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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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kleine Nachforschungen an, wenn Sie so wollen.«
»Toby!«, rief Meredith mahnend dazwischen und trat ihm unter dem Tisch gegen den Knöchel.
»Autsch!«, sagte Toby. »Ja, ich weiß, Meredith. Die Polizei mag es nicht, wenn die Öffentlichkeit unabhängige Nachforschungen anstellt. Aber ich habe nicht vor, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, glauben Sie mir.«
»Das hoffe ich sehr«, sagte Markby. »Ich muss Sie ganz offiziell davor warnen.«
»Behalten Sie Ihre formellen Warnungen für sich, Alan. Tut mir Leid, aber ich habe die Nase gründlich voll von alledem, und Chantal hat die Dinge auf die Spitze getrieben. Ich hatte ganz vergessen, was für eine atemberaubend schreckliche Person sie ist! Ich habe sie seit der Scheidung vor vielen Jahren nicht mehr gesehen!«
»Hatte sie schon immer diesen Haarschnitt?«, erkundigte sich Markby unerwartet, was ihm einen fragenden Blick von Meredith einbrachte.
»Ja, schon immer«, antwortete Toby. »Sie ist eine Künstlerin, oder jedenfalls behauptet sie das. Sie malt Kleckse auf großen Leinwänden. All ihre Bilder heißen ›Ohne Titel‹. Das kommt daher, dass sie nicht weiß, was sie darstellen sollen. Hören Sie, Alison ist mit den Nerven am Ende. Ich kann nicht seelenruhig abwarten, bis irgendwas passiert. Oder bis ein weiterer von diesen elenden Briefen auftaucht, falls es so weit kommt, und Alison endgültig zusammenbricht. Glauben Sie mir, sie pfeift aus dem letzten Loch! Sie braucht keine Chantal, die wie eine rachsüchtige Furie durch das Haus streift. Diese Geschichte muss aufgeklärt werden, dringend, damit Chantal in die Schweiz zurückkehrt und aus unseren Augen verschwindet. Vor allen Dingen aus meinen Augen! Jeremy ist fraglos eine Ursache für meine Probleme, aber Chantal brauche ich nicht!«
»Sie lebt also heutzutage in der Schweiz?«, fragte Markby.
Toby nickte. »Wenn ich richtig verstanden habe, dann wohnt sie in einer prachtvollen Villa am Ufer des Genfer Sees zusammen mit einem Bankier als Ehemann und ein paar haarigen kleinen Schoßhündchen. Sie hat mir Bilder von den Viechern gezeigt. Sie sehen aus wie diese elektrischen Schuhbürsten, die man in Hotels findet. Ich sollte nicht so gemein über sie reden, ich weiß, dass sie ihr einziges Kind verloren hat, aber sie macht es einem sehr schwer, Mitgefühl zu empfinden, glauben Sie mir. Ich muss sagen, Jeremy macht es auch nicht gerade leichter. Ich habe zu ihm gestanden und ihm alle Unterstützung gegeben, zu der ich fähig bin. Ich habe mich – dummerweise, wie ich zugebe! – sogar dazu überreden lassen, nach London zu fahren und in Fionas Wohnung herumzuschnüffeln. Ich habe mich vor dieser jungen Inspektorin von Ihnen zu einem vollkommenen Narren gemacht. Aber ich habe es für Jeremy getan, weil er ein Verwandter und ein alter Freund ist. Trotzdem, alles hat seine Grenzen. Ich lasse mich nicht in Jeremys eheliche Arrangements hineinziehen, ob es nun gegenwärtige oder vergangene sind, und ganz gewiss nicht in gegenwärtige und vergangene zur gleichen Zeit! Das muss Jeremy alleine ausbaden.«
»Ich verstehe das gut«, sagte Markby. »Aber was wollen Sie unternehmen? Ich möchte es wissen, und wenn aus keinem anderen Grund, als dass ich mich bereitmache, Ihnen zu helfen, falls Sie in Schwierigkeiten kommen. Nicht, dass Sie glauben, ich könnte das jederzeit und unter allen Umständen tun. Es kommt darauf an, in was für Schwierigkeiten Sie geraten, Toby.«
»Was hast du vor, Toby«, fragte Meredith sachlich. »Willst du nach London zurück in deine Wohnung?«
»Was soll ich dort deiner Meinung nach tun? Vor mich hin brüten und genauso frustriert bleiben, wie ich es jetzt schon bin, weil ich nichts unternehmen kann? Nein, Meredith. Ich fahre nach Cornwall!«
»Cornwall?«, riefen Meredith und Alan unisono.
Toby schien erfreut angesichts dieser bestürzten Reaktion seiner Gegenüber. »Ich dachte, ihr wolltet es wissen«, sagte er selbstgefällig. »Möchte vielleicht noch jemand was zu trinken?«
»Was gedenken Sie in Cornwall zu tun?«, fragte Alan schroff.
»Das weiß ich noch nicht. Ich fahre zu der Ortschaft, in der Alisons Tante Freda ihr Cottage hatte – Alison hat mir die Adresse gegeben –, und frage herum. Irgendjemand wird sich an das Verbrechen erinnern. Die Leute ziehen schließlich nicht so häufig um auf dem Land. Sie bleiben ihr ganzes Leben lang am gleichen Fleck wohnen.«
»Ganz ehrlich, Toby«, sagte Meredith. »Du hast ziemliche Vorurteile gegen das Leben auf dem Land.

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