Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
und Gold zu Boden.
Nachdem jeder sich bei jedem entschuldigt hatte, der Salat ersetzt worden und Tobys Hamburger eingetroffen war, schien sein Appetit vergangen zu sein. Er stocherte lustlos in seiner Mahlzeit und fragte: »Werden Sie Alan Markby erzählen, dass ich in der Wohnung war?«
»Selbstverständlich werde ich das.«
»Er hält mich für jemanden, der das Unglück magisch anzieht. Dieser Zwischenfall wird seine Meinung bestätigen. Trotzdem, ich sehe ein, dass er es erfahren muss. Ich würde es ihm selbst sagen, wenn Sie es nicht tun. Die Sache tut mir Leid, und es tut mir außerdem Leid, dass ich Ihren Salat runtergeworfen habe.« Toby zögerte und starrte missmutig ins Leere. »Vielleicht hab ich ein Ungeschicklichkeitsgen.«
Jess hatte Mühe, ihr Lachen zu unterdrücken. »Ich denke, Sie neigen zum Überdramatisieren.«
»Meredith wird mir ebenfalls eine Predigt halten. Kennen Sie Meredith?«
»Die Verlobte von Mr Markby? Nein, noch nicht, aber ich hoffe, dass ich mich bald mit ihr unterhalten kann, über Ihre Cousine. Ich möchte wissen, welchen Eindruck sie von Fiona hatte. Es ist schwierig für mich, mich in ihre Person zu versetzen. Mir ist bewusst, dass es daran liegt, dass ich sie nicht gekannt habe. Aber je mehr ich über das Opfer erfahre, desto besser, und wie ich Ihnen bereits sagte, niemand scheint mir irgendetwas erzählen zu wollen.«
»Ich werde Sie nicht fragen, warum Sie zur Polizei gegangen sind, weil Sie die Frage wahrscheinlich schon nicht mehr hören können. Aber deprimiert diese Arbeit Sie niemals?«, fragte Toby neugierig. »Sie sehen die Menschen immer nur in ihren schlimmsten Momenten. Wissen Sie, was ich immer an Markby bewundert habe – trotz der vielen Jahre im Polizeidienst ist er niemals zynisch geworden.«
»Nun«, sagte Jess, »ich hoffe, ich werde ebenfalls nicht zynisch.«
»Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie sagten, dass Sie zu den Jungs in Blau gehen würden?«
»Meine Mutter war bestürzt. Mein Vater war besorgt. Mein Bruder hat sich fast weggelacht.« Jess lächelte bei der Erinnerung.
»Ist Ihr Bruder älter oder jünger?«
»Er ist drei Minuten älter. Fragen Sie mich nicht, wie es ist, ein Zwilling zu sein, bitte.«
»Er ist nicht ebenfalls bei der Polizei, oder? Ich meine Ihren Bruder. Oder Ihr Vater, wo wir schon dabei sind? Sie kommen nicht aus einer Polizistenfamilie?«
»Oh nein. Ich bin die Erste in unserer Familie. Simon, mein Bruder, arbeitet für einen medizinischen Hilfsdienst. Er ist die meiste Zeit im Ausland.«
Toby wirkte interessiert. »Und wo ist er jetzt?«
»Im Kongo. Das heißt, er hatte bis vor ein paar Tagen Urlaub und war zu Hause. Wissen Sie, Mr Smythe, eigentlich bin ich diejenige, die Fragen stellen sollte.«
»Das bedeutet dann wohl, dass Sie keine Frage mehr beantworten«, entgegnete Toby. »Nur zu, Sie können mir Fragen über mich stellen, wenn Sie mögen. Aber das wollen Sie wahrscheinlich nicht. Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr über Fiona erzählen, aber im Augenblick habe ich das Gefühl, als würde ich sie genauso wenig kennen wie Sie.«
»Es gibt eine kleine Sache, die Sie mir vielleicht bestätigen können«, sagte Jess. »Können Sie sich für einen Moment zurückversetzen zu dem Zeitpunkt, als Sie gesehen haben, wie Fiona am Samstagmorgen das Haus zum Joggen verlassen hat? Beschreiben Sie mir bitte genau, was Sie gesehen haben.«
Toby atmete tief und langsam aus. »Ich war im Badezimmer, und alles war voller Dampf vom Duschen, also habe ich das Fenster geöffnet. Da sah ich Fiona. Sie wandte mir den Rücken zu und rannte in langsamem Trott davon. Ich habe sie nur kurz gesehen, weil es ziemlich kühl war am offenen Fenster mit nichts am Leib außer einem Handtuch.«
»Aber Sie haben keinen Zweifel, dass es Fiona war? Was hatte sie an?«
»Es war Fiona, nicht der geringste Zweifel. Ich hätte sie wohl kaum mit Alison verwechselt, oder? Alison ist kleiner, und sie hat andere Haare.«
»Ah«, sagte Jess. »Die Haare. Wie haben Fionas Haare an jenem Morgen ausgesehen?«
»Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen«, sagte Toby, der allmählich ärgerlich wurde. »Sie sind wie der alte Jeremy. Sie sagen den Leuten nicht, was Sie denken, und Sie erwarten, dass man Ihnen die richtigen Antworten liefert!«
»Ich versuche lediglich, meine Zeugen nicht zu beeinflussen!«, verteidigte sich Jess.
»Nun ja, sie hatte lange blonde Haare. In der Morgensonne sahen sie noch heller aus als gewöhnlich. Sie hatte sie zu einem
Weitere Kostenlose Bücher