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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Jeremy.«
Zögernd übergab er ihr den Umschlag. »Vielleicht sollten wir«, schlug er vor, »vielleicht sollten wir ihn nicht öffnen, sondern ihn der Polizei geben, wie er ist.«
»Wie du bereits gesagt hast, vielleicht ist es nicht, was ich denke. Dann machen wir uns lächerlich. Ich muss ihn öffnen.« Sie riss ihn auf, noch während sie sprach, und nahm das einzelne gefaltete Blatt hervor, um es auszubreiten. Ihr Mann beobachtete, wie jegliche Farbe aus ihrem Gesicht wich. Er trat neben sie, damit er den Brief ebenfalls lesen konnte. Ihre Hand zitterte, doch die Schrift war leicht zu entziffern.
    JETZT GIBT ES EINEN WEITEREN MORD. GENAU WIE TANTE FREDA, IM WASSER AUFGEFUNDEN. DER TOD FOLGT DIR AUF SCHRITT UND TRITT, NICHT WAHR, ALISON?
    Jeremy nahm ihr das Blatt behutsam aus der Hand. »Überlass das nur mir. Ich gehe ins Arbeitszimmer und benachrichtige die Polizei. Du setzt dich hin und beruhigst dich erst einmal.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein … nein, ich muss mich um Chantals Kaffee kümmern …«
»Dann mach das. Ich kümmere mich um den Brief.« Seine Stimme klang sanft, doch entschieden.
Sie blickte verzweifelt zu ihm auf. »Jeremy?«
»Nun mach schon, lass Chantal nicht warten.« Er streichelte ihren Arm.
Alison wandte sich ab und ging unsicheren Schrittes die Halle hinunter, bis sie am anderen Ende hinter einer Tür verschwand.
Jeremy Jenner faltete den Brief und schob ihn gerade wieder zurück in den Umschlag, als ein leises Geräusch an sein Ohr drang, wie Atem.
Er blickte erschrocken auf. Chantal war aus dem Zimmer gekommen und lehnte in der offenen Tür, die Arme vor der Brust verschränkt, die polierten Fingernägel auf den Oberarmen.
»Schwierigkeiten, Jerry?« Ihre Stimme klang unschuldig, doch in ihren Augen funkelte Häme.
»Familienangelegenheiten«, sagte er ärgerlich. »Es hat nichts mit dir zu tun, Chantal.«
»Oh, ich gehöre nicht länger zur Familie, wie? Ich bin nicht mehr die Mutter deines einzigen Kindes, ist es das?«
»Fang nicht wieder so an«, sagte er müde. »Es war Alisons Idee, dich nach Overvale House einzuladen, nicht meine. Mach wenigstens keine Scherereien, solange du hier wohnst.«
»Ich dachte«, sagte sie mit einer Stimme, die vor unterdrückter Wut zitterte, »ich dachte, dass die Scherereien längst da sind? Mein Kind, dein Kind wurde ermordet! Sind das etwa keine Scherereien? Ist das etwa kein Problem? Willst du herumsitzen und auf typisch englische Art und Weise Konversation über das Wetter betreiben, ohne Fiona mit einem Wort zu erwähnen? Sei nicht albern, Jerry. Ich bin genau aus diesem einen Grund hier, wegen dieser Scherereien. Das ist alles, woran wir im Moment denken, oder nicht? Und es ist alles, worüber wir reden werden. Aber wie mir scheint, gibt es noch mehr Ärger. Warum musst du diesen Brief der Polizei geben?«
»Ich habe dir bereits gesagt …«, brüllte er los, doch als seine Stimme durch die Halle echote, riss er sich zusammen und bemühte sich, leiser fortzufahren. »Ich habe dir bereits gesagt, es ist eine Familienangelegenheit. Privat, und es geht nur Alison und mich etwas an.«
Chantal schüttelte den Kopf, dass die Ohrringe schaukelten. »Nein«, sagte sie kühl, nachdem sie ihre eigene Wut besiegt und zurückgedrängt hatte. »Nein, mein Lieber. Es geht nicht nur dich und Alison etwas an. Es ist für die Polizei von Interesse. Das lässt mich vermuten, es könnte etwas mit dem Tod meiner Tochter zu tun haben. Und das wiederum bedeutet, dass es auch für mich von Interesse ist. Darf ich diesen Brief sehen?«
»Nein!«, erwiderte er schwer atmend. »Das darfst du ganz sicher nicht!«
»Dann lass mich raten.« Sie klang unnachgiebig. »Es ist ein anonymer Brief, habe ich Recht?« Als er nicht antwortete, fuhr sie fort: »Lass mich raten – er ist an Alison adressiert, nicht wahr?«
»Warum sollte er an Alison adressiert sein?« Jeremys Stimme klang, als hätte er große Mühe zu sprechen. Die Silben waren verzerrt und kaum zu erkennen. »Du irrst dich. Er ist an mich adressiert.«
Sie schüttelte erneut den Kopf mit den kurzen Haaren. »Jetzt wirst du albern, Jeremy. Nein, er ist nicht an dich adressiert. Er ist für Alison. Sie ist diejenige mit der Vergangenheit.«
Er bewegte sich drohend auf sie zu. »Vergangenheit? Was willst du damit sagen?« Er hob die Stimme. »Hör auf mit diesem Unsinn, Chantal, auf der Stelle!«
»Du kannst mich nicht einschüchtern, Jeremy. Ich bin nicht länger deine Frau. Ich bin keiner deiner Kriecher

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