen sollten, der die Briefe geschrieben hat«, sagte er zu

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